Samstag, 9. November 2013

Entspannt

Ich bin entspannt.

Gut ausgeschlafen und gerichtet hatte ich das Frühstück zubereitet, ans Bett gebracht und mit der Lady verzehrt.
Inzwischen habe ich es abgeräumt und liege neben ihr. Ich denke an Nichts.

Nicht wie sonst, drängen sich mir viele Gedanken in den Kopf.
Kein Gedanke, was ist zu tun, was braucht die Lady, was tue ich für sie?
Welche Hausarbeit steht an? Ob Kochen, die Wäsche oder was sonst so meine Aufgabe ist.
Nichts davon kümmert mich im Augenblick.
Ich denke an Nichts.

Ich denke darüber nach, dass ich eben an Nichts denke.
Dabei geht es mir gut.
Oder nicht?

Im Moment gefällt es mir. Aber je länger ich darüber sinniere bemerke ich, das ist der Grund, warum nichts geht.
Stillstand. Nichts, das sich bewegt.
So bald ich ins Grübeln komme und in Hektik verfalle, je mehr ich durchs Haus hetze meine Aufgaben erfülle, je mehr Rose auf mich verzichten muss um so mehr bin ich für sie da. Dann bemühe ich mich ihr zu zeigen: schau her, ich kann! Und so verwöhne sie.
Je mehr ich mache, desto mehr relaxt sie.
Je mehr ich mich rein knie um so mehr bekomme ich zurück.

Ich bin relaxt.
Und das ist nicht gut.


Vom Rosenzüchtling


Freitag, 8. November 2013

Nichts muss

"Bevor es zu schlimm für dich wird..."
Rose sorgt sich um mich. Sowohl mein körperliches wie auch geistiges Wohlergehen vor Augen eröffnet sie mir, "du darfst alleine lesen."

Keine Hand die mich stört, kein Griff, der irritiert. Nicht einmal ein Finger soll mich zum Zucken bringen.
"Halt das Buch ruhig entspannt. Heute zappelst du nicht."
Wie schön...'


Aber meine Herrin wäre nicht sie selbst, wenn sie sich an ihre Worte hält. Ihre Hand gleitet hinab.
"Gute Nacht, RZ. Und gute Nacht an... Wow! Das steht dir gut."
Die Lady grinst, während ihre Hand IHN drückt, ein wenig massiert und ich zu lesen beginne:
"Wenn es sein muss..."
"Muss es nicht, RZ. Lies ruhig."
Mit diesen Worten löst sie ihren Griff und lässt mich stehen. Warum konnte es nicht anders beginnen? Warum kein "Ist das alles..." oder ein "Wenn du willst..." Aber das sollte eben nicht sein.

In aller Ruhe las ich nun vor. Seite für Seite ohne dass irgendetwas stört. Nichts reibt oder juckt oder zwickt. ER macht was Rose will. ER lässt mich allein.

Als Rose schläft mache ich Schluss und kuschele mich an. Nicht mal jetzt begehrt ER auf.

Gute Nacht.


Vom Rosenzüchtling