Dienstag, 24. Juli 2012

Braun


Rose ist von mir enttäuscht und zeigt mir das auch.
Es ging einfach nur um ein paar Früchte, die dunkler werden konnten.
Nach Rezept sogar schon schwarz, jedoch dadurch von Fruchtfliegen umgarnt.

"Tu sie weg, sie sind doch bald schwarz."
"Im Rezept steht, so sollen sie sein."
"Willst du noch mehr Backen?"
Naja, nicht jetzt gleich. Erst in ein paar Tagen. Dann sind die Früchte extrem süß doch von den Fliegen gibt es dann besonders viel.
Sie hat ja recht, ich schmeiße sie weg.

"Warte, wenn du sie doch brauchst..."
Doch schon waren sie passé. Und die Stimmung damit auch.

Anstatt es auszudiskutieren hatte ich vollendete Tatsachen geschaffen. Etwas, das Rose an mir hasst.
Früher nahm sie so etwas hin, schmollte ein wenig und dann war es vorbei.
Früher ist nicht mehr und deshalb nimmt sie es mir krumm.

Kein Blick mehr und kein Gespräch.
"Ich geh ins Bett" war das einzigste, das später noch kam.
Als ich ihr folgte war das Licht bereits gelöscht und sie lag mit dem Rücken zu mir.
Ein eindeutiges Zeichen, dass es schon so lange nicht mehr gab.

So kuschelte ich mich nur dezent an sie an und legte meinen Kopf an ihren Rücken.
Meine eine Hand lag unter meinem Kopf, meine andere auf meinem Band.
Und schon war sie bei mir. Ganz nah und ohne Groll.

Ich berührte sie, hörte ihre Atmung, fühlte ihren Körper, saugte ihren Geruch in mich auf und meine Hand lag auf ihrem Band.
Der direkte Draht zu ihr. Damit berührt sie mein Herz.
Auch wenn es meine Hand ist, die auf dem Band an meinem Arm liegt, so bin ich dadurch mit ihr vereint.

ER fühlt das auch. Drückt sich fest gegen mein Bein und schreit hinaus:
'Es tut weh!'

Ja, klein rz. Alles tut weh.
So geht man nicht mit seiner Lady um und unser Schmerz mehr als verdient.


Vom Rosenzüchtling

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