Blumensamen

Die Rose

Von Rainer Maria Rilke gibt es aus der Zeit seines ersten Pariser Aufenthaltes diese Geschichte:
Gemeinsam mit einer jungen Französin kam er um die Mittagszeit an einem Platz vorbei, an dem eine Bettlerin saß, die um Geld anhielt. Ohne zu irgendeinem Geber je aufzusehen, saß die Frau immer am gleichen Ort. Rilke gab nie etwas; seine Begleiterin gab häufig ein Geldstück. Eines Tages fragte die Französin verwundert nach dem Grund, warum er nichts gebe, und Rilke gab zur Antwort: »Wir müssten ihrem Herzen schenken, nicht ihrer Hand.« Wenige Tage später brachte Rilke eine eben aufgeblühte Rose mit, legte sie in die offene, abgezehrte Hand der Bettlerin und wollte weitergehen. Da geschah etwas Unerwartetes: die Bettlerin blickte auf, sah den Geber, erhob sich mühsam von der Erde, tastete nach der Hand des fremden Mannes, küsste sie und ging mit der Rose davon. Eine Woche lang war die Alte verschwunden. Nach acht Tagen saß sie plötzlich wieder wie früher am gewohnten Platz. Sie war stumm wie damals. »Aber wovon hat sie denn all die Tage, da sie nichts erhielt, nur gelebt?«, fragte die Französin. Rilke antwortete: »Von der Rose...«
Der kleine Prinz
Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast
(Antoine de Saint-Exupéry)
Und der kleine Prinz kam zum Fuchs zurück. "Adieu", sagte er..."Adieu, sagte der Fuchs. "Hier ist mein Geheimnis. Es ist danz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar". "Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar", wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken. "Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig." "Die Zeit, die ich für meine Rose verloren habe...", sagte der kleine Prinz, um es sich zu merken. "Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen", sagte der Fuchs. "Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. Du bist für deine Rose verantwortlich..." "Ich bin für meine Rose verantwortlich...", wiederholgte der kleine Prinz, um es sich zu merken.
(Antoine de Saint-Exupéry)
Wer liebt, tut Dinge, Die er eigentlich Nie tun wollte. (Unbekannt)
Eine alte Geschichte erzählt von Eva und Adam, die aus dem Paradies vertrieben werden.
Sie gehen so traurig und sind so unsäglich betrübt. Da erbarmt sich sogar der strenge Engel am Tor zum Garten über die beiden und übersieht freundlich, wie Eva sich noch schnell eine Ranke im Garten Eden bricht, damit sie ihr Haar zusammenbinden kann und eine kleine Erinnerung an die wunderbare Pracht im Paradies hat. Als ihr Mann später den ersten Acker in der Welt umbricht und bestellt, pflanzt Eva den Zweig aus dem Garten in die gelockerte Erde. Sie wärmt ihn mit dem Hauch ihrer Seufzer und begießt ihn mit ihren zahlreichen Tränen, bis er zu wachsen beginnt. Zuerst zeigen sich schmerzhafte Dornen, aber dann wunderbare Blüten, die an die Schönheit im Paradies erinnern. So blüht das Leben jenseits von Eden auf, nicht ohne Klagen und Seufzer, nicht ohne Tränen und Dornen, und doch sind die wunderbaren Rosen die Zeichen der Schönheit Gottes und seiner Welt.

1 Kommentar:

  1. Zufallsfund..

    https://www.youtube.com/watch?v=ZsUR88nyqJ4&feature=related
    LG
    Chua!

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