Mittwoch, 12. August 2015

Klar

Es ist warm, der Himmel klar.
Ideal für Perseiden.
Jetzt sind die Tage sich zurückzulehnen um den Sternenhimmel zu genießen.
Schnuppen, die Dutzendfach am Himmel scheinen, Wünsche regnen lassen.
Wir sind gespannt.
Eigentlich.

Es läuft alles wieder anders.

Prime Time.
Der Jüngste wollte seine Serie schauen. Noch zwei Teile bis Staffelende.
Es klingelt, mein Schwager kommt. Die DVD muss warten.
Doch kurz bevor der Schwager geht klingelt es erneut.
Der Neffe sagt er braucht noch Bilder, "ach bitte schau doch nach."

Erneut sind vierzig Minuten um, in denen ICH Bilder suche. Der Neffe indes steht auf der Terrasse und hilft nicht bei der Suche.
Er braucht doch die Bilder von Neffen und Onkeln, sowie den Anverwandten. Unsere Bilder hat er schon. Nur nicht von den Anderen.
Und deshalb darf ich nun für ihn und für alle die nichts machen bis kurz vor Halb Zehn in der Nacht in meinen Archiven forsten.
Ja, ich würde auch lieber wie der Neffe draußen bei meiner Lady sein.

"Sei nicht sauer" meint sie später, "ab Sonntag wird es wieder anders."
So schön eine Feier auch sein kann, ein Jubiläum wirft lange Schatten herauf. Viel zu tun, alles ist aktiv. Vor allem in den letzten Tagen.

Nun gut.
Es ist warm und klarer Himmel. Bald Zeit für Perseiden.
Und was macht das Middle-Kid? Verbleibt an unsrer Seite.
"Frag mal den Jüngsten, ob der noch schauen will."
Eineinhalb Stunden später? Das würde mich wundern, ich frage trotzdem. Sein "Nein" ertönt sofort.

Also gut.
Ich kann nichts Ausziehen, nicht mal die Bälle durch das Loch der Hose ziehen. Das Kid sitzt neben mir.
Und Roses Füsse liegen auf dem Stuhl, anstatt auf's Stück zu drücken.
Nichts mit Sternenhimmel.
.... der letzten Chance.
Heute kommt der Wiener.

Das Haus ist nun voll, die Kids alle da. Ab heute werden Nächte zu Tagen gemacht.
Keiner der Großen wird früh schlafen gehen, wird von unsrer Seite weichen. Und gehen Sie weg, wann kommen sie Heim?
Wir können gar nichts planen.

Nichts Sternenhimmel,
nicht nackt vor ihr,
nicht nackt im eigenen Garten.

Es finden sich Wege
und finden sich Orte.
Es wird auch nicht lange dauern.

Vom Rosenzüchtling

Montag, 10. August 2015

Beeindruckend

Rose hielt den Magic in der Hand. Langsam schwenke ihr Blick, betrachtete den Wand vom Ende bis zum Kopf.
Als sie entdeckt wie ich gerade das Schlafzimmer betrete beginnt sie am Kopf des Stabes zu ziehen.
Sie bewegte in Hin und Her. Und ich überlege was das soll.
Mein Blick strich herum, entdeckt das kleine Paket und daneben die blauen Finger.



'Ja' denke ich, 'die Kappe muss ab um sie durch die Kappe der Finger zu ersetzen.'
"Genügend Strom?"
WOW! Das wäre was. Nicht nur, dass ich unerlaubt die Magie benutze sondern dabei auch den Akku leere und mich danach nicht darum zu kümmern.
"Ja Lady" antworte ich und rechne kurz nach.
Zwei Stunden hält der Akku nach dem Laden. Keine zwanzig Mal hatte ich das Gerät benutzt, nie länger als eine Minute gebraucht. Meistens war ER schon nach Zehn Sekunden bedient. Das heißt, der Magic hält über Eineinhalb Stunden durch.
Und so wie ich die Vibration kennen gelernt habe, denke ich Zwei - höchstens Fünf Minuten wird sie brauchen. Für den ersten. Danach vielleicht noch drei weiter. Mehr auf keinen Fall.

"Dreh dich rum. Gesicht zum Schrank."
Erst jetzt entdecke ich das seltsame Teil. Bekannt, jedoch sehr ungewohnt hier im Wohnzimmer darauf zu treffen.
A. fällt mir ein. Schweizer, mit ihren komischen Sitten.
"Genau. Der ist für dich. Irgendjemand hatte mal erzählt, dass das eine wunderbare Strafe ist" höre ich sie beim Reden hämisch grinsen.
Ein Holzscheit, ein -nicht wirklich- ein Viertel, ein kurze und lange Kante in rechtem Winkel, die dritte Seite mir Rinde überzogen.
'Die Kante scheint scharf und wenn ich mich anknie' probiere ich es aus 'rutscht der Scheit'.
Ich drehe ihn um. Nun liegt er satt. Die Rinde nach oben als flache Kante.
"Nein. Anders war richtig. Drehe ihn um. A. meinte, damit wurden bei ihnen Kinder bestraft. Und so wie du dich benommen hast... Gesicht zum Schrank. Knie dich drauf."

Kaum knie ich brummt schon der Wand.
Kaum brummt der Wand, schon keucht die Lady.
Der Zauber beginnt sofort zu wirken.
Ich muss hingegen darauf achten, dass der Scheit nicht nach vorne rutscht, so knapp und eng wie ich drauf Knie.
Geviertelte Länge, darauf zwei Knie, eng aneinander gepresst. Dazu mein Stück, ER ist erwachsen, dann noch das Brummen hinter mir.
Mal auf Mal wechselt es durch, verändert sich der Takt, sowie die Frequenz. Roses Stöhnen lässt nicht nach, stiegt an, wird lauter, dann schaltet sie um.
Kurz dauert es, dann keucht sie wieder, beginnt zu stöhnen und gleich wieder umzuschalten.

Der Holzscheit schmerzt.
Doch dass ist nichts gegen meinen Frust, nichts zu sehen.
Hinter mir höre ich Quatschen, höre wie feucht die Lady ist. Noch wenige Sekunden, dann spritzt sie ab. Es ist das selbe Geräusch zu hören, wie wenn meine Finger in ihr spielen, wenn ich sie in ihre Muschel schiebe, nach oben in der Spalte drücke, den Schwamm massiere, daran vibriere. Nur bei weitem nicht so gut, wie nun beim Wand.
Das Quatschen nimmt zu, ihr Stöhnen wird lauter, sie keucht, stockt - und schaltet um.
Habe ich richtig mitgezählt? Das ist Programm Nummer Vier. War sie gerade gekommen? Gefühlt auf dem Scheit hat sie dazu fünf Minuten gebraucht.
... in denen ich mein Gewicht von den Knien auf die Zehen verlege, versuche dem Schmerz auf dem Holz zu entkommen und dabei meinen Blick von der Schranktüre senke, hinab zum Scheit, ihn festzuhalten.

WOW! Das schmerzt.
Das Geräusch ist jetzt anders, die Lady hat ein Programm weiter geschaltet. Das Brummen lässt nach und schwillt wieder an um langsam wieder nachzulassen - Klick - umgeschalten.
... schwillt an, wird lauter stoppt ganz kurz um sofort wieder anzuschwellen, lauter wird und kurz zu stoppen. Leise ist Roses Keuchen zu hören, ich kämpfe gegen Schmerzen und mit dem Scheit. Der rutscht langsam nach vorne - das Brummen hält an.
... wechselt nach Roses nächstem Schalten zwischen lautem Brummen zu leisem Schnurren hin und her.

'Gleich kommt es, mein Hammerprogramm!' Wo ist sie gerade? Nummer Sechs? Oder Sieben? Dann kommt es als Nächstes. Ich höre Stöhnen, lautes Keuchen, höre sie beim Atmen stocken. So kurz davor - wenn sie jetzt schaltet.
Ein leises Klicken, das leise Schnurren wechselt in heftiges Brummen, dann eine Pause.
'Das ist es! Achtung RZ, aufgepasst.'
Als ob der Wand an IHM liegt zuckt ER auf als das Brummen beginnt. In IHM erwächst die Erinnerung. Und bei Rose - ich lausche - doch höre ich nichts.
Das Brummen stoppt. Kurze Pause. Und startet wieder. Und wieder Pause. Und Start, dann Pause, Brummen - Leise.
Ich hatte erwartet, diese Programm würde Rose in die Knie zwingen.
Genau wie bei IHM würde der Start nach der Pause dutzende Punkte hinaufkatapultieren
Doch ich höre sie nicht stöhnen, höre kein Keuchen. Das Einzige was kommt ist:
Klick es brummt.
Ein Klick später ist sie durch, schaltet noch zwei Programme weiter. Dann hält sie an, stoppt den Wand.
Jetzt darf ich sie wohl sauber machen.

Wie nass wird sie sein? Sie hatte gespritzt. Man hörte ständig wie feucht sie ist.
Die Knie schmerzen, ich rutsche herum und warte darauf das die Lady etwas sagt.
Ein kurzes Kommando. Ein einfaches "Komm",
ein "mach mich sauber" bleibt aber aus.

Dafür höre ich, wie sie die 2-Finger abnimmt, wie sie die schwarze, weiche Kappe aufsetzt.
"Gesicht zum Schrank. Du darfst vom Holz runter."
"Danke Lady" und schon schnurrt der Wand.
Und schon keucht die Lady.
Und schon schmerzt mein Stück.
In voller Größe steht ER ab von mir.
Ein erster Tropfen scheint sich auf IHM zu zeigen, während Rose stöhnt und der Wand weiter brummt.
Sie wechselt noch ein Mal das Programm, lässt -so vermute ich hörend- den Wand auf nur einer Stelle an der Muschel liegen. Ich vermute, sie lässt sich die Perle verwöhnen. Leise schnurrend vibriert der Wand, sein Köpfchen schwingt. Das Keuchen meiner Lady wird lauter, geht über in ein Stöhnen. Ein dunkles Brummen entkommt ihrer Kehle.
Dabei verstummt der Magic.
Im Schlafzimmer herrscht Ruhe.
Hinter mir höre ich es rascheln. Sie reckelt sich, dreht sich um auf ihre Seite.
"Dein Turn" ich drehe mich um.

Auf meinem Bett liegt der Wand, die 2-Finger sowie die Verpackung. Ein dunkler Fleck ziert mein Laken. Rose liegt auf ihrer Seite, mir den Rücken zugewandt.
Ich räume auf.
"Wohin mit dem Wand?"
"Ist offen" kommt von Rose.
Ich schaue nach. Der Schrank war nicht verschlossen.
Nachdem der schwarzen Stab und die blauen Finger ihren Platz gefunden hatten schloss ich ab.
"Wohin mit dem Schlüssel?"
"Wie Früher. Und noch immer gilt: Finger weg."

Das brauchte sie nicht extra zu sagen. Schon lange war ich nicht mehr ohne ihre Erlaubnis am Schrank. Seit Jahren hatte ich ohne ihr Wissen nicht mehr den Schlüssel benutzt. Der neue Wand war nicht verschlossen, lag offen in meinem Kleiderschrank - Gelegenheit.

Aber ich kann es ihr nicht verdenken,
ist das Vertrauen erst Mal gebrochen, dauert es lange bis es wieder zusammen wächst.
Und selbst dann wird es nie wieder das selbe sein.
Ich hoffe, es wächst wie ein Knochen.
An dieser Stelle stabiler,
fester denn je.


Vom Rosenzüchtling