Freitag, 1. Juni 2012

Ferngesteuert

Glück gehabt.
Während bei mir der Router abrauchte war es bei Nachbars die komplette Unterhaltungselektronik. Teurer Spaß.

Ich machte mich nach dem Büro noch auf Achse, Freunden beim Installieren helfen.
"Du musst da hin, die rufen schon dauernd verzweifelt an" waren die Worte mit dem Rose mich empfing.
"Den Einkauf machen wir morgen oder ich eben allein."

Schlimme Vorstellung, das Rose sich mit allem abschleppen soll. Den kompletten Wocheneinkauf für vier hungrige Köpfe. Ich sollte mich also beeilen.

Keine halbe Stunde später war ich fertig, wenige Minuten darauf dann im Laden. Die Getränke waren schnell eingeladen, jedoch wusste ich nicht was es noch braucht. Ich rief bei ihr an.

"Bist du jetzt noch hin? Trinken reicht, den Rest mach ich morgen."

Wie bringt man seiner Lady eigentlich bei, das man das jetzt für sie tuen mag, sie sich ausruhen soll und ich das selber will?

"Wo stehst du gerade?"
Rose sortierte ihre Sachen und schickte mich dann von hier nach da, durch die Gänge, zum Brot und Gemüse. Zu Saft und Wein sowie Käse und Milch.

"Oh RZ" (ich mag es ja, wenn sie mich schon so nennt) "wie gut es mir gerade geht. Ich liege auf dem Sofa und stelle mir vor, wie du von einem Gang zum anderen hetzt, das Handy am Ohr und dich steuern lässt."

Mich steuern lässt...
Gerade kommt zum dritten Mal die kleine Spanierin an mir vorbei und kehrt die Gänge durch. Nur diesmal drückt ER sich eng an meine Hose, gesteuert durch MyLady, an die ich gerade denke, wie sie auf dem Sofa liegt und meine Kontrolle hat. Weit weg von daheim lenkt sie meine Schritte und sein Stehen.
RemoteControll - RC.

Auch wenn ich mein Leben gerade so mag, eines aber nicht.
Ich bin kaputt, abends so müde, dass ich beginne mich wieder vor den Fernseher zu fletzen.
Danach zu schlapp bin um etwas zu geben, Rose zu massieren.
Ich hoffe, am Wochenende den Schwung für sie zu haben.

Vom Rosenzüchtling

Donnerstag, 31. Mai 2012

Abgeraucht

Rose war nicht zu erreichen. Die Leitung nach Hause war tot.

Als ich am späten Abend Heim kam hatte sie mich schon informiert.
Der Router, das Modem, die Telefonanlage - abgeraucht. Was so eine Überspannung alles mit sich bringt.

'Warten bis morgen oder gleich noch heute' war mein einziger Gedanke.
Gegen neun saß ich daheim und installierte das neu gekaufte System.
'Standards haben schon was für sich' überlegte ich mir, als ich mal wieder alle Einstellungen neu setzte, die Sicherheit anpasste, das System verbog und alle komplizierten Passwörter suchte.
Wo sucht man, wenn man sie sich nicht notiert, der Sicherheit zu Liebe?
Was weiß man noch, wenn man sie so selten benutzt?

Kurz vor zwölf läuft das System wieder, alle Rechner können ans Netz. Die Telefone sind eingerichtet und ich fast schon am Ziel.

Stunden nach Rose liege ich neben ihr im Bett. Gesehen habe ich sie heute keine halbe Stunde. Im gleichen Raum war ich mit ihr jedoch fast sechs mal so lang.
Ich kuschelte mich an sie, weiß genau was mir fehlt, was ich ihr nicht gab und das es so nicht sein soll. Kurz nur liegt mein Kopf auf ihr, dann bin ich zu müde und drehe mich um.

Ein weiterer Tag auf der Liste, von den Tagen, die ich notiere um mich daran zu erinnern:

Solche Tage braucht's nicht.


Vom Rosenzüchtling