Donnerstag, 9. Januar 2014

Frevel

"Massiere mir meinen Nacken."
Die Anweisung kommt aus dem Nichts. Gerade saß Rose noch gemütlich neben mir. Jetzt schaue ich auf ihren bezaubernden Rücken. Der Nacken ist frei, ihr Hals wunderschön. Sanft streichele ich ihre Haut...
"Massieren!"
... streicht meine Hand ihren Rücken hinab...
"Den Nacken!"
... gleitet auf ihre Lenden entlang...
"Hallo!?"
... rutsch locker über ihr Shirt...
"Subbi! Pass auf!"
... um die Haut unterhalb ihres Nackens zu verwöhnen.
"Du sollst mir den Nacken massieren."
Zärtlich wandern meine Finger zum Nacken hinauf. Weich gleiten meine Finger an ihm entlang.
"Ich brauche es hart!"
Meine Fingerspitzen drücken sich gegen ihre Haut. Damit reibe ich fest auf und ab.
"Übertreibe es nicht."
Ich lenkte ein was bedeutet, ich drückte zu. Meine Finger bohrten sich fest in ihren Nacken. Während meine Finger den Muskel hielten drückten meine Daumen ihn hinauf. Fest knetend fuhr ich fort ihren Nacken zu malträtieren. Genau so wie meine Lady es zu Beginn gewollt hat.
"Ja, genau das habe ich gebraucht."
Ich bemühte mich ein paar Minuten um das Wohl meiner Lady, dann hatte sie genug.

Ein Weile streichelte ich weiter auf ihrem Rücken entlang, nur um sie zu spüren. Rose selbst interessierte sich nicht dafür. Zwar kann ich nicht sehen was sie macht aber ich höre es rascheln und klimpern in ihrer Hand.
Und wie etwas fällt.

Was nun? Hinter ihr, zwischen Rose und das Sofa gezwängt komme ich nicht schnell genug nach vorn. Als Rose nach dem Gegenstand greift, sie sich beugt, sich ihr Rücken krümmt fährt mein Finger hinauf. Er eilt an der Wirbelsäule entlang und kommt auf dem Schulterblatt an als Roses Bewegung stoppt.
Nicht die von mir.
Mein Finger eilt nach. Er schiebe sie nach vorn. Ich drücke sie hinab. Und sie gibt nach. Roses Kopf senkt sich ab um sich sofort vehement zu heben.
"Hallo! Was soll das? Zögling, das geht zu weit. Absicht oder nicht. Das ist zu viel. Du legst es doch darauf an."
Anlegen oder nicht. Ich habe keine Absicht verfolgt, mir sitzt einfach nur der Schalk im Genick.

Mir ist klar, meine Lady kommt auf das bedrückende Ereignis zurück. Dann werde ich erleben, welche Eindruck das macht.

Wie frevelhaft ist es, seine Lady abzudrücken steht auf der einen Seite.
Aber als Rose heute nach Hause kommt steht dort eine große Schüssel mit Spatzen, des Schwaben Leibgericht. In der Spüle steht die Rührschüssel in der der Spätzlesdrücker ruht.
"Weich in im kalten Wasser ein, dann bekommst du den Teig am Besten ab."
So hat Rose es mir beigebracht.
Beim genaueren Hinsehen entdeckt man jedoch, die Schüssel der KidchenAid, dazu deren Teigrührer aber nicht die Rührgeräte, die meine Lady benützt.
"Spätzlesteig" hatte sie mir erklärt "macht man immer mit der Hand. Nie mit der Maschine. Frevelhaft!"
Schon immer habe ich probieren wollen ob so der Teig gelingt, ob man es schmeckt. Ich war mir sicher, unsere Küchenmaschine schafft es den Teig genauso aufzuschlagen wie es Rose sonst mit ihrem gesunden Arm gelingt.
Rose hat dazu nichts gesagt.

Es schmeckt.
Frevelhaft!


Vom Rosenzüchtling

Ideen

Der Hund muss gebadet werden. Nichts einfacher als das. Geduldig lässt er die Prozedur über sich ergehen, wartet bis er fertig ist und schüttelt sich dann trocken.
Das mit dem Schütteln ist schon eher ein Problem. Zwar ist er klein, sein Fell nicht sehr lang doch erreicht er damit auch den weitesten Winkel im Bad.
Wie gut, wer eine Duschkabine hat. Wenn der nasse Hund sich schütteln soll wird einfach die Türe geschlossen. Und durch die Scheibe beobachtet man den Hund wie er uns beobachtet.
Der begossener Pudel steht nur da und wundert sich, was gerade geschieht.
Schütteln? Ganz sicher nicht.
Gut. Türe auf, das Bad ist nass.

Als ich nach Hause komme begrüßt mich ein flauschiger Hund. Und die Geräusche aus dem Bad verkünden mir, hier wird geputzt.
"Brauchst du Hilfe?"
"Nun nicht mehr. Ich bin gleich fertig."

Eine Weile später sitze ich mit ihr zu Tisch.
"Mein lieber Zögling, beim Putzen sind mir ein paar Ideen gekommen."
Interessant. Ich bin gespannt in welche Richtung die Lady denkt.
"Da gibt es ein paar Fugen, denen man sich etwas kleinlicher widmen sollte."
"Kleinlich?" Das ist meine Art von Wortspielerei.
"Ich habe da eine Bürste mit der sollte es wunderbar gehen. Wenn nicht hast du noch die Zahnbürste.
Auch wenn die Zahnbürste nochmals kleiner ist dürfte das in den Fugen keinen Unterschied machen.
"Und damit das männchen den Schmutz nicht übersieht, sollte es doch weit genug heran. Da wird der Humbler für genügend Bodennähe sorgen."
"Ja Lady" grinse ich.
Das ist das erste Mal, dass das krumme Stück Holz in ihren Überlegungen Raum einnimmt.
"Ja grins du nur. Dann wird deine Lady grinsend zusehen wie du damit putzt. Aber wie ich dich kenne grinst du dann auch."
"Ja Lady" und 'Vielleicht'.
Es kommt ganz darauf an, wie zügig ER darauf reagiert und wie spannend es wird. Das Bewegen über dem Boden ist einfach, nur schwer. Nichts da das noch zieht.

Doch wer weiß was die Lady dabei entdeckt.
Es gibt genügend Möglichkeiten für sie es IHM spannender zu gestallten.
Bis er heult?



Vom Rosenzüchtling