Donnerstag, 6. Juni 2013

Schwelle

Es gibt zwei Welten in der wir leben. Zusammen und einzeln aber immer als Paar.

Ich stand auf der Terrasse, Rose in der Tür. Magisch angezogen trat ich zu ihr und erkannte, sie war unerreichbar für mich. Nur getrennt von einer kleinen Stufe war doch jeder in seiner Welt. Eng an meine Lady gedrückt presste ich meinen Kopf in den Nacken und schaute hinauf. Über mir strahlte meine Göttin mich an. Meine Lady war in ihrer Welt, ich weit unter ihr in meiner.
Rose senkte den Kopf, legte ihre Lippen auf meinen Mund und küsste mich sanft.

So weich sie auch küsst spüre ich doch die Kraft, die sich darin verbirgt. Meine Brust schwillt an und verteilt eine wohlige Wärme in mir.
Ihre Zunge bahnt sich den Weg, legt sich zwischen meine Lippen und fordert mich auf ihr Einlass zu gewähren. Sie spielt in mir, streift durch meinen Mund, auf den Lippen entlang und fordert meine Zunge heraus.
Ihre Zunge kreist, drückt und ficht gegen meine, ihre Lippen schließen sich, saugen meine Zunge ein, ziehen mich an und ihre Lippen legen sich um meinen Mund.
Ein Rosenkuss, auf der Schwelle zu unserer Welten, von oben herab.

Fest schließen sich meine Arme um sie, halten Rose fest, damit sie mir nicht entgleitet, halten mich, damit ich nicht schwanke.

"Heute wirst du mich nochmals massieren."
Ich strahle hinauf.
"Aber keine egoistische Massage. Eine Richtige für mich."
Etwas perplex blicke ich sie an.

Ich erzähle oft, wie egoistisch ich massiere. Weil ich viel Energie aus ihr ziehe, mehr nehme, als ich überhaupt durch eine Massage geben kann. Doch bedeutet es nicht, dass ich nachlässig bin.

"Entschuldige Lady, wie meinst du das?"
"Das Schieben fehlt. Und die Röllchen. Beides liebe ich."
"Aber das habe ich doch alles gemacht" verteidige ich mich.
"Zu wenig mein Zögling."

Es ist ein schöner Abend und Rose entscheidet, dass wir ihn auf der Terrasse verbringen.
"Du bleibst hier, ich hole die Getränke."
Das mich Rose bedient hat einen einzigen Grund.
So wie ER sich gibt komme ich kaum an den Kids vorbei.

Meine Leben ist hart.
Ich hoffe, dass es so bleibt.


Vom Rosenzüchtling


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