Samstag, 13. Februar 2016

Angekündigt

"Mein Bruder kommt heute."
"Und ich...?" gebe ich süffisant zurück.
Roses Lächeln verrutscht.

Ernst schaut sie mich an, ihre Augen scheinen zu blitzen,
"da musst du dich aber deutlich ändern!
Werde erst mal wieder normal.
Und dann werden wir sehen."

Ich höre ihr zu, senke mein Haupt. Sie hat ja recht.
Ich weiß es ohne dass sie es sagt. Es liegt an mir.
...liegt an mir mir selbst Verwöhnung zu verschaffen, mir gutes zu tun, tun zu lassen.
Einfach nur in dem ich mich um meine Lady bemühe.
Schwer im Moment.

"Wenn es so weiter geht dann schaffst du es noch ein ganzes Jahr keusch zu bleiben.
...hmmm... Ist es nicht das was du wolltest?"
"Nein. Nicht so. Nicht auf diese Art."

Meinem Körper macht es nichts aus. Es fehlt im Nichts.
Es fehlt die Lust. Ohne die spürt der Körper nicht was ihm entgeht.
Was gilt schon Keusch zu sein wenn nicht ein einziges Mal die Versuchung aufkeimt.

Aber was mich stört und mich beschäftigt ist meine Lady.
'Was erhält sie?'
Sie könnte, wenn sie wollte.
Könnt sich nehmen, sich selbst bedienen, selber in die Höhe bringen.
Doch, nein. Ich halte sie unten.
Lustlos neben ihr will sie auch nicht.

Ich hemme sie.
So gibt es kein Kommen.
Es kommt ihr Bruder,
doch keiner von uns.


Vom Rosenzüchtling

Dienstag, 9. Februar 2016

Vau

Es klopft an der Scheibe.
Meine Kopf geht zur Seite, ich schaue was los ist und sehe Roses strahlenden Blick.

Gerade kommen wir alle aus Heidelberg zurück. Der Wiener will noch was kaufen. Ich warte im Auto bis er seine Zeugs ins Haus geräumt hat.

Rose winkt mir zu. Ihre Hand geht nach oben, ihre Finger bilden ein V. Ihre Zunge schiebt sich dazwischen und bewegt sich darin.
Ihre Augen blitzen.

Hinter ihr sind die Kids. Sie können nicht sehen was ihre Mutter gerade treibt.
"So gerne" flüstere ich ihr zu. Sie kann mich nicht hören, kann nur sehen wie sich meine Lippen bewegen.
"Tja" zucken ihre Schultern nach oben und sagt mir ihr Blick. Auch sie leider längst unter meiner Lustlosigkeit.

Dabei wäre es so einfach.
Ob ich will oder nicht. Sie setzt sich auf mich und lässt sich bedienen. SEIN Verhalten hat keine Wirkung auf den Hunger in mir. Ich esse so gerne.
Egal wie es mir geht.

Aber Rose tickt da anders.
Wenn ich nicht will, will ich nicht.
Sie kennt es von früher, weiß selbst wie es ist.
Keine Lust, den Kopf nicht frei.
Nicht schön dann zu sagen,
"Nein. Mag gerade nicht."



Vom Rosenzüchtling