Donnerstag, 20. November 2014

Stern

"Und jetzt liest du mir vor" freut sich Rose nach dem Kuss auf die Stirn.
"Ja Lady" hauche ich und lege mich zu ihr.

Doch der Anfang wird schwer.
Gleich zu Beginn umfaßt sie ihr Stück. Langsam schließen sich ihre Finger.
Der Druck auf IHN nimmt zu. Wobei, wohin soll der noch steigen?
Mir reicht eine einzige Berührung an ihr um loszuzucken.
Viel schlimmer nun, da sie IHN packt sie mich berührt und ich nur still da liege.

Ich suche nach Worten.
Was bedeuten die Zeichen auf den Seiten?  Sie verschwimmen im grellen Licht. Sterne tanzen vor meinen Augen. Ausgelöst und hochgeschoben durch ihre Hand - am Schaft - die teased.
Buchstabenweise taste ich mich voran, füge sie zu Worten aneinander. Spreche sie aus. Betone die Sätze. Bis meine Stimme steigt.

Schnell gleitet Roses Hand das Stück entlang. Fest umschlossen wichst sie hinab,  hoch zum Köpfchen über es hinweg, dann den Weg zurück. Ich bin am Lesen, Wort für Wort. Ohne Zusammenhang ohne Sinn. Ich weiß nicht was geschieht. Ich weiß nur was ich spüre.
Nach sieben Seiten ist Schluss.
Meine Lady löst den Griff. Sie will dösen. Noch ein wenig meinen Worten lauschen. Konzentriert vorgetragen ohne die Ablenkung aus tieferen Regionen.
Es funktioniert. Nach weiteren drei Seiten höre ich auf.
Genug für heute.
Ich lösche das Licht.

"Danke mein Zögling" murmelt Rose.
Es ist spät. ER hat bekommen. Kein Knie zeigt in meine Richtung.
'Finde dich damit ab z-chen. Mehr gibt es heute nicht.'

Und doch...
ER sieht das anders.
Selbstgetrieben beginnt ER zu zucken. ER lässt mich zappeln, beben ohne dass etwas IHN berührt.
Ich bin fasziniert von so viel Eigenerregung.
Wieviel kommt vom Kopf, vom Bauch, von IHM?
Wie lange liege ich da und genieße sein Treiben ohne dass es IHM etwas bringt?  Es gibt keine höher, kein weiter hinauf. Kein Höhepunkt kommt in Sicht.
Aber trotzdem gefällt es mir wie mein Körper gerade agiert.

Irgendwann ist aus. Das Zucken lässt nach. RZ-chen schrumpft ein. Ich kann endlich schlafen.

Drei Mal wache ich auf.
Drei Mal steht ER da.
ER pocht auf SEIN Recht bemerkt zu werden, berührt, gequält sich übergeben zu dürfen.
Doch SEINE Herrin schläft.
Sie muss entscheiden.
ER müsste sie fragen.
Aber Rose zu wecken kommt nicht in Frage.
Es bleibt nur zu warten auf ein anderes Mal.

Und wie weit sie IHN dann triezt.


Vom Rosenzüchtling

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen