Dienstag, 19. August 2014

Beschleunigt

Einlenken, zur Hälfte rum und dann zurück aufs Gas.
Ich beschleunige aus der Kurve heraus, fahre auf die Kurven zu, die sich vor mir schlängeln. Den Fuß etwas zurück, der Wagen soll noch nicht ziehen, erst wenn die Kurve beginnt.
Dann leicht links eingelenkt, nach Rechts und mit Gas unterstützt. Nun zerrt er am Lenkrad, ich bleibe auf der Spur, auch wenn der hinter mir die Kurve schneidet.
'Das geht auch ohne!' Und macht viel mehr Spaß, die Kurven auszufahren.
Einhundert. Schneller nicht. So viel ist hier erlaubt.
"Das gibt" flüstert es neben mir.
Ich habe Rose nicht verstanden.
"Was" frage ich nach, den Fuß weiter an dem Gas.
"Zu viel Testosteron. Da gibt es."
Nach einem Atemzug fügt sie hinzu: "etwas dagegen zu tun."
Kid Drei sitzt im Auto. Dem scheint das egal.
Er macht sich nichts daraus, dass sein Vater fröhlich grinsend der S-Kurve entgegen fährt, stark bremst und wieder beschleunigt.

Wir fahren zum Einkauf.
Nur Kleinigkeiten.
Und nun auch noch Gummi dazu.

Kaum im Laden prescht Rose hindurch, lässt Kid und subbi stehen.
Ich finde sie und grinse dabei. Sie sucht sich Kondome aus. Sie sollen ihr passen, sollen nicht stinken und IHN im Zaume halten. Zu groß soll's nicht sein. Zu klein ist egal. Hauptsache, es kommt nichts heraus.

Weiße Billies.
Ich bin schon gespannt, wie beschleunigt der Abend wohl läuft.


Vom Rosenzüchtling

Neulich - Im Wald.

"Schau, wie er sich freut."
Zu Zweit mit SEINER Herrin zu sein gefällt IHM jedes Mal.
Jedoch war mir nicht bewusst, dass sie SEINE Schwellung sieht.
"Das Laufen tut ihm gut."
Wie man es nimmt. ER tropft, läuft aus, formt Flecken durch die Jeans.
"Ja fein!"
Na gut, sie meint nicht mich. Eher den Hund der vergnügt über Gräser springt.
"Doch, doch" tröstet Rose mich. "dich mein ich auch."
"?"
IHN! Ein Griff. Sie reibt, drängt sich an mich und mit einem Kuss presst sie ihre Hügel gegen das Stück.
"Wie ist das so? Hart?"
"Ja."
"Ich kann es spüren. Hast du Kondome besorgt?"
"Ich? Wann?"
"Ach subbi" lacht sie mich an, "du solltest dich jetzt sehen mit deinem Prinzessinnengesicht. Ich?" äfft sie mich nach.
Ist es denn meine Aufgabe, mich selbstständig darum zu kümmern?
"Ich hatte es dir gestern gesagt."
Jetzt war es meine Aufgabe gewesen. Stimmt. Aber keine Zeit. Dort wo wir waren hatte es keine Gummis gegeben. Und alleine war ich nicht weg.
"Pech gehabt."

Der Gang durch den Wald. Während Rose erzählt streift mein Blick umher. Was es alles Schöne hier gibt: nesselndes Grün, Schlankes aus Nuss.
"Lady, weißt du noch, als du Pilze gefunden hast."
Eingepackt in einen dünnen Gummisack durfte der dann... und zwar mitten im Wald.
"Oh, der Rock passt mir sicher auch nicht mehr."
Schade, mir hatte es gefallen.
Ein Haselnussstrauch. Ein Busch voller Ruten. Wassertriebe, lang und biegsam. Geschmeidig auf der Haut, grifffest in der Hand.

"Wenn ich die schönen Ruten vor dem Fenster sehe" hatte Rose vor drei Tagen begonnen "bekomme ich Lust hinaus zu gehen und zwei- drei Stück zu schneiden. Aber mit den Kids im Haus..."
Da schüttelte sie den Kopf. Tröstend nahm sie mich in den Arm. Dabei sind wir es beide, die sich diese Zuwendung wünschen.
"Die Ruten sind zu laut. Das Zzzzzht durch die Luft. Das Klatschen auf deine Haut. Das würden sie hören. Ganz zu schweigen von dir."
Meine Augen wurden feucht. Nicht wegen dem Schmerz, dass heißt eher doch. Der Schmerz der Sehnsucht Ruth zu entbehren.
"Bei dir wird nicht einmal der Knebel helfen. Wieviel bekommst du inzwischen? Zwanzig? Oder sind es schon mehr?"
Ich schüttele den Kopf. An ihre Schulter gelegt kann sie mich nicht sehen. Nicht meinen sehnsüchtigen Blick, nicht die Feuchtigkeit auf meinen Pupillen. "Nein Lady" hauche ich ihr zu.

Das war es dann. Drei Tage zuvor.
Und nun im Wald. Ruth an Ruth. Geschwister vereint. In frischem Grün. Saftig und weich. Biegsam und zart. Stechend im Biss.

Wir gehen heim.
Was im Wald ist bleibt da.


Vom Rosenzüchtling