Freitag, 21. November 2014

Zu spät

Von allein Seiten strömte es in mich hinein. In beiden Händen und beiden Füßen war dieses Kribbeln, dies unverkennbare Zeichen ich bin so weit. Vor einer Sekunde hatte Rose begonnen. Noch vor einer Minute stand ich an ihrem Bett.
Es ist zu spät.

"Lady" hatte ich sie gefragt, "darf ich euch noch vorlesen?"
Sie strahlt mich an. Ihr Blick löst sich von ihrem Stück, wandert hoch und sie lächelt mich an. Dann schaut sie zur Uhr, zurück zu mir und hinab zum Stück."
"N a i n" haucht sie rauh, "zu spät. Ab ins Bett."
00:08 Spät!
Lüstern beuge ich mich über sie. Ein Kuss auf die Stirn, mein Streicheln durchs Haar. Doch ich muss erkennen von Rose kommt nichts.
Keine Hand schiebt sich hervor. Nichts greift heraus.
Wenn sie nicht mag...
Eben: zu spät

Keine halbe Minute danach liege ich da. Leicht angewinkelte Knie, IHN eingeklemmt an Roses Seite geschmiegt. Sie ist müde. Da gibt es nichts mehr.
Ein wenig getäuscht doch gar nicht enttäuscht bemerke ich ihre Hand. An meiner Seite, die Hüfte hinab, auf dem Schenkel nach innen tastend um im Schritt auf die Haut zu tatschen.
Ihr Ptt Ptt weist mich an meine Schenkel zu öffnen und ihr Eigentum zur Herrin zu lassen. Sofort springt ER vor. In ihre Hand.

Kurz fühle ich ihren Griff und die Finger die IHN umschließen. Doch danach spüre ich nur noch mich.
Ein kleines Signal ähnlich dem leichtem Zug an einem Seil eilt von den Lenden hinaus in den Körper um Millisekunden später in den Füße zu sein.
'So schnell? Kann das gehen?' Ich fahnde nach meinen Sinnen.
Tatsächlich! Auch die Finger kribbeln, die Hände und Brust. Kann das schon sein?
Ich will aber nicht.
Was macht ER? Wird es mir gelingen IHN unter Kontrolle zu bringen? ER will noch nicht. Das spüre ich.
Und doch geht es ab.

Völlig unvorbereitet trifft mich SEIN Zucken. Ein einziger Impuls lässt meinen Körper erbeben. Es sind noch keine fünf Sekunden vorbei, seit Rose Ptt Ptt ihr Eigentum forderte. Schon kämpfe ich gegen ein Kommen.
Meine Lady macht profan weiter.
Ein monotones Wichsen reicht aus. Sogar ihr Halten lässt mich weiter zappeln.
Hatte ich mich nach 'bespielen' gesehnt so braucht es das nicht.
Berühren reicht aus.
Rose liegt da, den Joystick in der Hand.
Sie dirigiert.

Lange wartet sie ab, wie ER reagiert. Wie ER mich schüttelt, nach oben bringt. Kaum lässt mein Zucken nach drückt Rose einmal zu.
Sofort kribbelt es wieder in den Füßen. 'Man, bin ich weit.' Was für ein Tease.
Vier mal -ich zähle mit- überkommt mich ein Schauer, zappel ich wild. Dann habe ich mich endlich unter Kontrolle. Das erste Mal, seit ihre Hand sich um IHN geschlossen hat.

Genau das scheint auch Rose zu spüren. Nun wichst sie richtig. Langsam und stetig bewegt sich ihre Hand in einem Takt. Einmal hoch dann einmal runter in einer Sekunde. Das Ganze über hundert Mal. Ich muss dabei zucken, mich dabei winden. Aber ich halte durch.
Bis Rose stoppt.

Genau darauf schien ER nur gewartet zu haben. Nun hat ER Roses Aufmerksamkeit. Schon wieder zieht ER die dünnen Fäden, lässt wieder Schauer durch meinen Körper fahren. An allen Enden fängt es an zu kribbeln.
'Ein einziges Mal kommen. Dann ist es vorbei.'

Genau hier ist der Punkt an dem sich meine Geister scheiden. Ein schnelles Mal kommen oder auf längere Zeit enthaltsam sein?
Es hat lange gedauert diesen Zustand zu erreichen. Bei der mich ihr Berühren so intensiv zappeln lässt. Das jetzt einfach wegspritzen kommt gar nicht in Frage.
Das halte ich durch.
Ich habe ein Ziel.


'Das denkst DU' scheint rz-chen mir zuzurufen. Anstelle nachzugeben werden SEINE Signale immer stärker. Obwohl Roses Griff nachlässt kann ich fast nicht mehr.
Sie macht nichts. Sie liegt da, ihre Finger um IHN.
Je mehr ER zuckt und ich zappel desto mehr stimuliert es IHN.
Meine Hüfte schnellt hoch. So schnell kann Rose nicht reagieren. ES treibt IHN durch ihre Hand. Das reibt. Weshalb ER zuckt, ein neues Beben durch meinen Körper jagt. Elektrisiert, die Ladung sammelt sich. ER ist voll, muss zucken, sich so gegen die Hand SEINER Herrin drücken. Das reibt. Ein Kreis.
Selbsterregt.
Unendlichkeit.
Rose macht weiter nichts.
Sie liegt nur da -ob sie schläft?- hat ihre Finger um IHN, hält IHN sanft und ER zuckt.

Gut fünf Minuten vergehen. Alle zehn Sekunden ein Zucken. Dutzende Male in denen ER Rose benutzt um sich selber in die Höhe zu bringen, was im fast gelingt...
Ich konzentriere mich.
Doch je mehr ich mich darauf konzentriere, desto schlimmer wird es.
Ich wandere an der Kante. So kurz davor kämpfe ich dagegen. Ich will nicht darüber, will -genau so wie ich bin- auf dieser Seite, will oben bleiben. Will nicht kommen, will nicht fallen.
Es gelingt.
Ich gewinne den Kampf. Ich bekomme IHN klein.
ER schrumpft.
'HA! z-chen, nicht mit gerechnet! Habe gewonnen. Hab's überstanden.'
'Das meinst auch nur du!' lacht ER mich aus.

Unterstützt
Ich war so froh endlich ruhe zu haben. Da erwacht meine Lady.
Und sie wichst.
Schneller als zuvor. Monoton auf und ab. So hart wie ER kann schmiegt ER sich in ihre Hand. ER stemmt sich dagegen, nimmt, was immer ER bekommen kann. Ich kämpfe, ich stöhne. Ich will doch nicht kommen.

'Das alles ist so wunderbar. Genau so hatte ich mir das erträumt. Einfach mal so geteased, an die Kante gebracht, entlanggeführt und darüber geschaut. So nah und so lange... ich kämpfe. Das, genau das ist, warum ich nicht kommen will.'

"Jetzt kannst du schlafen."
Rose nimmt ihre Hand von mir -nimmt sie wirklich- und dreht sich ab. Sie will nun schlafen. ER wohl noch nicht. Weiter geht SEIN zucken, wobei ER sich steigert. Immer stärker werden SEINE Impulse, treiben mich Millimeter für Millimeter an die Kante.
Ich will doch nicht!
Erneut versuche ich mich zu beherrschen. Mir muss es gelingen, ihr Eigentum zu unterdrücken, dagegen anzukämpfen und klein zu bekommen.
ER oder ich.
Nur einer von uns.
Doch wieder wie zuvor.
Je mehr ich gegen IHN kämpfe, je stärker ich mich auf IHN konzentriere um so mehr spüre ich IHN um so mehr treibt ER mich.
ER bestimmt.
'Zieh es raus! ER ist kleiner, IHM fehlt Kraft. Oh man, denke ich wirklich solche Gedanken.'

Was macht subbi alles um sich abzulenken, um sich auf andere Gedanken zu bringen. Um sich auf alles andere zu konzentrieren außer das, was unten geschieht.

Es gelingt.
00:47
Gute Nacht.



Vom Rosenzüchtling

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