Donnerstag, 31. Mai 2012

Abgeraucht

Rose war nicht zu erreichen. Die Leitung nach Hause war tot.

Als ich am späten Abend Heim kam hatte sie mich schon informiert.
Der Router, das Modem, die Telefonanlage - abgeraucht. Was so eine Überspannung alles mit sich bringt.

'Warten bis morgen oder gleich noch heute' war mein einziger Gedanke.
Gegen neun saß ich daheim und installierte das neu gekaufte System.
'Standards haben schon was für sich' überlegte ich mir, als ich mal wieder alle Einstellungen neu setzte, die Sicherheit anpasste, das System verbog und alle komplizierten Passwörter suchte.
Wo sucht man, wenn man sie sich nicht notiert, der Sicherheit zu Liebe?
Was weiß man noch, wenn man sie so selten benutzt?

Kurz vor zwölf läuft das System wieder, alle Rechner können ans Netz. Die Telefone sind eingerichtet und ich fast schon am Ziel.

Stunden nach Rose liege ich neben ihr im Bett. Gesehen habe ich sie heute keine halbe Stunde. Im gleichen Raum war ich mit ihr jedoch fast sechs mal so lang.
Ich kuschelte mich an sie, weiß genau was mir fehlt, was ich ihr nicht gab und das es so nicht sein soll. Kurz nur liegt mein Kopf auf ihr, dann bin ich zu müde und drehe mich um.

Ein weiterer Tag auf der Liste, von den Tagen, die ich notiere um mich daran zu erinnern:

Solche Tage braucht's nicht.


Vom Rosenzüchtling


Mittwoch, 30. Mai 2012

Nur liegen

Ich komme gerade nicht weiter. Gedanklich tretet ich auf der Stelle, verharre wo ich bin aber fühle mich dabei nicht wohl.

Ich komme von der Arbeit heim, irre dann umher, will so vieles tun aber mache doch nichts.
Zu viele Gedanken, die ich vom Büro nach Hause bringe, kein einziger davon geordnet.
Zu viele Dinge, die ich daheim machen will nichts davon ist strukturiert.

Rose kommt, streicht mir sanft über den Rücken.
"Na, wie geht es euch."
Ein Schauer jagt über meinen Rücken, nach unten und nach oben. Schießt in meinen Kopf und ich empfinde es wunderschön.
"Oh, was ist?" fragt Rose und zuckt zurück.
"Das tut gut", kommt von mir.
"Das denke ich doch auch", entgegenet sie und packt zwischen meine Beine.

Sie streicht darüber, knetet ein Mal und streichelt dann durch den Stoff.
Das Gefühl ist schön, doch nichts geschieht.
Gedanklich bin ich bei ihr, folge ihrer Hand, fühle ihre Berührung. Dennoch bleibt ER entspannt. Ich komme eben nicht voran.

Stunden später liegen wir im Bett. Rose hatte mich erwartet, ich kuschelte mich an ihre Schulter. Ihre Hand ist in meinem Haar, fährt mir sanft über den Kopf und ich rutsche etwas hinab, bleibe auf ihrem Busen liegen.
Ein schöner Platz, so weich, so zart. Weiblich und doch so stark.

Nur liegen, nichts tun.
Nur liegen, nichts denken.
Nur liegen, sie fühlen.
Und ich fühle sie, merke, wie ich wieder so viel Schönes von ihr erhalte, wie es mich durchströmt und mein Körper erwacht.

Nur liegen... ER steht.
Nur liegen geht nicht mehr.
Ich spüre IHN, wie ER sich hart gegen meine Schenkel drückt, wie ER an meine Wade stößt als ich die Beine anziehe. Wie ER nach vorne drängt, versucht, meine Schenkel zu spalten, die Lücke sucht um nach vorne zu kommen.

Jetzt bin ich glücklich.
Nicht wegen IHM, nicht weil ER steht.
Sondern wegen dem Grund. Heraus aus der Nichtigkeit.
Nicht, weil sie sich um IHN bemüht, weil sie IHN streichelt.
ER steht, will ich bei ihr bin, ich mich an sie schmeige.
Kein Gedanke daran verschwendet, was könnte nun sein oder was will ich mehr. Nur aus dem Gefühl heraus bei ihr zu sein und sie ist für mich da.

Es was eine harte Nacht.
Eine stolze, aufrecht stehende Nacht für mich.
Ich bin froh, solch eine Nacht aus so einfachen Gründen zu erhalten.

Ich liebe meine Lady.


Vom Rosenzüchtling