Samstag, 8. März 2014

Metapher

"Schuhe an, Mantel an und komm her. Von mir aus kannst du dir auch Handschuhe anziehen."
Mir ist kalt. Gerade kam ich Heim, hatte meinen Anzug und die entsprechenden Schuhen an und soll jetzt zum Arbeiten in den Garten. Die Lady weiß was sie will, also kann ich nur über die Wahl meiner Jacke entscheiden, was danach in die Wäsche muss. Meine Arbeitshandschuhe liegen draußen.
Ich gehe zu ihr.

"Schau."
Es gibt doch gar nichts zu tun. Rose deutet mir in den Garten. Die Büsche sind geschnitten, die Abfälle zusammengeräumt. Ansonsten sehe ich ...
"Oh, schön" mein Blick fällt auf ein Herz, das direkt vor mir am Rankgitter hängt. Der Bogen des Aufhänger hat die Form eines - nein - das ganze Herz ist wie ein Vorhängeschloss geformt und unten dran hängt der Schlüssel dazu. Auf alt gemacht und mit Patina überzogen sieht es klasse aus.
"Dein Geschenk. Gefällt es dir?"
"Ja Lady."
Ein Schlüssel, ein Schloss, das alles als HerRZ. Für mich steht - besser - hängt das als Symbol für uns.
Mein Herz, zu dem sie Zugang hat. Ihr HerRZ, den sie verschließen und hängen lassen kann, wie immer es ihr beliebt. Und hänge da, so den Elementen ausgesetzt wie sie es will. Von ihrem Platz hat sie es immer im Blick.
"Gefällt mir gut."

Mein Blick schweift herum.
Dort hängt ein Schild, dort steckt eine neue Figur.
"Schau, eine Vogeltränke haben wir auch."
Ich betrete die Holzterrasse gleich neben dem Gartenhaus. Die Tränke ist schön, doch nun fällt mein Blick auf die Rose, die neben dem Häuschen wächst.
Kurz gestutzt, sieht sie nicht wirklich gut aus.
"Ja" meine Rose, "tut mir leid. Ich musste sie schneiden. Ich weiß nicht ob sie es schafft."
"Ich habe heute über ihre Verpflanzung geschrieben" sage ich mit traurigem Blick auf das was zu sehen ist."
"Ich weiß nicht, ob die sie es packt."
"Sie stand als Metapher."
"Ich weiß" flüsterte meine Lady bedrückt, "ich weiß nicht ob sie es schafft."


Vom Rosenzüchtling

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