Samstag, 17. August 2013

Wochenende

Manchmal frage ich mich, ob es besser ist in einem Industriegebiet zu wohnen wie bei uns.

Samstag Morgen gegen halb Elf. Ich schlief bis um Sieben, drehte mich um, weiter bis Acht. Eine halbe Stunde später tastete Roses Hand nach mir. 'Ja, noch liege ich im Bett.' Kurz vor halb Zehn drehe ich mich zu ihr.
"Guten Morgen mein Zögling. Ich hoffe, du hast dich erholt."
"Ja Lady. Heute war ich zu faul."
"In Ordnung. Aber jetzt will ich mein Frühstück."
Morgentoilette mit kompletter Rasur und das Frühstück gemacht kam ich nach knapp dreizig Minuten zurück ins Bett. Eine weitere halbe Stunde später kuschelte ich mich bei ihr an.
Die Lady war bereit, ihren Slip hatte sie aus, ihre Beine bereits leicht gespreizt und meine Finger wanderten hinab in den Schritt. Zärtlich streichelte ich die Innenseite ihrer Schenkel, spielte mit ihrem Haar und ein Kompressor sprang in der Nachbarschaft an.
Nicht sehr erotisch. Zum Überfluß wurde es durch das Tuckern eines Bullis abgelöst, der im Standgas in er Nachbarschaft lief und wartete, das der Rest der Familie einsteigen wird.
Kaum war der Bulli weg, war erneut der Kompressor zu hören. Doch wurde er diese Mal von einer Heckenschere übertönt. Das Wohngebiet erwacht.

Hämmern und Sägen sind die Exoten an einem Samstag. Genau wie die Flex, die zu jaulen beginnt und darüber hinweg wird der Rasen gemäht.
"Was ist" schaut Rose mich an und tastet nach ihrem Stück.
"Was meinst du..."
"ER kommt auch nicht in Stimmung."
"Nein" lache ich. "Gerade nicht."

Auf einen Schlag ist es still. Es ist nichts mehr zu hören bis auf unseren Hund der tippelnd über den Parkettboden läuft. Noch immer liegen meine Finger auf ihrem Hügel. Sanft lege ich einen Finger auf die Perle...
...um genau in dem Takt auf sie zu drücken, wie das Tuckern des Traktors der vorüberfährt.

Die Flex geht an, zwei Rasen werden gemäht, "wir stehen auf."
Ich teile Roses Entscheidung.
Was ziehe ich an? Geburtstag; dann schick. Ein schönes Hemd.

So stehe ich im Bügelzimmer anstatt die Rose zu erfreuen und denke an ein Industriegebiet.
Unter der Woche ist dort Lärm. Am Abend aber nicht.
Wenn ich arbeite, wird dort auch gearbeitet.
Wenn ich frei habe, haben die kleinen Firmen zu.
Somit ist es am Wochenende still.

Und wenn nicht, dann weiß ich warum.


Vom Rosenzüchtling


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