Donnerstag, 3. April 2014

Verschlafen

Es ist ein schöner Tag. Mehr als nur Frühling, schon frühsommerlich Warm.

Gerade habe ich geduscht und nebenbei der Lady das Essen gewärmt, da fällt mir ein: entweder sie isst oder nimmt ein Bad. Für Eines nach dem Anderen ist es zu spät.
Naja, falsch gemacht.
"Lady, wünschst du draussen zu essen?"
"Gerne."
Doch mir fehlt etwas.

Was Würziges, Dekoration? Ein Dessert? Einen Drink?
Ich entscheide mich ihr Letztes zu servieren. Maple Leaf der passt.
Es braucht keine drei Minuten und alles ist gemixt. Doch als ich die Röhrchen kürze kommt Rose herein.
"Draußen ist es zu kalt. Ich komme rein."
Während sie isst räume ich schnell auf, setzte mich zu ihr und - wo ist mein Drink?
Ups, Fehler gemacht.
Anstatt zu teilen habe ich alles bei Rose eingeschenkt. Na dann.

Auf ein "schmeckt gut" grinse ich nur.
Das Essen ist von ihr, von mir nur aufgewärmt.
"Mmmh, das auch."
Das war der Drink. Handwerklich gut, nur doppelt so viel.

"Sag mal, wie viel ist da drin? Hast es für dich wieder gut gemeint."
'Für mich?' Eigentlich ja, aber nicht so enthemmend wie es Rose meint.
"Das ist das normale Verhältnis" weiche ich aus.
Ein Blick in ihre Augen: glasig. Es reicht.
"Hui, der haut aber rein. Wie viel ist den da drin?"
"Ein einfacher Whisky, 2cl. Ich habe auch einen für mich gemacht."
"Und wo ist der? Hier?"
Ihr Finger zeigt auf ihren Bauch. Ich nicke obwohl der bereits zu Kopf aufgestiegen ist.
"Du hattest einen Doppelten."
"Uiuiuiui..."
Ein Blick auf die Uhr. 20:16. Wenigstens ist bereist Cocktail-Zeit.

Auf dem Sofa lümmelnd lege ich mir ihre Wade auf meine Schenkel und beginne ihren Fuß zu massieren. Noch bevor sich das Kids neben mir dafür interessiert fühlt sich Rose schon gestört.
"Nein" flüstert sie scharf.
Ihr Bein bleibt liegen. Das Massieren lasse ich sein.

Der Fernseher läuft. Rose liegt in meinem Arm, ich streichelte durchs Haar und ihren Fuß auf meinem Bein.
Ein Stups. Vom Hund. Der hat sich gestreckt, mich geweckt. Ich bin mit Rose im Arm wohl eingenickt.
Ich will sie noch streicheln. Verwöhnen, massieren. Heute soll es ihr wieder mal gut ergehen.
...denke ich so. Und döse darüber ein.
Ein Räuspern vom Kid weckt mich erneut. Ich gehöre ins Bett. Aber wenn Rose nicht geht?
Sie macht selbst keine anstalten ins Bett zu gehen. Ein Blick zu ihr: sie döst.

"Weißt du, ich gehöre schon seit Stunden ins Bett. Aber mir war das zu früh. Und jetzt komm ich nicht hoch" murmelt Rose.
Und als sie mich neben sich liegen sieht fügt sie hinzu:
"Und du kannst ruhig etwas sagen. Du schläfst ja bereits."

Wenige Minuten später lagen wir im Bett.
'Verschlafen' dachte ich in Roses Arm, angesichts der Möglichkeiten, die heute ungenutzt blieben. Löffelnd, eng in sie geschmiegt presste sich ihr Knie bei IHM an. Ich wollte so viel. Gemacht hab ich nichts.
"Entspann dich" flüsterte es hinter mir.
Dabei nahm sie meine Hand, die gerade von ihrem Arm abrutscht und legte sie aufs Bett.
"Du bist müde. Schlaf."

Folgsam gehorcht ich und schlief gleich drauf ein.
Die Sommerzeit fordert Tribut.


Vom Rosenzüchtling

Mittwoch, 2. April 2014

Vertrauen

Schlafenszeit.
Rose legt sich ins Bett. Ich decke sie zu. Dann beuge ich mich über sie, meine Gewicht liegt auf meinen Ellbogen und Knien. Meine Hand streicht über ihr Haar, meine Finger eine Strähne aus ihrer Stirn und gleitet an der Schläfe hinab zu ihrem Ohr.
Mit meinem Kopf auf die Seite gelegt betrachte ich es. So elegant. Es ist weich geformt. Rund, geschweift, ein Auf und Ab.
Zart lasse ich meinen Finger darüber fahren. Auf der Aussenkontur, dahinter entlang, hebe das Läppchen leicht an, streiche nach vorn. Mein Finger gleitet in der Muschel herum. Berg und Tal.
"Lady, du hast so wunderbare Ohren."

Ein Lächeln huscht über ihr Gesicht. Ohne nachzudenken taste ich danach. Mit dem Finger berühre ich ihre Wangen, fahre den Mundwinkel ab, richte mich auf um an Wange und dem Hals mir der ganzen Hand entlangzustreichen.
Rose macht nichts. Kein Schnurren und kein Zucken verrät was sie fühlt.
Das ist nicht nötig. Ihr ganzes SIE zeigt es mir, ihre Haut, ihre Wärme.
Obwohl ihre Augen geschlossen sind: sie strahlt.

Sanft streicht mein Finger über die Augenbraue, am Nasenbein hinab, direkt unter dem Augen entlang, auf der Backe zurück, ab dem Flügel hinauf bis zur Stirn um von da unter der Braue und über dem Auge entlangzufahren.
Rose lässt mich gewähren.
"Danke Lady" flüstere ich, "was ist das für ein Vertrauen, dass du mir entgegen bringst."
Ich bin der sub, muss das Vertrauen haben, muss meiner Lady gewähren, was sie mit mir machen will. Dass sie mir das gleiche Vertrauen entgegenbringt ist nicht selbstverständlich und erfüllt mich mit Stolz.

Rose öffnet ihre Augen.
"Das hat viele Gründe. Aber einer ist, dass ich dir deshalb nichts erfüllen muss."
"Du musst mir nie etwas erfüllen" antworte ich, weiß aber genau, wie Rose es meint.
Ein Kuss auf die Lippen und einen letzten auf die Stirn. Und mit "Gute Nacht meine Lady" stehe ich auf.

WIR gehen ins Bett. Ich mit stolz, ER mit erhobenem Haupt. Dabei lösche ich das Licht, klemme IHN zurück und löffele mich bei meiner Lady an. Rose hat ihr Knie bereits angezogen, justiert es etwas nach, bis es gegen die Bälle drückt. Dann kommt ihr Arm, legt sich um mich heru, auf meine Brust. Ihre Finger schließen sich um mein Handgelenk.
Mir fällt es schwer zu denken. So wie ER zuckt. Und ER zuckt fast pausenlos. Jagt einen Schauer nach dem anderen durch meinen Leib.
"Ich liebe dich. Ach, ich liebe diese Position."
"Ja Herrin. So wie ich. Ich liebe dich."

Und auch die Position.


Vom Rosenzüchtling