Dienstag, 31. Dezember 2013

Strafaustausch

Rose schaut zur Küche herein und winkt.
Vom Abwasch winke ich fröhlich zurück und bemerke erst jetzt die finstere Mine bei ihr.
Zudem ist es ein komisches Winken. Ihre Arm bewegt sich horizontal, ihre Hand schwingt am Ende nach und inzwischen führt sie die Bewegung in Hüfthöhe durch.
Sie hält beide Hände hoch, die Finger leicht gekrümmt fahren ihre Arme nach vorne und alle Finger strecken sich abrupt.
Zehn? Was hab ich getan?
Keiner Schuld bewusst schaue ich sie an und zucke mit den Schultern. Den ganzen Tag kabbeln wir uns bereits. Mehrfach wies sie mich bereits zurecht, aber warum ich diese Zehn...
In ihren Augen spiegelt sich Wut. Nochmals fahren ihre Arme nach vorne und gleich zwei Mal streckt sie alle Finger durch.
Zwanzig!?
Noch immer weiß ich nicht warum. Was soll ich tun? Soll ich so tun als ob ich weiß, was sie meint oder weiter die Unschuld markieren, die ich gerade bin wodurch ich die Anzahl noch weiter steigern kann.
Mein Verstand schaltet sich ein. Ich signalisiere Verständnis, aber gleichzeitig gestikuliere ich: Keine Ahnung was du meinst.
Kid#2 ist bei mir. Das ist der Grund warum darüber keiner spricht.

"Wie oft habe ich dir das schon erklärt, bevor du was in den Biomüll schmeißt wickele es ein. Warum meinst du, sammelst du eigentlich die Zeitungen?"
Eigentlich schön zu wissen, das ein Stück altes Brot doch noch was taugt. Wenn schon nicht als Brösel für einen Teig dann wenigstens dass sie meinen Hintern deshalb wärmt. Absicht war es schon. Nicht wegen der Schläge. Ich war einfach nur Faul als ich das trockene Stück nahm und in die frisch geleerte Tonne schmiss. Was soll passieren? Das saftelt nicht. Es geht ums Prinzip. Und das in dieser Jahreszeit alles anfriert. Wobei, immer noch besser, dass ich die Schläge bekomme als dass sie mich jetzt noch die Mülltonne auswaschen lässt.
Immerhin ist Silvester und die Gäste kommen bald.

Noch ein paar Käseecken gemacht und dann die Chilis geschnitten.
"Das machst doch du, oder?" hatte sie vor einer Stunde gefragt.
"Ja Lady, bitte bitte ja."
Noch nie hatte sie mir die Erlaubnis dafür gegeben. Immer hatte ich es gemacht sobald sich die Gelegenheit bot.
Seit dem freue ich mich darauf die Biester zu schneiden und mir dem Saft der daraus kommt nicht verschwenderisch zu sein. Das der mich wärmen weiß Rose genau.

Doch während ich die Spülmaschine einräume kommt Rose zu mir.
"Ich werde jetzt die Chilis schneiden."
Wir sind allein.
"Äh, nein. Ich mach das gleich."
"Nein. Mach du nur weiter, ich schneide sie."
Die Gedanken rotieren wieder mal in meinem Kopf. Wenn sie es wünscht habe ich nicht zu widersprechen. Wie aber komme ich doch an die ganz kleine Dosis Schmerz, die lang anhalten unter ihrem Eigentum nagt. Immer mal wieder aufflammen wir, wenn die Sprache darauf fällt oder sie sich mit ihrem Eigentum befasst. Darauf verzichten will ich nicht.
"Natürlich Lady. Was hältst du davon, wenn du hinterher deine Hände daran abreibst?"
Sie wird sicher Handschuhe dabei tragen. Was kann man mit denen danach anfangen?
Rose steht neben mir. Streichelnd gleitet meine Hand über meine Schulter.

"Wenn ich dich die Chilis nicht schneiden lasse ist doch Strafe genug."
"Ja. Nein!"
Oh man, was sage ich nun. Die paar Schläge spüre ich bereits nach wenigen Augenblicken nicht mehr. Aber die Wärme, die von den roten Früchten des Peins ausgeht bereiten mir wesentlich mehr Vergnügen. Und ohne dass ich meine Lady dafür ärgern brauch. Ja das ist Strafe genug und NAIN! geagt ist gesagt. Strafe tauschen gilt das überhaupt? Was sagt die Gewerkschaftssatzung der eingetragenen subs dazu?
KLATSCH - schon trifft der erste Schlag meine Backe.
KLATSCH - meine Augen sind zu.
KLATSCH - ich spüre, wie der Druck bei IHM steigt.
KLATSCH - das bedeutet, die Strafe wird nicht getauscht.
KLATSCH - ich darf meine Chilis behalten.
KLATSCH - warum erregt ER sich?
KLATSCH - es ist nicht die Vorfreude auf
KLATSCH - das was kommt. Es ist
KLATSCH - das schöne Gefühl der Herrin zu gehören.
KLATSCH - Klatsch, Klatsch, Kl.....
Ihre Zunge bohrt sich in meinen Mund. Ich gehöre ihr. Ganz ihr. Soll sie du tun, was sie will. Mich bestrafen auf ihre Art. So wie sie denkt. Alles was ich spüre ist ihre Zunge, die meine Lippen umspielt, die sie in meinen Mund führt. Wie sie meine Zunge herauslockt, sie auffordert zu ihr zu kommen um ihr, wie beim Tease, den Zugang zu verwehren. Draußen bleiben. Warten, bis die Herrin erscheint. Schnell stößt ihre Zunge heraus, ficht einen kurzen Kampf, den meine Zunge verliert. Weich unterwirft sie sich, legt und gleitet an ihrer entlang, hält still und ich spüre
KLATSCH - wie ihre Hand auf die Backe trifft.
KLATSCH - ich öffne die Augen
KLATSCH - schaue sie an.

"Fertig. So, nun schneide die Chilis und dann hast du etwas zu schreiben. Ich gehe duschen."

Die Chilis sind geschnitten und sorgfältig entkernt. Rose braucht Ringe - sieht besser aus. Ob die was können? Während des Schneidens hat ER nichts bemerkt. Ich fand es geht.
Nun ist mir heiß.
Und vor allem die letzte der Chilis deutet an, was sie kann.
Wie gut sie wirklich ist zeigt sich wenn Rose IHN auferstehen lässt.


Kommt gut ins neue Jahr.



Vom Rosenzüchtling

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