Freitag, 21. Juni 2013

b.

"Ich habe nichts neues gefunden."
"Entschuldige bitte Lady...?"
"Du hast ja gar nicht ins Heft geschrieben."
"Nein, lange nicht mehr."
Ich deute solche Dinge sonst irgendwo an. Wie kommst sie darauf?
"Hast du B. nochmals geantwortet?"
"Nein, noch nicht. Ich bin noch nicht dazu gekommen."
"Du hattest b. vom Heft geschrieben."
Deshalb kommt sie drauf. Rose verfolgt bisher die komplette Korrespondenz mit b.

"Ich wollte neulich etwas Neues schreiben. Aber bis ich mir eine Notiz machen konnte habe ich bereits nicht mehr daran gedacht."
"Dafür habe ich das Heft mal wieder richtig durchgelesen."
'Sollte ich auch einmal wieder. Schadet sicher nicht.'
"Deine vielen Wünsche."
'Ob ich es gleich lese?'
"Und ich habe entdeckt, dass du Sonntags das Essen machst."
Stimmt. Das hatte meine Lady festgelegt. Doch inzwischen wird diese Aufgabe geteilt.

"Du schreibst auch: Ich finde es schade, dass es manche Dinge vom Popp-Mich-Schlanknicht mehr gibt. Aber die macht eine Lady eben nicht. Was meinst du damit?"
'Köpfchen geben.' "Ich weiß nicht mehr."
"Wenn du DAS meinst" ihr Zunge drückt mehrmals von innen die Backe heraus, "das habe ich erst hinterher begonnen."
'Sie hat recht, dass kann es nicht gewesen sein.'
"Ja, dass habe ich gelernt, dass eine Lady eben entscheiden kann, was sie will und was sie bleiben lässt."

Jetzt habe ich das Problem.
Wie antworte ich auf die Frage der Lady, wie geht sie mit den Antworten um.
Zum Beispiel trug ER Schmuck, aber so beringt nahm ihn die Lady nicht an.
Allein duch den Satz erinnert sie sich daran, überlegt ob sie es mal wieder macht. Warum aber nicht vorher schon? Weil sie sich nicht daran erinnert oder nicht gefiel?

Ich wünschte mir, die Lady stöberte manches Mal in unserer Vergangenheit um sich von dort Inspirationen zu holen. Es geht mir nicht darum alles zu wiederholen sondern dass bei ihr die Erinnerung und Sehnsucht erwacht.

Und dass sie entscheidet was geht.


Vom Rosenzüchtling


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