Donnerstag, 28. November 2013

Stammhalter

"Gestern war ich zu müde. Lies mir heute einfach nur vor. Ich bin zu hibbelig, da kann ich keine Massage gebrauchen."
Nun gut, mir ist es nicht ganz so wichtig auf welche Art, vorausgesetzt wir bleiben in Kontakt.

Kaum öffne ich das Buch ruht Roses Hand auf ihrem Stück. Ich suche den letzten Absatz, studiere den ersten Satz und verhaspele mich trotzdem, da Rose ihre IHN bewegt.
Die Fläche ihrer Hand gleitet über IHN hinweg, rollt IHN nach links, drückt etwas drauf, rollt dann zurück und reibt mit den Fingern auf dem harten Schaft entlang.

So lese ich gern. Multitasking für mich. Konzentriere ich mich auf den Text, so wird ER klein. Die Spannung fällt ab, ihr Interesse lässt nach und der einzige Punkt wird sein, das die Lady von mir lässt.
Bin ich gedanklich bei IHM, fühle was Rose gerade macht, dann verfehle ich den Text.
Ich versuche, das mir beides gelingt. Sobald ich bemerke, bei der einen Sache hänge ich konzentriere ich mich darauf. Sobald die Lösung steht checke ich, was die andere Sache macht und pendle umher.

"Wie lange gehen die Beschreibungen noch?"
Die Lady hat recht. Seit über zwanzig Seiten lese ich nur Anmerkungen des Schreibers. Und es folgen noch weiter "Fünfzehn, Lady."
"Morgen lege ich das Lesezeichen um. Ich mag das nicht mehr."

Ich spüre die Erregung in ihrer Hand, die IHN fester packt und sanft zu wichsen beginnt.
Es strengt an, doch liebe ich es. Die Erregung zu verspüren, mich aufs Lesen zu fixieren, mich auf ihre Hand zu konzentrieren und dabei zu zappeln beginne.
Der Text ist doof. Unverständliches Zeugs, schwer zu lesen. So sieht es Rose auch.
"Wenn selbst ER nicht mehr will! Mach Schluss."
Folgsam gehorche ich ihr.

Ich schließe das Buch, lösche das Licht und kuschele mich gegenüber von Rose an.
"Dreh dich um. Löffelchen."
Nichts lieber als das. Schnell klemme ich mein Stück nach hinten und rutsche eng an die Lady heran. Dabei suche ich mit IHM Kontakt zu ihrem Knie. Die Lady greift um mich herum. Ihre Hand tastet hinab, legt sich in meinen Schritt...
"HalloHO! Ich glaub es wohl nicht."
ER! hat genau da zu sein wo die Lady es wünscht. Nicht nach hinten geklemmt, an ihr Knie gequetscht, kein Wohlgefühl für mich sondern in ihrer Hand. Als Spielzeug, dass es ist liegt oder besser steht es herum - Griffbereit!
"Entschuldige Lady."
Kaum habe ich meine Schenkel ein klein wenig gespreizt schnellt ER in ihre Hand.
"Siehst du, ER will."
"Ja-ahaaa" keuche ich.
Ihre Hand nimmt von IHM Besitz, umschließt IHN nur leicht, streicht dabei hinab. Das treibt Gefühle hinauf, jagt ein Kribbeln durch mich hindurch und ich zucke sofort.
"Ganz ruhig" beruhigt mich meine Lady.
Ich beherrsche mich.

Zwar wird der Stamm nur ganz weich von ihren Fingern umschlossen. Dennoch fühlt es sich an, als ob ER eingespannt ist. Die geringste Bewegung von ihr reicht und mein Bewusstsein setzt aus.
Nun gesteuert von IHM, von meinem Untenbewusstsein zuckt ER, zappele ich nun herum. Das Einzige was hilft ist das Kommando von ihr:
"Ruhig" kommt es sanft.
Sie flüstert es in mein Ohr mit der entgegengesetzten Reaktion.
Zwei Mal zappele ich kräftig in ihrem Arm und ich kann ganz deutlich spüren, die Lady grinst.
ER zuckt, ich zappele, ER zuckt erneut und ich zappele nach - der Lady scheint es zu riskant.
Gefühlt bin ich noch meilenweit entfernt. Doch Rose weiß, der nächste Punkt lauert nur auf mich.
Auf einmal ist er da, springt mich an, lässt mich stöhnen und kann unbezähmbar sein.
"Gut so, schlaf."

Die Stammhalterin lässt von ihm ab. Zwar hält sie mich noch im Arm, doch ER ist frei.
Zu tun, was ER will, ins Leere zu zucken, dazustehen. Sich nach Berührung zu sehen, zu tropfen, mich die Nacht durch zu quälen. Rose weiß was sie tut.


Ich liebe sie.

Vom Rosenzüchtling


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