Dienstag, 5. Mai 2015

Tickle

Rose ist gut drauf.
"Kitzel man" trägt sie mir auf, unseren Sohnes an den Füßen zu traktieren.
Der fletzt faul auf dem Sofa herum, macht sich breit, streckt die Füße in meine Richtung.
Ich kitzele, das Kid hält still.
Ich kitzele stärker, kaum Reaktion.
Meine Finger greifen in die Sohle, packen kräftig zu.
Das Kid brummt. Ein Kitzeln ist das nicht.

"Lass mal mich" beugt sich Rose rüber.
Damit sie den Sohn erreicht beuge ich mich zurück und schon fährt ihr Finger zwischen Arm und Brust an meine Achsel, bohrt sich weiter...
Ein Kampf beginnt.
Sobald ich begreife was sie wirklich will presse ich meine Arme fest an die Seite. Die eine Schulter geht vor, die andere zurück um sie zu schützen, mich zu winden, ihren Fingern zu entziehen.
Keine halbe Sekunde später bohrt sich die andere Hand, andere Finger vor zur anderen Achsel. Die Schulter dreht sich, zurück, vor nein zurück, hin und her.
Je mehr ich mich winde, um so wilder wird Rose. Es bedarf keiner Versuche sie abzuwehren. Alleine, dass ich sie nicht einfach lasse, ihr keinen Zugang zu meinen Achseln gewähre stachelt sie an -ärgert sie.
Ihr Drängen wird hart.
Ein, maximal zwei Zentimeter spreize ich meine Ellenbogen von meinen Seiten, nur Platz für ein Finger, kein Platz für mehr. Aber es reicht.
Ihr mehr als mir.

Sie kitzelt mich, ich kann nicht mehr.
Kann mich nicht mehr beherrschen, muss lachen.
Muss mich zwingen, die Achseln offen zu halten.
Muss mich zwingen ruhig liegen zu bleiben. -Einiger Maßen.
Meinen Oberkörper winden NEIN - ruhig zu halten.
Mich ihr zu entziehen Ja Nicht! - sitzen zu bleiben.
... über mich ergehen zu lassen MEHR - meinen Körper hinzuhalten.

Ich strample und zappele und lache laut aus.
Die Kids schauen verdutzt. So kenne sie mich nicht.
Was soll ich machen? Kann - darf mich nicht meiner Lady erwehren.
Ich gehöre ihr, habe zu folgen.

"Was ist" fragt sie kurz danach.
Glückselig sitze ich da.
... und grinse.
Und grinse.

Es ist noch keine Stunde her, da hatte ich ein Bild entdeckt.
Ich hatte es im Kopf die ganze Zeit,
hatte daran gedacht, mich daran erfreut.
So komisch es klingt, das Bild gab mir die Kraft,
mich hinzuhalten, mich nicht zu erwehren.

Verzurrt, gefesselt und dann durchgekitzelt.
Es war nicht leicht.
... hat Spaß gemacht.


Vom Rosenzüchtling

Montag, 4. Mai 2015

Alt genug

... um mitzudenken.

Alt genug, um sich zu wundern.
Alt genug, die Umgebung zu scannen,
- Dinge zu sehen, die fremd für sie sind.
Alt genug um Schlüsse zu ziehen,
- Dinge zu erkennen, die nicht hier hin gehören.
Alt genug, um Fragen zu stellen.
Alt genug... sind unsere Kids.

Mama...
Was sind das für Brennnessel?


Ich war gespannt was sie darauf antwortet.
"Och...
Ich hatte mir überlegt einen Tee davon zu machen."
"Aber..."
Alt genug, nicht blöd zu sein.

Jetzt bin ich gespannt. Wie sagt sie dem Kid, sie macht keinen Tee.
Wie erklärt sie ihm morgen, die Nesseln sind weg?
Angekündigt hat sie mir die Behandlung schon.
Bleibt es dabei oder entsorgt sie die Dinger.
Damit das Kid nichts erfährt.
Noch nicht in dem Alter.

"Ich glaube, die taugen nichts dafür."
"Wofür?"
Das Kid spricht aus woran ich denke.
"Man braucht die junge Pflanzen. Die sind doch schon zu alt."

Genial gelöst.
Wenn das Kid auch den Tee probieren will -und das ist sicher- dann erst den der richtig schmeckt.
Er hat keine Lust etwas zu probieren was vielleicht nicht schmeckt weil nicht richtig gemacht.
Ein einziges Mal den guten Sud. Wenn der nicht schmeckt, dann war's das für ihn.

So bleibt nun nichts anderes übrig, als die Nesseln für den Zweck zu benutzen, für den sie Rose geerntet.
"Oder glaubst du ich habe mich zu meinem Vergnügen genesselt?
Das Vergnügen werde ich heute Abend haben.
Ich freue mich schon drauf."

Ich auch.
Ich auch.



Vom Rosenzüchtling