Dienstag, 9. Dezember 2014

Anders geworden

Samstag Abend, Primetime-Programm. Natürlich, dass der Bildschirm läuft.
Doch anders wie sonst habe ich Zeit und bin von Anfang an dabei.
Kein Wühlen in der Küche. Kein Vorbereiten, kein Waschen. Und am Computer nichts zu tun. Ich sitze da mit Frau, den Kids und schaue das Programm.
Nach einer Weile schau ich mich um.
Ich bin der Einzige der das schaut.
Alle Anderen daddeln in die Hand. Schmunzeln, grinsen, schreiben. Und anders wie sonst bin ich nicht dabei. Mein Smartphone liegt weit entfernt.
Die Sendung ist... ja, was soll ich sagen. Ich schau sie wegen den Kids. Doch wenn die nicht schauen... Kommt den was anderes? Nein. Ich bleibe dabei.
Anders wie früher. Da schaltete ich um. Meist ließen uns dann die Kidies alleine. Ich bleibe beim Programm. Und die Kids um uns rum.
Ergebnis?
Nach Mitternacht gingen wir erst zu Bett.

Sonntag morgens, ich stehe spät auf. Es ist anders geworden. Ich komme kaum noch aus dem Bett.
Das Kuscheln zum Frühstück fällt aus. Gedankenlos liege ich neben Rose. Ich wecke sie zwar, halte sie im Arm. Doch mehr..? Geht nicht mit der Leere im Kopf.

Wir gehen spazieren. Mit dem Hund durch den Ort. Der Zaun am Park hat schon besser ausgesehen. Hier nagt der Zahn der Zeit. Wenn ich mich daran erinnere, wie er vor zwanzig Jahren ausgesehen hatte, als ich hierher in meine Wohnstadt zog.
"Und da war er schon alt", meinte Rose. "Als Kind habe ich hier oft gespielt."
Der Zaun ist alt. Die Pfosten bröseln ab. Hervor kommt der rostige Stahl.
Mir wird bewusst, nicht nur hier nagt der Zahn. Auch an mir hinterlässt er Spuren. Das Haar ist dünner geworden, durchmeliert. Die Augen nicht mehr so frisch wie früher. Über die Spritzigkeit denke ich längst nicht mehr nach. Selbst die große Reserven, meine korpulente Statur hat die Zeit nicht überdauern können.
Der nächste Abend. Es wird wieder so spät.
Rien ne va plus.
Müde sinken wir ins Bett und dösen während des Kuschelns ein.

Montag, anders als sonst.
Statt dem Bus habe ich das Auto.
Statt zur Arbeit erst noch einkaufen.
Statt lesen, statt zu schreiben sollte ich mich aufs Fahren konzentrieren.
Anders als sonst. Öffentlich habe ich mehr davon. Der individuelle Verkehr kostet Zeit.
Die ich suche. Die ich irgendwie vermisse.
Die gute alte...
Verklärt und bereinigt von der Hektik die man damals hatte scheint heute alles anders zu sein.
Schneller vorbei und weniger vorhanden.
Ist sie das?
Anders auf jeden Fall.
Zumindest gefühlt.

Es wird spät. Nach dem Büro direkt auf die Weihnachtsfeier. Und von dort noch viel später Heim.
Rose ist noch wach. Die Kids auch. Und so, anders wie sonst und doch als dritter Tag in Folge gehen wir wieder erst gegen Zwölf Uhr ins Bett.
"Du liest noch vor?"
"Gerne Lady" antworte ich.
In froher Erwartung, das Rose sich hält, IHN packt, daran spielt, mich quält - nicht lesen lässt.
Ich fange an.

Kaum verlassen die ersten Worte meinen Mund gleitet ihre Hand meinen Bauch hinab. Hinaus zur Hüfte, auf den Schenkeln entlang, dann innen hinauf bis in den Schritt. Ihre Hand ruht auf IHM.
Die Ruhe geht durch. Auch ER ruht sich aus.
Keine einzige Reaktion geht von IHM aus.
ER bleibt liegen, was auch immer Rose macht.

Anders geworden.
Noch vor zwei Tagen wäre ER bei einer solchen Berührung explodiert.
Heute hat ER kein Interesse daran.
Mal Oben, mal Unten.
Gestern noch anders gewesen.

Die Zeit nagt.
Immer.
Überall.
Erst recht wenn sie fehlt.

Vom Rosenzüchtling

Samstag, 6. Dezember 2014

Gewohnheiten

In der Jeans und ohne Slip.
Lange Zeit Gewohnheit, heute eben nicht.
Es ist gut einen Monat her, dass ich mich in der freien Zeit unten rum befreie. Ich war es gewohnt, noch bevor ich meine Arbeit verließ den Slip auszuziehen und IHN frei nach Hause zu tragen. An den Wochenenden sowieso Ohne bedurfte es der Lady mir zu sagen "heute mit, zieh einen an."
Dann kam dies, kam das. Eine Feier folgte auf die andere, alles Anlässe bei denen ich bedacht sein sollte so nicht aufzufallen. Und so ergab es sich, dass nicht das gewohnte sondern das andere zur Gewohnheit wurde.
Normal.
Eigentlich egal.
Oh nein. Ganz bestimmt nicht.
Was ich merke sind Veränderungen. Wenn es anders läuft als sonst. Wenn so wie heute der Beutel reibt, die Bälle an der Naht der Hose liegen. Wenn Roses Stück, das ich für sie trage, sich ins Hosenbein erstreckt, sich aufreibt, erbaulich den Stoff der Hose streckt. Dann merke ich, dass war lange nicht mehr so. Wie lange ging ich ohne? Wann war der Zauber meines Stabes erlegen? Selten stand ER auf, meistens hing ER rum.
Normal.
Heute nicht. Anders rum.
Normal war Mit.
Die Ausnahme war Ohne.

Und dabei wird mir erst bewusst, das ist die Bestätigung.
Wenn Rose mich reizt, IHN tritzt. Am Besten jeden Tag.
Dann wird das so Gewöhnlich. ER wartet zwar darauf, doch SEINE Reaktion auf immer Gleiches ist nicht so phänomenal, wie man sich das nach vielen Wochen denkt. ER liegt schlaff da, denkt sich SEINEN Teil und weiß, auch heute wird es für IHN kein gutes Ende geben.
Anders seit Dienstag. Seit ER meinte liegenzubleiben, seit Rose IHM zeigte, was es bedeutet, SEINER Herrin den Tribut zu verweigern.
Ruinös, aber dann.
Die Tage danach...
Mittwoch, Donnerstag - hart. Mein wohltuende Qual.
Freitag auch. Obwohl, der Abend dann...
Nicht so anstrengend wie die Zwei davor. Die Nacht war gleich.
Stramm, hart und mit dem Quälen, das mir gefällt.
Mitten in der Nacht, wieder gegen Vier, wieder Roses Knie.
IHN nach hinten geklemmt rutsche ich zurück, lege IHN an und Rose hält dagegen. Sie drückt ihr Knie hoch, an IHN und lässt mich spüren:
'ja Zögling, die Lady ist da. Sie hilft. Auch mitten in der Nacht.'
Naja, sie war bereits wach, kam frisch ins Bett und ich -unter der Decke- war warm.
So darf ich das.

Dennoch, ER lässt nach.
Gewohnheit. Immer gleich.
Wenn auch erst der dritte Tag, so macht sich bereits wieder lange Weile breit.
So schnell wie die Erwächst lässt auch SEINE Aufmerksamkeit nach.
Gewohnheit.
Routine.
Gefährlich.
Wie schnell vergisst man worum es geht.

Um die Lady.
Gewöhnlich nicht für mich.


Vom Rosenzüchtling