Mittwoch, 16. April 2014

Marshmallow

Das Kid wütet im Garten. Nach Roses Anweisungen schneidet er den Haselnussbaum.
Extrem. Kurz. Aber er macht es gut.
Was wurde ich ohne meinen kleinen Wühler tun? Der im Garten die Löcher gräbt, Sträucher versetzt, schneidet und stutzt wo Rose zu kurz dafür ist. Und zuletzt hilft all das Zeugs, den Gartenschnitt im Auto zu verstauen und auf den Grünabfallplatz zu fahren.

"Die müssen auch weg" meldet sich der Nachbar bei Rose.
Höflich, Nachbarschaftslich. Immer hilfsbereit.
"Was" fragt Rose nach.
"Die Wassertriebe. Die müssen sie auch noch schneiden. Vergeudet Kraft."
Rose lacht. Und überlegt.
Vergeuden der Kraft? Verteilt sie um, wenn man sie richtig benutzt. Vom Gesäß in den Schaft. Dass der wächst, die Kraft dahin dringt.
"Die brauch ich noch" antwortet sie.
"Ach ja?"
"Die brauchen die Kids. Für's Grillen. Wenn sie sich Marshmallows machen."
"Ja dann. Besser die sind frisch, noch etwas feucht. Dann brennen sie nicht."
Ich glaub der Nachbar hat kapiert worum es geht.
Mashmallows. Süß. Heiß!
Meine Lady strahlt.


Vier Tage sind vergangen.
Ich stehe in der Küche, da kommt der Jüngste zu mir.
"Mama will was von dir."
Gerade bin ich dabei Tomaten zu schälen. Noch die und eine danach. An meinen Fingern klebt deren Haut, ich mag jetzt nicht weg.Sie soll sich einfach noch die halbe Minute gedulden.
"Wo ist sie" frage ich um Zeit zu schinden.
Dabei stehe ich an der Spüle und schaue zum Vorgarten hinaus.
Das Kid steht neben mir: "Schau"
Genau in dem Moment erscheint Rose im Fenster und wedelt mir mit zwei Ruten entgegen.
Sie strahlt, sieht das Kid, der dreht sich ab und ich denke:
Marshmallows?

Nicht für die Jungs.


Vom Rosenzüchtling

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