Sonntag, 7. Juli 2013

Warm

Endlich Sommer. Grillen mit Freunden, den Sternenhimmel betrachten und lange mit Rose auf der Terrasse sitzen. Es wird warm.

Gestern waren Freunde zu Besuch. Rose achtete darauf, dass Rolf weit genug von mir entfernt saß und machte ihm klar, er hat keine Chance.
"Aber die Finger bleiben auf dem Tisch" hatte noch gefehlt, als er mit seinem Stuhl näher zu mir rutschte.
Von meiner Seite besteht hier keine Gefahr.
"Ich gehöre nur dir allein, nur du bestimmt über meinen Körper" flüsterte ich Rose zu.


Ich frage Rolf, ob er die gewürzte Butter mag.
"Mit Kräutersalz, Knoblauch oder Limetten vermischt. Probier sie doch alle durch."
"Knoblauch ist gut. Da geht keine Hexe mehr an mich heran."
Ein Seitenhieb? Für Roses Ohren sagte er es zu leise.
"Die Butter habe ich selber gemacht" begann ich zu erzählen.
"Vor ein paar Tagen wollte ich Rose mit dem Zauberstab Sahne machen..."
Rose prustete los, behielt nur mit Mühe ihre Fassung bei.
"Ich möchte mir nicht vorstellen, an was sie gerade denkt" schmunzelt Rolf mich an.
"Ich auch nicht. Der Zauberstab tut doch weh."
Ich habe keine Ahnung, wie viel er über uns weiß, zumindest nicht, dass wir einen Magic Wand besitzen. Jedoch möchte er für Rose ein Andreaskreuz bauen. Darüber hatten sie vor dem Essen diskutiert. Und für wen das Kreuz ist malt er sich bereits aus.

Nach dem Grillen räumte ich ab und servierten den Gästen eine Kirsch Canache. Zum ersten Mal probiert und vom Ergebnis überzeugt.

"Komm mal her" hielt mich Rose beim Vorbeeilen fest.
Sie zog mich zu sich hinab, hab mir einen Kuss und ich schmeckte zum ersten Mal selbst die zarte Creme in Schoko-Kirsch, die noch auf ihren Lippen lag.
"Einfach fantastisch. Sensationell."
Was hätte sie jetzt mit mir angestellt, wären unsere Kinder nicht mit am Tisch.


"Welcher Stern ist das?"
Rolf und meine Kids suchen den Sternenhimmel ab.
"Schade, man kann den Sternenhimmel von hier aus gar nicht richtig sehen" meint er.
Kann ich nicht bestätigen. Rolf sitzt auf meinem Sternenplatz. Und von da habe ich schon so viele funkelnde Sterne entdeckt.


Bevor der neue Tag beginnt verabschiedet sich der Besuch. Die Kids haben sich bereits verzogen.
"Dein Rettich" eilte ich Rolf noch hinterher.
"Och, behalte ihn, dir fällt sicher etwas damit ein."
"Salat?" beide lachten wir los.

Der Rettich, ein Monterteil. Roses Bruder hatte ihn gekauft und mit den Worten"du bist doch zur Zeit allein" Rolf geschenken.
"Das will ich sehen" warf Rose frivol in die Runde.
Doch weiß sie genau, dass Rolf so etwas nicht macht.
... Wenn eine Frau dabei zu gegen ist.


Ich räume noch auf, Rose macht sich frisch und als sie zurück auf die Terrasse kommt genieße ich die Restwärme unseres Grills. Noch ein einiges Würstchen hängt davor. Als Rose kommt, lacht sie los und fragt "ist dir das nicht zu kalt?"
"Es ist warm."
Nicht nur das Würstchen, dass sich nackt vor dem Grill präsentiere, auch die sternenklare Nacht hat genug Energie um mein Adamskostüm zu tragen.
Ich setzte mich zu ihr und streichele ihr Bein.
Zärtlich umrunden meine Finger die Kontur ihres Knies, gleiten auf den Schenkeln entlang unter ihr Kleid, bis zur Hüfte, die Seite hinauf an die Brust, heben sie an, senken sie ab und fahren bis zu den Knöcheln hinab.
"Monika war heute da. Ich habe ihr gesagt, was für wunderbare Knie sie hat."
Monika, die Freundin des Neffen. Die habe ich wohl verpasst.

"Lady, du hast auch wunderbare Knie."
Erneut kreisen meine Finger darauf entlang. Sanft lege ich meine Hände an ihren Kopf.
"Ich mag dein Haar. Ich liebe deinen Hals, deinen Nacken, die Schultern."
Meine Finger unterstützen meine Worte und geben ihnen Gewicht. Ohne Druck gleiten meine Fingerkuppen über ihr Dekollete.
"Ich mag deine Haut, deine Brust, die Beuge deiner Hüfte. Das alles bist du. Ich Liebe dich. Allein deshalb mag ich alles an dir."
"Hör bitte auf. Ich werde feucht."
Doch ich hörte nicht auf. Auch mir war sehr warm, wobei Er dies nicht zeigte. Es war unfair von mir, ihr weiter einzuheizen, damit die Muschel im eigenen Saft stand. Rose mag es nicht, wenn ihr Besuch die Muschel belegt und die Erregung in ihr steigt. Hin und her gerissen überlegt sie dann ob sie sich das Vergnügen gönnt.
"Stopp. Wir gehen ins Bett."
Der Weg kühlt ab.


"Weißt du" sagte ich zu Rose als wir das Haus betraten, "so einen wollte ich früher immer für Blume kaufen."
Ich wog den Rettich in beiden Händen.
"Und dann wollte ich einen richtig dicken Schwanz daraus schnitzen, ein Kondom darüber ziehen und Blume zwischen die Beine schieben."
Männerfantasien. Alles vorbei. Zum Schnitzen sind die Teile gut geeignet, nur Blume lehnte es ab. Die Gefahr, dass ihre Blüte hinterher brennt war ihr zu groß.
"Jetzt hat sie ein paar Mal gezuckt als du das gesagt hattest" meinte Rose mit einem lüsternen Blick auf das weiße Monstrum.
Wieder einer der Momente, an denen ich froh bin, nicht in all ihre Gedanken eingeweiht zu sein.


Im Bett angekommen las ich noch vor. Roses Finger legten sich wärmend um meinen Schaft, wichsten langsam daran, setzten oftmals aus und erschlafften irgendwann.
'Eingeschlafen.' Ich schloss das Buch, löschte das Licht und versuchte dabei alles, damit ihr Griff hielt.
Was folgte war eine harte Nacht und Seine Sehnsucht trieb mich früh heraus.

Der Sommer beginnt.
Ich bin warm.



Vom Rosenzüchtling


1 Kommentar:

  1. Na es geht doch...
    Ihr/Du musst dir nur zulassen können dass es Ebbe und Flut gibt - die sich abwechseln und die mal stärker und mal schwächer ausfallen.
    Wie du siehst ist alles gut.
    LG
    CHualinn

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