Freitag, 9. Januar 2015

James

Die Stimme versagt.
Ein kurzer Schwindel.
Es schüttelt mich durch.
Meine Augen trüben sich.
Ein Kribbeln im Bauch.
Ein Ziehen in den Bällen.

Alles Normal.
Die Lady spielt.

Ein merkwürdiges Spiel.
Ihre Hand am Schaft geht langsam nach unten und hebt sich genauso langsam wieder während ich versuche vorzulesen. Was mir immerhin gelingt. Mal lauter, mal tiefer, mal mit stockender Stimme. Ich werde von ihr dirigiert.

Merkwürdig wie einfach es geht mich aus dem Rhythmus zu bringen.
Schön zu erleben wie ER auf die Impulse reagiert.
Auch lasse ich mich Ablenken um tiefer zu blicken.
'Was macht ihre Hand gerade? Das ist so extrem.' Mir stockt gerade der Atem.
Roses Fingerkuppen liegen auf SEINEM Haupt, reiben darauf entlang. Mit sanftem Druck gleiten sie nach unten, öffnen sich wie eine Blüte, rutschen zum Rand SEINES Köpfchen und kreisen dort eine Weile entlang. Dann geht es hoch, die Blüte schließt sich, die Fingerkuppen berühren sich wieder und nun stockt Rose.
'Ach ja. Vergessen.' Ich lese weiter.

Um keine Sekunden später aufzustöhnen.
"Steht das dort?"
"Nein, Ahrgh" nicht im Buch und 'ja in eurer Hand' deren Blütenfinger das Köpfchen reiben. Immer langsam und mit beständiger Geschwindigkeit taucht die Hand hinab, öffnet sich die Blüte, reizt den Kopf, dann dessen Rand und fährt tiefer bis ihre Handfläche SEINE rosane Haut berührt.
Und reibt.
"Ag-ga-gaaha!"

Kurz darauf habe ich mich gefangen. Das Auf und Ab der Finger ist schön. Mir gelingt es, das zu genießen und gleichzeitig fehlerfrei vorzulesen. 'Genial. Ich bin im fluss.'
Das bemerkt Rose auch.
Anerkennend legt sich ihre Hand im den Schaft. Kaum spürbar schließen sich ihre Finger um ihr aufgerichteten Eigentum, um sich quälend langsam zu schließen.
Ich kann spüren, wie das Blut aus IHM weichen will.
Ich kann spüren, wie die Wurzel versucht IHN mit weiterem Blut zu versorgen.
Ich bemerke, wo es fehlt. Dass es oben abnimmt.
Dass es schwieriger wird vorzulesen.

'Es dauert nicht mehr lange' denke ich bei mir, 'dann muss ich der Lady sagen wie weit es um UNS steht.'
Genau in diesem Moment macht Rose Schluss.
"Das reicht mein Zögling."
Mit geöffneten Schenkeln liegt sie neben mir, bereit an sich selbst zu spielen oder spielen zu lassen.
Mir ist es vergönnt. Ich muss noch lesen. Noch vier Seiten bis zum Kapitelende.
'Die packe ich noch.' Auch wenn die Lady an meiner Seite bereits döst.

Der letzte Absatz:

"Demutsgürtel und das Lust-Ei mit Powervibration sollte es auf Krankenschein geben. Kommen doch mit in die Boutique Bizzare. Vielleicht findest du dort einen Übergangsfreund."

Ich schließe das Buch.
"Warum machst du jetzt Schluss?"
"Ich will wissen was es dort gibt."
"Das wird nicht beschreiben. Das nächste Kapitel handelt vom nächsten Tag. Und es ist lang."
Ich halte es ihr hin.
"Na gut. So schade."

Und wie. Auch ich ärgere mich. Wie schön hätte die Lady wohl noch gespielt wenn sie gehört hätte was folgt.
Aber das habe ich erst am nächsten Tag gelesen.
Ein James und Big Boss -Vibrator der neuesten Generation- für die Protagonistin. Die Freundin hingegen kauft körbeweise ein:
Gummipenis, Analkugeln und Sexvideos.


Und was habe ich?
Von allem Spaß.
Gute Nacht.


Vom Rosenzüchtling

Montags

"Sechs Tage also. Sechs Tage wünschst du dir. Warum nicht. Wann fangen wir an?"

Meinen Sechs-Tage-Wunsch hatte ich bereits im August gepostet doch erst am Mittwoch hatte Rose den Text entdeckt.
Sechs Tage hintereinander wollte ich an die Kante. Aber immer nur dann wenn mich Rose für mein Verhalten belohnt.

"Ich habe das mal durchgerechnet. Wenn ich Dienstags anfange kommt du auf Sonntag."
Naja. So starr braucht sie die Anzahl der Tage nicht zu sehen. Immerhin entscheidet Rose -sowie mein Verhalten- wann ich komme, wann ein Tag wirklich zählt.
Und ob es sich dann um den einen Tag verlängert, verkürzt oder von Neuem beginnt braucht sie im Vorhinein nicht zu entscheiden.
Ihre Regeln - ihr Spiel.

"Ich denke es ist am Besten Montags zu beginnen. Dann kann ich es Samstags beenden. Heute ist Mittwoch. An welchem Montag ist es dir recht?"
"Mir? Am Dreizehnten."

Ich mag die Elf sowie die Dreizehn. Die Dreizehn kam mir sofort in den Sinn. Kurz hatte ich noch überlegt.
Januar. Der Montag ist am Zwölften.
Februar, da gibt es Freitag den Dreizehnten.
Der März. Das Jahr ist ungerade. Sowieso kein Schaltjahr. Dann sind die Wochentage gleich denen im Februar. Die Monate danach sind weit genug weg.

"Wie am Dreizehnten" fragte Rose zurück.
"Ich meinte am Montag, den Dreizehnten. Ich weiß nicht in welchem Monat der Nächste kommt."
"Tja" grinst meine Lady mich an. Daran wirst du dich gewöhnen."
"Ja Lady" grinse ich zurück.

Sie wird Montags beginnen. In welchem Monat, in welcher Woche?
Ich werde es früh genug erfahren.
An der Kante.
Nicht zum Kommen.

Ich freue mich drauf.


Vom Rosenzüchtling