Samstag, 16. November 2013

Bekniet

Schweigend sitzen wir uns gegenüber.
Rose an ihre Kissen gelehnt und ich kniend vor dem Tablett.
Ich weiß nicht woran sie denkt, jedoch bin ich weit weg. Bei der Arbeit, ein Mail hat mich gestern zu sehr aufgeregt. Das ganze Frühstück überlege ich wie wohl mein Montag ablaufen wird.
'Egal' denke ich am Ende des Essens. Heute ist Rose und ein Geburtstag dran.

"Ich finde das nicht in Ordnung" sagt Rose zu mir.
"Du trinkst den Wein und ich habe am nächsten Tag den Kater dazu. Und heute ist noch eine Geburtstagsfeier."
Zwar keine, auf der wir Gastgeber sind, dafür eine, wegen der wir wieder einmal keinen Abend zu zwei verbringen können.
Rose hebt die Decke, ich schlüpfe darunter, kuschele mich an und habe sofort ihr Knie zwischen meinen Beinen.
"Ah, mein Stück ist bereit."
Roses Hand fährt hinab.
"Es wartet auch noch eine Strafe auf dich."
"Ja Lady" antworte ich.
Die habe ich sicher verdient. Gestern gab es einige Gelegenheiten, die ich nicht verstreichen ließ. Stumm schaue ich sie an. Ich lächle, meine Augen funkeln glücklich.
"Du hast keine Ahnung warum" entschlüsselt Rose meine Mimik exakt.
"Ja Lady, ich weiß es nicht."
"Wie kommst du dazu, meine Hundeerziehung zu untergraben. Wenn ich gerade dabei bin, dass er nicht jeden Besuch bespringt. Und dann kommt mein sub ruft ihn immer wieder weg und weiß genau, dass ihm heute nichts geschieht."
'Hihi', das war grenzwertig, das stimmt. Wobei, es war doch nur ein Spiel und ich wusste doch nicht warum die Lady... Aber RZ genau darum geht es doch. Die Lady braucht dir nicht zu sagen, worum es geht. Pariere oder ertrage die Konsequenz.
"Das macht Fünfzig Schläge."
'Schluck!' Ich lächele. Fünfzig. Als Strafe geführt! Das halte ich nicht aus.
"Auf beide Backen!"
Erneut schlucke ich. Mein Lächeln wird breiter, das der Lady auch. Nur meines ist vor allem nicht ernst gemeint.
"Das sind dann jeweils Fünfundzwanzig."
'Puh' Erleichterung! Gerade sind mir Fünfzig Schläge erspart geblieben. Erneut lächele ich.
"Ich bin mir sicher, ich weiß, wer danach heult."
'SCHLUCK' Genau. Es sind noch immer Fünfzig Schläge. Noch immer als Strafe geführt. Und die Herrin weiß inzwischen, wie man bestraft.
"Danke Herrin" antworte ich und küsse ihren Hals.
Mein Gesichtszug entgleist, als sie meine Mimik nicht mehr sehen kann. Die Vorfreude auf Schläge wird aufgewogen durch die Ungewissheit wie ich diese ertragen werde.
"So wie es der Lady gefällt." Und das stimmt.

Inzwischen habe ich mich über meine Lady gelegt, meine Hand unter ihre Schulter geschoben und halte sie in meinem Arm. Lange überlege ich, wie ich meine Gedanken von vorhin zum Ausdruck bringen kann, schaue sie an und fasse mir ein Herz:
"Herrin" beginne ich zögerlich.
"Ja?"
Rose schaut mich etwas fragend an. Es ist selten, dass ich sie einfach so Herrin nenne.
"Ich möchte dich mal wieder f.cken."
Bevor sie etwas darauf antworten kann lege ich nach.
"Ich möchte IHN in dich schieben, IHN langsam bewegen, hinein, hinaus." kurz pausiere ich.
"Ich möchte dich schnell stoßen, feste Stöße. Harte..."
"Hallo!" kommt sofort zurück.
"Nein, nicht dominant. Sondern genau so wie du es magst, so wie du es zulässt. Ich möchte so in dir sein, wie du es willst.
Und ich will dabei nicht kommen."
Die ganze Zeit streichele ich dabei Roses Gesicht. Meine Finger fahren über ihre Stirn, ziehen die Augenbraue nach, fahren am Haaransatz hinab und den Übergang am Nacken entlang. Ich liebe sie.
Ich spüre, sie mich auch.
"Dann brauchen wir die Creme."
POW WAS? So war es nicht gemeint. Aber warum auch nicht. Eigentlich genial.
"Wenn du magst - gern."
Bisher hat die Lady mich mit der Creme benutzt. Nun bekomme ich die Möglichkeit ihr viel-viel zu geben.
"Ich habe dich noch nie mit der Creme..." 'stimmt nicht ganz' "Noch nie zu Beginn..."
"Wie meinst du das?"
"Bisher hast du mich, hast du IHN immer erst benutzt. Du hast IHN geritten. Du hast dir geholt, was du wolltest."
"Klar. Naja, mal sehen. Ich weiß noch nicht."

Es ist mir egal. Es hat seinen Reiz unter der Lady zu liegen und komplett dominiert zu werden. Starr und steif dazuliegen, sich nicht zu rühre während die Lady in Ekstase gerät, sich selber von Höhe zu Höhepunkt bringt. Danach ist sie so erschöpft, dann darf erst ich. Dann darf ich geben, so viel ich kann. Noch immer betäubt kann ER länger als ich. Aber dennoch macht die Lady noch vor UNS beiden schlapp.
Der Ritt nimmt sie mit. Er erschöpft sie so sehr. Aber ist es der Sport oder was durch die Orgasmen geschieht?
Alles was ich will ist, sie soll IHN spüren. Zappelnd, zuckend - geht das mit Creme?
Sie entscheidet.
Das ist der Punkt.

Rose packt zu.
Ihre Hand schließt sich um den Schaft, wichst am IHM, greift tiefer, umschließt den Sack. Ihre Finger schnüren die Bälle ab, ziehen daran, schlagen dagegen. Ihr Körper gleitet etwas hinab, ihr Schritt drängt sich gegen mein Knie, ihr Becken hebt und senkt sich ab. Meinen Arm wieder um ihre Schulter gelegt ziehe ich sie an mich heran. Mit sanften Küssen liebkose ich sie, pausiere nur, wenn der Griff um die Bälle sich schließt, wenn Roses Finger den Schaft umgreifen oder ihre Handrücken gegen die Bälle schlägt. Dabei reibt sie ihren Schritt langsam gegen mein Knie, lässt die Hüfte kreisen und sich wunderbar fallen.

Ihr Kopf ist frei. Abgehoben von den Kissen, ins Genick gelegt und ohne Gedanken. Die Lady genießt.
Genau wie ich. Zu sehen, wie die Lady sich dem hingeben kann. Es ist so schön, das Vertrauen des Partners zu spüren.
Wie immer ich meine Lady küsse, ich sie halte, welches Gefühl ich ihr gebe. Sie weiß, sie bestimmt.
Und sie kommt.
Ihre Schultern werden weich, deren Spannung lässt nach. Dann bäumt sie sich auf, spannt die Halsmuskeln an, der Kopf geht hoch, Rose stöhnt.
Ein letztes Mal bohren sich ihre Nägel fest gegen meinen Po, dann erschlafft sie erneut.

Noch ein paar Minuten halte ich sie im Arm.
Für mich eine große Kostbarkeit.


Vom Rosenzüchtling

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