Mittwoch, 3. Juli 2013

Freiheit

Die Gedanken sind frei.
Bei mir im Moment so extrem, ich kann sie nicht einmal fassen.
Sie kommen und gehen, schwirren durch meinen Kopf und verschwinden sofort.

Ich komme nicht nach, kann sie nicht packen, nicht flechten, sie nicht an mich binden. Es sind kleine, feine Gespinnste die nur kurz an mir vorbei ziehen.
Zu zart, mit zu wenig Gewicht um Spuren, Bleibendes zu hinterlassen.

"Wir hören auf mir dem Zeugs."
Der Satz hallt nach, bläht sich auf und lässt den Gedanken keinen Raum.
Ich sitze da, starre vor mich hin.
'Was bedeutet das' ist der erste klare Gedanke der sich formt, der bleibt. Der einzige Gedanke, der nicht interessiert.

'Warum?'
Eine halbe Stunde habe ich bis zu dieser Frage gebraucht.
'Weil ihr etwas fehlt. Weil sie es nicht schafft. Weil ihr die Kraft fehlt.'
Deshalb.

Ich brauche nichts, gut...
Ich gebe nichts. Das fehlt.
Doch beides saugt an ihrer Kraft. Das zehrt.

Eine Rose braucht Halt. Eine Stütze auf die sie sich verlassen kann. Die sie trägt, im Wachstum unterstützt. Last von ihr nimmt im Wind.
Und der bläst. Im Moment weht er kräftig um uns herum. Biegt und wedelt die Blüte herum. An den Blättern ihren Blüten zerrt.

Still sitze ich daneben, schaue zu was geschieht. Reagiere auf ihr Wort. Doch wenn nichts kommt...
Rose gibt nach. Sie ergibt sich dem Wind.
Und so verwundert es nicht, dass sie dieses 'Zeugs' beenden will.


Paul

Dienstag, 2. Juli 2013

Reizlos

"Wenn dich deine Lady ein paar Tage nicht mehr berührt oder du sie nicht mehr berühren darfst steigt deine Sehnsucht an. Die Frage ist dann, was bekommt sie dann dafür, um deine Sehnsucht zu stillen?"

Das Mail von einem Freund ist hier nur grob Sinngemäß wiedergeben.
Das hört sich für mich gerade sehr Reizlos an.
Nicht berühren, nicht berührt zu werden...
Ich wünsche mir meine Lady intensiver zu Berühren, ihre Füße oder Körper zu massieren. Im Moment nicht weil es mich reizt, sondern damit ich meiner reizlosen Zeit entkomme.

Als ich gestern spät abends nach Hause kam, dämmerte es bereits und Rose saß auf der Terrasse. Ich setzte mich zu ihr. Ihre Hand griff an ihr Stück und rieb darüber hinweg. Nur spärlich richtete ER sich auf, bot ihr etwas Widerstand, zog sich aber sofort zurück als Roses Reiz verschwand.

Einige Zeit später lagen wir im Bett. Mir war kalt.
"Dreh dich um. Löffel dich an" sagte meine Lady.
Ich folgte, legte das schlaffe Teil zwischen meine Beine und schob meinen Körper an sie. Ihr wärmer Schoß umschloss meinen Po, ihr Arm schmiegte sich wärmend um mich. Ihr Busen legte sich an meinen Rücken und ihr Atem wärmte mein Genick.
Ein klein Wenig richtete ER sich auf. Doch nach wenigen Augenblicke war SEINE Neugier gestillt. Da machte ER es sich wieder bequem.

Es reizt mich gerade nicht, etwas von Rose zu erhalten. Nicht ein Funken von Sehnsucht ist da. Selbst als ich sie heute morgen streichelte war mir Roses Bemerkung recht: "dafür ist es mir noch zu früh."
Ich stand auf, zog mich an und war kein bisschen darüber enttäuscht.

Reizlosigkeit ist etwas, was ich nicht brauche.
Aber die geht gerade allein von mir aus.


Vom Rosenzüchtling