Dienstag, 26. März 2013

Fremder

Was für ein verlorener Tag. Wieder einmal vertrödelte ich Roses Zeit am Rechner, zum Teil von ihr geduldet, das Neiste jedoch geklaut.
Ich merke, dass etwas falsch läuft, leider viel zu spät.
Gestern war das Sofa voll, redete ich mir zumindest ein. Außer Rose war noch eines der Kids dabei jedoch auf das Sofa passen fünf.
Ich surfte im Netz, schrieb und suchte Bilder für meinen Text, fand anderes, wurde abgelenkt und verirrte mich im Bilderwald.
Wenn ich dort stecke vergesse ich die Zeit.
Bilder, Bilder, Bilder, schön, geht, wunderbar.
Nicht was ich suche, das geht und das heb ich auf.
"Gute Nacht" klingt vom Sofa an mein Ohr.
Das Kid ist müde verabschiedet sich. Es ist nach Elf!

'RZ mach Schluss. Dir bleibt keine Zeit.'
Ein Blick in IHN, was spürt er gerade?
'Nichts?' So geht das nicht.

Ich suche einen Film, doch der wirkt nicht.
Bei einem Anderen bleibt es so.
Ein Dritter ergibt keine Reaktion.
Und selbst beim Vierten zeigt sich nichts.

Verscherzt.
ER weiß was richtig ist.
'Kümmere dich um sie, den Rest mache ich' murrt ER hinauf.
Ich schalte an und setzte mich zu meiner Lady.

"Oh, ein fremder Mann."
Schön, wenn ich es selber bemerke.
Schade, dass es bereits zu spät dafür ist.


Vom Rosenzüchtling



P.S.
Das erste Bild, das mir heute mein Reader angezeigt hat.


Das mir selbst das Netz den Spiegel vorhält.


Trainiert

"Ich habe hierfür trainiert" gesteht mir Rose.
Hierfür bedeutet, Orgasmen zu haben so viel wie nur geht.
"Ich habe geübt mit dem Wand."
Sie betrügt mich mit dem Wand? Betrügen auf gar keinen Fall.
Ich will was sie mag. Ich will was sie macht. Ich weiß Bescheid, überzeuge sie mit Engelszungen das zu tun. Da kann doch von Betrug keine Rede sein.

Früher war es schwer für Rose einen zweiten Orgasmus zu genießen. Noch weiter weg war es einen Dritten zuzulassen. Darüber hinaus tat alles weh.
"Es krampft sich zusammen, schmerzt. Glaube mir, das ist kein schönes Gefühl."
Worte, an die ich mich heute wieder erinnern kann.
Worte, über die sie heute lacht denn "es kommt darauf an."
Wie wahr.

"Ich habe trainiert. Damit ich die Ersten überstehe.
Ich habe es mir mit dem Wand gesorgt. Acht... " -die Zahl musste ich erst einmal in meinen Kopf bekommen bevor ich das Gesagte verstand- "Acht Mal hintereinander. Ich habe trainiert den Schmerz auszuhalten."
'Halt! Die Schmerzen gehören mir.'
"Und weißt du was? Hinter dem Schmerz geht es weiter."
Rose, das weiß ich schon längst.
"Weist du was nach dem Schmerz kommt?"

Zur Beantwortung formt sich bei mir ein Bild.
Eine Dornenhecke. Verletzend und Schön. Wunderbar anzusehen, stabil und nur mit Schmerzen zu überwinden. Ist der Wille stark genug, den Schmerz zu ertragen kommt man hindurch und erblickt das Dornröschen.
Dieses Bild und ihre Geschichte hatte ich im Kopf.


Ich freue mich, dass auch Rose es nun versteht.
Was nach dem Schmerz kommt bleibt in Erinnerung.

Vom Rosenzüchtling