Dienstag, 14. Oktober 2014

Anderes Leben

Was macht glücklich?
Man muss schon ein Glückspilz sein, wenn das Leben auf einmal die Wendung erfährt, die man sich lange Zeit erhofft, besser versucht hat sich zu erarbeiten.

'WOW! Das ist ja... Gratuliere' denke ich mir beim Lesen seiner Zeilen.
Doch Nichts für meine Lady. Nichts für uns.
Wir haben was wir wollen.
Wir leben unser Leben.
Wir entwickeln uns weiter.
Mir gefällt wo wir sind.

'Paul... Nichts für dich? Ehrlich nicht?'
Ich überlege was es bringt.
Noch vier Tage bis der Glückspilz erleben wird ob es im gefällt.
Erleben, was es mit ihm macht.
Hören, was sie ihm erzählt.
Nicht zu wissen was wirklich war.
Vertrauen überprüfen.
Ich fiebere mit.

Nein, nichts für mich.
Und doch genau das was ich suche.
Die Angst vor dem Ungewissen.
Die Furcht nicht bestehen zu können.
Die Bilder, der Film, die Fantasie.
Gewitter im Kopf.
Kaum in der Lage klar zu denken.
Verwirrt. Fehlgeleitet.
Das ist es, was mir an Neuem gefällt.

Die Tage davor.
Ungewiss - Soll ich wirklich?
Das Grummeln im Bauch am Morgen des Tages.
Das Zittern der Hände, Minuten davor.
Dann der Sprung. Der Gang durch die Türe.
Es gibt kein Zurück. Nur den Weg hindurch.

Manchmal ist es enttäuschend. Die Realität entspricht nicht im Entferntesten dem gemachten Bild. Aber der Vorfreude wegen gehe ich die Risiken ein.

Meine Lady ist anders.
Bedächtig geht sie Schritt für Schritt. Warum soll sie einen Pfad beschreiten, der ungewiss ist?
Kein Risiko eingehen!
Das mag sie nicht.
Und das ist auch richtig.

Deshalb führt sie.


Vom Rosenzüchtling

Das Leben der Anderen

Es lebe das Netz.
Nie war es einfacher, das Leben von Anderen zu verfolgen.
Wie gut es ihnen geht.
Was sie alles machen, erleben dürfen.
Im Vergleich zu mir.

Ups!
Paul, jemals daran gedacht, was du hast, das die Anderen wollen?
Hey Paul, was fehlt dir überhaupt? Denk mal nach!
Ja gut.
Ich habe mehr als ich brauche.
Und ich will mehr als mir zusteht.
Was dachte ich heute Morgen?
Jeder erhält das was er sät.
Wenn ich am Tage keine Keimlinge setzte, mich am Abend nicht um deren Wohlergehen bemühe sollte es mich nicht wundern, dass dort nichts erwächst.

Um wie viel ist der anderen Leben interessanter als das Eigene zu gestallten?
Was ist mir wichtig?
Hier scheint es richtig, man ist Egoist.


Vom Rosenzüchtling