Donnerstag, 3. November 2016

Ein Geschenk


Der Saal ist festlich dekoriert, die Tische sind geschmückt.
An den Wänden hängen Bilder meines Lebens.
50 Jahre Zeit komprimiert auf Sechs Meter Wand.


Und doch zeigen die Sechs Meter alles was zeigenswert ist. Manches deuten die Bilder nur an. Hier braucht es Wissen um das Dahinter zu sehen. Ich gehe mit ein paar Gästen die Strecke entlang, erzähle nur was man auf den Bildern sowieso sieht. Wir prosten uns zu, nippen alle am Sekt.
Eigentlich schön - nur Rose ist kaum zu sehen.

Den ganzen Tag rennt sie hier herum.
Sie macht und tut und organisiert, während ihr subbi alleine zu Haus die Stellung hält.
... gelangweilt wartet bis etwas passiert.

Ich könnte... wenn ich dürfte.
Ich hätte die Zeit.
Ich hätte gut Lust etwas auszuprobieren.


Ein paar der Gäste reisen direkt bei uns an, übernachten bei uns, die Zimmer sind fertig.
Ein Kid hilft der Lady, eins ist im Verein und der Wiener samt Freundin außer Haus.
Ich könnte. Und mach 's nicht. 'Das wär wie Betrug' schreibe ich einer Lady in einem Chat.
Kein Computer, kein Online. Ich will nicht ins Netz. Nur das Smartphone mit seinem WA.

"Natürlich ist es das. Und das weißt du sehr gut" antwortet mir diese Lady zurück, "das ist auch der Grund warum du es nicht tust."

Ach ja...
Wie gerne hätte ich mir gewünscht, diese Lady auf meine Party einzuladen. Aber ich habe Rose nicht mal gefragt. Wie sollen wir den Gästen ihr kommen erklären? Was soll ich sagen woher ich sie kenne?
Es sind zwei Welten in der ich lebe. Jede davon habe ich gern. Doch soll die Eine nicht erfahren was ich lebe und die Andere nicht wissen wer ich bin.
Die Lady kennt beide meiner Welten, sie ist Eine einer Hand voll Eingeweihten. Doch die Familie sowie die Gäste von Fern ahnen nicht Mal einen Schimmer davon.

"Du sorry - ich muss. Gerade war Pause. Mein Seminar geht jetzt weiter" endet der Chat.
Auch wenn sie wollte, sie könnte heute nicht.
Hat keine Zeit.
Auch sie lebt privat.

Wie Profile sich ähneln...
Die Freundin vom Wiener hatte ihr Bild bei WA geändert. Ihre Rot-Braunen Haare fallen auf. Ich klicke darauf, klicke es groß und lache aus.
"Was?" fragt sie mich mit Blick auf ihr Bild.
"Schau" zeige ich ihr ein ähnliches Bild.
Rote Haare, fast eben so lang - "diese Lady hätte ich gerne eingeladen."
"Ah, die Frisuren passen" stimmt sie mir zu.
Die Gäste werden unruhig. Das Buffet steht schon da. Das Einzige was fehlt ist meine Lady.
"Hat jemand meine Rose gesehen" frage ich die Gäste um mich herum.
Vereinzelten "Nein", dazu fragt die Wiener Freundin:
"Warum hast du die Lady nicht eingeladen?"
FALLE! Vorsicht! subbi pass auf!

Warum musste ich das Bild der Lady rum zeigen?
Warum nicht einfach die Klappe halten!
Die Wahrheit zu sagen kommt gar nicht in Frage:
'Damit keine Fragen nach unserem Kennen, meinem HIER Schreiben und meinem Leben entstehen.'
Nein, die halbe Wahrheit tut es auch.
Weil sie auch stimmt ist sie der bessere Grund:
"Sie ist heute auf einem Seminar. Kann leider nicht kommen - Oh schaut, da kommt Rose."
Ich bin immer froh meine Lady zu sehen. Aber jetzt gerade hat das einen doppelten Sinn.
Zum Einen rettet sie mich aus der Bredouille.
Zum Anderen können wir nun mit dem Essen beginnen.
Ich begebe mich langsam zur Mitte vom Saal, die Gäste begrüßen und das Buffet eröffnen.
"Halt! Hier her!" ordert die Herrin mich scharf zurück.
Sofort dreh ich mich um und stehe bei ihr.
"Schau wie der pariert" höre ich die umstehenden Gästinnen sagen.
"Ich habe noch ein Geschenk für dich."
Bei diesen Worten tritt sie zur Seite und hinter ihr erscheinen...
Die roten Haare!
Mein erster Gedanke "Oh Lady, wie geil!" Göttlich Herrin, was für ein Geschenk.
Mein zweiter Gedanke "Jetzt weiß ich warum mein Kid mich filmt."

"Hallo mein Lieber. Mit mir hast du nicht gerechnet" strahlt die andere Lady mich an.
Mein Blick geht zu ihr, dann zu Rose und wechselt zwischen den Ladies hin und zurück. Beide Ladies strahlen. Überraschung geglückt!
Sofort nimmt sie mich in den Arm und knuddelt mich fest.
Ganz dem Motto des Abends folgend das am Eingang hängt:


Wanted


Geknuddelt oder Lebendig.
Die Belohnung besteht darin zurückgeknuddelt zu werden.


Ausgeliefert auf Gedeih und Verderb.
Doch blieb es human.
Ausser für die Ladies klingt das Motto trivial.

Der Abend war für mich ein hin und her, zwischen der Lady und meinen Gästen aus Fern. Dazwischen gab es für mich Programm, mit feierlich Reden, dazu auch Gesang.
Ich tanzte zum Waltz mit meiner Lady bis sie sich ganz plötzlich von mir löst, dann zu der Musik ihren Liebesschwur singt. So etwas hätte sie sich früher niemals getraut und zeigt mir ganz deutlich was ihr das bedeutet.
Nach dem Tanzen schickt sie mich dann weg.
"Du hast Gäste. Kümmere dich um sie."

Nur ein einziges Mal kam die Frage auf woher ich denn nun die Lady kenne. Rose hatte vorher schon alle "informiert".
"Vom Backen" hatten wir uns drauf geeinigt.
"Sie kennt auch J. Den Brasilianer." Die Aussage reicht.
Die Lady indessen fragte wenn sie jetzt kennt.
"Wer ist Rolf, wer Tiger aus deinem Blog."
Es macht so viel Spaß seinen Kink zu teilen.
Verrucht, versteckt. In der Öffentlichkeit.

Nur einmal wurde meine Lady grantig. Ich ging umher und massierte die Frauen. An Schultern und Nacken, von Hinten während sie saßen.
"Du hast mich zu fragen bevor du das tust!
Ich erlaube es gerne. Aber du hast gefälligst zu fragen!"
Sie hat so recht, in handelte falsch.
Nichten und Schwestern ebenso die Gäste habe ich nicht einfach anzufassen.
Auch wenn es ihnen gut tut und es gefällt - meiner Lady Erlaubnis geht immer voraus.

Ansonsten, was soll ich sagen, ein ganz tolles Fest.
Um Zehn vor Drei gingen wir Heim, kamen dann aber früher an.
Um Zehn nach Zwei war 'n wir daheim.
Samt fernen Gästen und dem Überraschungsgast für den meine Lady gleich nebenan einen Platz zum Schlafen ausgemacht hat.

Ich versuchte mich noch zu bedanken, doch Rose meinte es ist schon so spät.
Dazu ist das Haus nun wirklich voll mit Ohren, alle wollen Schlafen.
Es wird zu viel.

Der Tag war phantastisch und eine Revanche.
So wie wir sie an ihrem Geburtstag in Wien überraschten,
so war ihr das nun auch bei mir gelungen.
Einer der schönsten Tage mit meiner Rose.
Mit ihr, durch sie - sie gibt mir so viel.

"Die Latte liegt hoch" mein Liebster, "überlege es dir gut" sagt sie zu mir.
Und zu den Gästen: "Denn man Tschüß, bis in zwei Jahren."


Die Latte liegt hoch!
Ich freue mich schon.


Vom Rosenzüchtling

Mittwoch, 2. November 2016

10

Zehn Tage ohne

Ich bin enttäuscht, ein Wenig frustriert. Warum das lange Warten?

Das letzte Mal, das vor zehn Tagen, war am Tag meines Jubiläums. 50 Jahre - was sind dann 10 Tage.
Nichts, doch kann ich es trotzdem nicht verstehen.

Ich meine, sie hat die Möglichkeit, kann spielen was sie will, kann alles entscheiden.
Alles... Eben auch 10 Tage verstreichen zu lassen.
Nein, ich kann und will mich nicht beschweren, nur die Zweifel in meinem Kopf zum Ausdruck bringen. Den Frust, die Enttäuschung - warum mache ich das überhaupt.
... wenn die Lady nicht ein einziges Mal genießt.

Sie hat Gründe. Gute Gründe! Tagelang den selben. Dann Tage drauf einen Neuen. Jeden kann ich verstehen, müsste sie sowieso akzeptieren. Sie hatte zu tun, die Maler gehabt und zudem im Geheimen mein Fest vorbereitet. Geplant, insbesondere zusätzlich einen Gast eingeladen, von dem ich nie dachte diesen in diesem Rahmen zu treffen. Meinen Kink inmitten der ganzen Familie.

Zehn Tage waren es her seit ihrem letzten Spiel, seit dem letzten Punkt ganz hoch droben.
Der Morgen war anders, sie suchte nach IHM und hielt IHN mit den Fingern umklammert.
Zuvor hatten sich ihre Nägel in meinen Haut gebohrt, mir so befohlen mich an ihr zu reiben. Sie lag auf der Seite während ich hinter ihr kniete, ihr Schwanz sich an ihren Pobacken rieb.
Dann war da ein Fick. In ihre hohle Hand. Der Ring aus zwei Fingern, für mich schon genug. Immer wieder pumpte ich mein Stück dort hindurch.
Derweil ging meine Hand nach vorne, legte sich an ihrer Muschel auf und bewegte sich schnell hin und her.
'Schwierig' stellte ich fest unterschiedliche Takte zu halten.
Langsam das Stück jedoch schnell mit der Hand.

Ich spürte SEIN Zucken und das Zerren der Bälle. Seit vielen Tagen darf ich deren Schmerzen ERtragen und heute scheint der weiter anzusteigen.
Wie dem auch sei...

Rose keucht. Und stöhnt.
Sie schließt ihrer Schenkel, rollt etwas vor.
Ihre Pause -diese zehn Tage- sind damit beendet.

Voller Stolz erhebe ich mich.
Ich habe bekommen wonach ich mich sehne:
Meine Lady im Glück.
Dazu nochmals mehr Druck.

Der süße Schmerz wechselt langsam seine Gestalt, nimmt zu und hält länger an.
Wann immer es meiner Lady beliebt.
Sie weiß wann Zeit zum Kommen ist.
Zehn Tage erscheinen ihr längst nicht zu viel.
Sie hat eben Gründe auch selber zu warten.

Vom Rosenzüchtling