Samstag, 14. April 2012

sub sein


"Ich weiß nicht, was ich machen soll."
Den ganzen Abend, sicher schon den ganzen Tag hatte sich Rose Gedanken gemacht, was sie eigentlich wollte.
Für sich wollte, mit mir machen wollte?
Das weiß ich nicht, wir reden nicht darüber, was mir ehrlich gesagt recht ist.
Nicht wissen was kommt erspart viele Überlegungen, wie es wird, ob es besser wäre oder sollte man dann lieber doch...

Ich bin der sub, bin unten und nehme was kommt, wie es kommt, wenn es kommt.
"Ich kann da doch keine Tropfen drauf geben. Ich kann IHN doch nicht betäuben."
Das waren ihre Worte noch am Abend.
Ich verstehe sie gut, ich kann es auch nicht tun.

Nun liegen wir im Bett und Rose überlegt.
Vielleicht das eine Spiel, eventuell das andere. Will sie überhaupt oder doch nur kuscheln? Ist es ihr zu spät, gerade zu viel?
So viele Möglichkeiten und Zweifel.

Die Zeit des subs.

So einfach, so schön.
Manipulieren.
Jetzt wird mit ihr diskutiert, besprochen, was das Beste und Schönste ist. Was ich schon lange wollt, was mir gerade am liebsten ist.
Falsche Richtung, mag ich nicht?
Ich fange an zu graben, fingere an ihr herum. Berühre sie hier zufällig, dort absichtlich. Liebkose sie überall und bringe sie in meine Richtung, erhalte dann, was ich mir wünsche.

Schief gewickelt, klappt nicht ganz. Also anders.
Wie wäre es sie zu packen, auf den Rücken zu drehen?
Zu schauen, was dann geschieht, wie sie reagiert?
Sich es nicht gefallen lässt, böse wird, mich dann dominiert.
Das Risiko ist groß, der Einsatz hoch, die Chance nur gering.
Ich brauche einen Plan.

Rede über das Eine. Wie gern, wie nötig ich das habe.
Will es jetzt. Richtig heftig. Nur das eine Mal. Bitte, bitte, bitte.
Sie hatte es sich doch eh überlegt, also warum das Zögern.
Richtiges Wunsch erfüllen ist anders, ehrlich.
Sie war doch schon so weit, hatte es sich selbst überlegt, alles zurecht gelegt.
Warum nun das Zaudern.
Mach es doch, gib es mir.
Jetzt.

Verzockt.
DAS Spiel ist durch, war zu fordernd, zu bestimmend.
Und deshalb eben nicht.
Pech gehabt!?

Eher nicht, alles richtig.
Genau da hatte ich keine Lust drauf, wollte sowieso das andere.
Manipulieren kann ich sie ja nicht.
Fordere ich zu arg, so wie beschrieben, ist es vorbei.
Dann gibt es anderes, heftiges, erzieherisches.
Gewiss nicht, was ich mir so wünschte.
Zumindest nicht das, was ich ihr sagte.

Also das, was ich überging, nicht wollte, so verdrängt.
Sie manipulieren?
Ach sub sein ist so schön, so leicht.
So einfach.
Wer erzieht, wer dominiert, wer bestimmt?

Ich habe mich durchgesetzt, hatte gebeten und gebettelt.
Habe erhalten was ich wollte.
So schön und so gut, wie ich mir den Abend vorgestellt hatte.
Ich bin auf meine Kosten gekommen, durfte wieder einmal Schönes erleben, genießen, Glücklich sein.

Und als ich hinterher mit Rose kuschelte stellte ich fest.
Ja. Sie fand es auch nicht schlecht.

Rose, warum sollte es so kompliziert gehen?
Das nächste Mal machen wir es wieder so.
Ohne überlegen, keine Diskussion, nichts sagen.
Du weißt, dass ich es will.


Vom Rosenzüchtling

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