Mittwoch, 1. Februar 2012

Erregend

Ich liege neben Rose auf dem Sofa, schaue auf ihr Profil und lasse mich davon bezaubern.
Mit meinen Fingern streichle ich über ihre Haut, auf ihrer Ohrmuschel entlang. Ich fahre über den Wangenknochen hinunter zum Kinn, runter zum Hals und dann hinten über den Nacken.
Mit einem Finger fahre ich am Haaransatz hinauf zur Stirn, zu den Augenbrauen und über die Wangen.

"Ich gehe heute früh ins Bett, ich bin müde."
"Dann werde ich dich noch massieren."
"Gerne."
Und ich merke die 9. Ich bin erregt. War ich es schon bei meiner Berührung?
Oder erst jetzt als ich mich auf die Massage freue?
Ich finde, mein Glück steht mir gut.

Das Feuer im Ofen braucht Nahrung.
Aufstehen, hingehen, nachlegen.
Rose sehen, hinter sie treten massieren.
Meine Hände legen sich auf ihren Schultern und meine Finger graben sich durch ihre Kleidung in ihre Muskeln. Beide genießen wir das. Rose lehnt sich entspannt zurück, ER stellt sich gespannt auf. Erneut eine 9
Was ist es, das mich so erregt?
Sie zu berühren, meine Finger auf ihr zu spüren?
Oder mein dienen, ihr zu geben wonach immer es ihr gelüstet?

Ich schreibe meinem Sohn, wir chatten.
Rose ist müde, lässt ihn grüssen und geht ins Bett.
Was wird aus meiner Massage?
"Bleib da, schreib ihm. Er braucht das."
'Und ich brauche die Massage.' Ich sage nichts, schaue sie an. Mein Blick spricht Bände.
"Ich lese noch, lass dir Zeit. Ich warte auf dich."

Wenig später komme ich ins Schlafzimmer. Rose liegt bereit, ich habe das warme Öl in der Hand. Schnell knie ich mich neben sie, lasse das Öl aus der Flasche auf ihren Rücken laufen, verteile es mit meinen Händen auf ihrer Haut und bemerke sein zucken und pochen. Eine 9. ER steht. Nichts ist geschehen, nichts gesagt, nichts gedacht.
Einzig meine Finger auf ihrer Haut und zu wissen für meine Rose da zu sein.
Und wieder überlege ich bei mir, was mich erregt.
Ihre Haut zu spüren oder das Gefühl ihr zu Diensten zu sein?

Er erledige meine Aufgabe um mich im Anschluss an sie zu kuscheln.
Dankbar für das, was sie mir in solchen Momenten gibt küsse ich ihre Hand und schlafe ein.

Ich liebe meine Göttin.


Vom Rosenzüchtling


Herrin


"Herrin!"


Sie zuckte fast zusammen als ich dieses Wort benutzte.
Sie kann damit nichts anfangen, es scheint sie eher zu verwirren.
Vor Monaten hatten wir schon darüber gesprochen, dass ich kein Sub bin und sie erst recht nicht meine Herrin sein möchte. Das war geklärt, aber warum sagte ich es jetzt trotzdem?

"Warum sagst du das?"
"Weil mir gerade danach ist. Weil ich es sagen möchte. Es gefällt mir, es zu sagen."
"Gut, dann sag es."

Nur ein Dulden von ihr? Oder ist sie einverstanden mit diesem schlichten Argument? Gerade hatte sie mich gereizt, geteast, gequält. Hatte über mich und IHN bestimmt. Nicht mit Worten, nur mit Taten. Sie hatte gemacht, was sie wollte. Nicht nach mir geschaut oder mich nach meinen Wünschen gefragt.
Hatte sich dabei ihr Vergnügen geholt wie es nur die eine kann.
Die Herrin hat diese Macht.

Ich habe angefangen eine Geschichte zu lesen. Ein Märchen. Und was ich da zu lesen bekomme gefällt mir. Es erregt mich, aber auf eine neue unbekannte Weise.

Es geht mir nicht um SEINE Erregung, ER verhält sich ruhig, bleibt meist liegen und steht nur selten dabei auf. Es ist auch kein Kopfkino, bei dem ein Film in meinem Kopf läuft. Oder das ich mich als einer der Protagonisten sehe.

Es sind mehr zwei Lampen, die in meinem Kopf den Text bewerten.
Eine rote Lampe: will ich nicht, brauch ich nicht. Muss ich nicht probieren.
Wie oft ging das Licht an? Nicht oft. Die paar Mal am Eingang manches Abschnittes um dann aber sofort nur noch zu flackern gleich darauf zu erlöschen.

Und dann die grüne Lampe. 
Am Anfang leuchtere sie kaum, gab dann und wann ein leichtes Flackern von sich. Je tiefer ich in die Geschichte vordringen um so heutiger leuchtet Sie auf, strahlt heller und das grelle grüne Licht hindert mich fast schon beim Lesen.

Ich passe meine Aktionen an. Möchte Rose dienen, mehr und mehr. So wie in der Geschichte geht es nicht. So brauche ich es auch nicht. 'Noch nicht?' - ich weiß es nicht.
Aber die einfachen Dinge gönnen ich mir.
Ein Bad für sie, ein Getränk dazu, knieend überreicht.
Das Abtrocken und Eincremen, knieend vor ihren Füssen.
Es macht sie groß, mächtig und erhaben für mich.

Und wenn ich das mache und von ihr die richtige Reaktion kommt, dann ist sie es.
Dann sehe ich in ihr meine Herrin.

Auch wenn ich mir bis dahin nicht vorstellen konnte jemals soweit zu kommen.
Und es ist schön wie es ist.


Vom Rosenzüchtling