Donnerstag, 11. August 2016

Ladies Surprise

"Ihr smooked! Am Liebsten würde ich meine Sachen packen und zu euch kommen."
So der kleine Chat mit einer Lady.
Es ist Samstag früh um Neun. Der Smooker qualmt, das Fleisch liegt drin. Geplant ist um Sechs Uhr Abends zu essen.
Essen. Erst mal Frühstück.
Ich zeige meiner Lady den Chat.

"Gerne. Wenn Sie mag. Würde mich freuen" grinst sie verschmitzt.
Unser Haus ist voll. Zwei Kids und der Besuch aus Brasilien. Der kennt die Lady und sie kennt ihn. Aus dem Chat im Forum. Jedoch haben sie sich noch nie gesehen.
"Echt! Klasse! Und ich störe euch nicht?"
"Nein, wirklich. Wir freuen uns."

Das Frühstück ist rum, wir laufen mit dem Hund und unterwegs chatte ich immer wieder mit I.
- Wo wohnt ihr nochmal, Straße und Haus.
- mein Hund, kann der mit
- Sechs Uhr packe ich nicht.
- wird Acht bis ich bei euch bin.

Alles kein Problem.
Nur das Fleisch macht mir sorgen. Für uns Fünf ist es reichlich, auch zu Sechst noch genug. Wenn aber Rolf und Roses Bruder wie des öfteren plötzlich kommen...
Es wäre dumm wenn Lady I. zwei Stunden fährt um dann ausser Salat und Baguette leer auszugehen. Wir kaufen ein. Frisch gerubbt liegt ein kleineres Stück mit zwei Stunden Verspätung neben dem großen im Smooker.
"Das wird" sagt das Kids, "bekomm ich hin."
"Noch was: der zusätzliche Besuch kann erst gegen Zwanzig Uhr bei uns sein. Also zieh das ruhig etwas in die Länge."

Wir entscheiden uns viele kleine Baguette zu backen während Rose im Hause herum räumt.
Im Haus? Ein Zimmer!
"Macht es Probleme wenn ich komme - bis wann müsste ihr es wissen" hatte Lady I. bereits um neun Uhr morgens gefragt.
"Zwei Stunden vorher reicht" war meine ahnungslose Antwort. Ich dachte das Bett zu beziehen und die Bügelsachen zu verstauen reiche aus.
Doch Rose? Sie nutzt den Besuch endlich das Zimmer umzustylen, dekorieren und zu machen, lässt uns subbis lang allein. Bis kurz nach Sechs.
Dann ist sie fertig, frisch geduscht. Die Brote sind gemacht. Salate stehen kühl. Und das Fleisch ist durchgeraucht.
"Wann geht es los?"
Ich brauche Zeit. Vor zehn Minuten schrieb Lady I. bin unterwegs. Vielleicht gelingt es mir Zeit zu schinden bis sie kommt.
"Ich lauf noch mit dem Hund..." lass mir Zeit.

"Fangen wir an...." kommt Rose weit nach Sieben Uhr fragend in die Küche "oh du machst noch einen Salat" stellt sie fest. Ihr ist klar, ich habe schinde hier Zeit.
J. hält mir sein Smartphone entgegen: "wie viele Leute seid ihr denn" fragt seine Lady aus dem fernen Brasilien.
"Dein Mann weiß von Fünf. Vom sechsten Gast weiß er noch nichts."
J. stutzt. Nein, weiß er nicht. Er weiß das weder Rolf noch Roses Bruder kommen. Aber von einem weiteren potentiellen Gast hat er keine Ahnung gehabt.
Jetzt ist raus das....
Aber nicht das Wer.

Der Tisch ist gedeckt.
Getränke stehen kalt.
Aperitif habe ich heimlich vorbereitet.
"Aufgeregt" fragt meine Lady mich.
Ich stehe seit drei Minuten strümpfig auf der Straße.
"Irgendwie... Jain." Es ist komisch. Wir kennen I. ja gut. J. kennt sie nicht so. "Warum sollte ich aufgeregt sein?"
"Weiß ich nicht. Frag ich dich. Seid Stunden läufst du hibbelig wie ein kleiner Schulbub durch die Wohnung" antwortet sie lächelnd, "es ist schön den Zauberer mal wieder bei dir zu sehen."
Ist es wirklich wegen I.? Ich freue mich ja sie zu sehen. Aber Kribbeln? Eher die Anspannung ob die Überraschung funktioniert. Wie J. reagiert. Naja, zugegeben auch mit den zwei Ladies den Abend zu verbringen lässt seinen Reiz bei mir wirken.

Dann...
Ich sehe das Auto, die Lady kommt, ich winke ihr schon von weitem.
"Mensch, vielen Danke Paul für die Einladung."
"Danke dir I. das du kommen konntest."
Mitten auf der Straße und noch immer auf Socken sschließn wir uns in die Arme.
"Ich bin so gespannt auf J."
"Ach ja, er weiß gar nicht dass du kommst."
"WAS" lacht sie laut heraus, "das habt ihr ihm nicht gesagt!"
"Und er weiß nicht wer du bist."
"Klasse" lacht sie weiter.

"Hallo, ich bin ..." stellt sie sich selber vor.
Unerschrocken schritt sie durchs Haus.
"J., hallo."
Es ist eine einfache, höfliche Begrüßung. Etwas distanziert von J. Woher soll er wissen was seine Gegenüberin weiß.
Der Blick der Lady schweift herum. Schnell sondiert sie die Lage. Draußen am Smooker stehen beide Kids und daddeln auf ihre Phones. Keine lauschenden Ohren in der nähe fährt sie fort:
"Du kennst mich."
J. stutzt.
"Hast du eine Ahnung?"
Der arme Kerl. Ahnung hat er sicher viele. Aber aus welch meiner Umfeldes kommt die Frau die ihm gegenüber steht? Was kennt sie von ihm? Woher soll er sie kennen?
"Wir haben uns schon geschrieben."
Das engt den Kreis ein.
Nur einer meiner Kreise schreibt auch mit J. Sein Gesicht hellt auf, doch sieht man ihn denken. Namen rattern durch sein Hirn.
"Du kennst mich als I."
"Ah! Oh! Schön dich kennen zu lernen."

Die Überraschung war gelungen.
Das halbe Essen brauchte J. um sich bewusst zu werden was ist und bisher geschah. Wir erzählten indes was wir machten um alles vor J. verdeckt zu halten damit die Überraschung der Ladies klappt.

Vor allem Rose war es die strahlte.
Heute war sie mit beteiligt. Anders als vor zwei Wochen in Wien. Jetzt durfte sie auch mit heimlich tun und sich am Gesicht von J. vergnügen.

Es war ein schöner Abend.
Zwei Ladies, zwei Gents, dazwischen die Kids.
Wir genossen das Essen, unterhielten uns gut.
Es war lange warm, bis weit in die Nacht.

Während J. noch einen weiteren Tag blieb musste I. am Sonntag schon heim.
Sie werden wir sich öfters noch sehen.

Wie wäre es mal wieder Bein einem Brunch?


Vom Rosenzüchtling

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