Samstag, 30. März 2013

Quelle

Hatte mir meine Herrin gerade so viel Schmerz zugefügt, wie WIR nur stehen verkraften, so musste ich mich nun revanchiere.
Ich zahle zurück. Nur habe ich nicht die Währung mit der sie mich gezahlt. Ich gebe keinen Schmerz. Von mir kann sie nur Vergnügen erwarten, Zärtlichkeit.
Was braucht es davon um den Schmerz aufzuwiegen? Deutlich mehr. Es braucht so viel mehr Liebe um gegen den Schmerz anzukommen.
Also fange ich an.

Zärtlich streiche ich durch ihr Haar, küsse ihren Hals und fahre mit den Fingern die Konturen in ihrem Gesicht ab.
Von der Schläfe zur Mitte der Stirn, auf der Augenbraue entlang die Wange hinab hinunter zum Kinn in den Mundwinkel hinein, auf den Lippen entlang, den Nasenflügel hinauf in ihr Haar.
Meine Hand streichelt ihre Brust, streicht über ihr Dekolleté, die Seite hinab, die Hüfte, den Schenke,l zum Knie. Meine Finger kreisen auf der Wade, wandern innen am Schenkel hinauf bis zum Slip, am Bund entlang, auf den Stoff über den Hügel, kreisen erneut und in leichten Bögen hinab in den Schritt.
"Nein. Ich brauche nichts mehr" stoppt Rose meine Hand.
Es muss ein entsetztes Gesicht sein, in dass sie jetzt blickt. Deshalb fügt sie lachend hinzu:
"Das streicheln reicht aus."

Puh! Na dann.
Ich streichele weiter ihren Körper, nur nicht mehr im Schritt.
"Lady, jetzt hast du ein Problem."
"Wie?" jetzt stutzt sie.
"Ich werde dich nur noch streicheln, bis du etwas anderes verlangst."
"Ja" haucht Rose zurück und entspannt.

Ab jetzt streichelte ich Rose mit so viel Gefühl, dass es ihr schwer fallen muss nicht mehr zu fordern.
Ich hatte meinen Spaß. Weiß ich doch genau, das Nein gilt auf alle Fälle jetzt. Sie wird sich keine Blöse geben, jetzt nicht sagen, sie will mehr. Sie lebt ihr eigenes Zölibat.
Rose genießt knapp zehn Minuten lang dann bricht sie ab:
"Schluss, wir stehen auf."

"Herrin, jetzt möchte ich einen Tropfen von dir."
"Oh nein, ganz sicher nicht."
Die Quelle ist an, das Rosenwasser läuft.
"Nur einen Blick, nur den Duft. Du bist doch sicher feucht."
"Feucht eher nicht" antwortet Rose verschmitzt.
Nein Feucht ist falsch.

Die Quelle sprudelt bereits.


Vom Rosenzüchtling


Stehen bleiben

Als ob es dazu noch etwas braucht...
Nach dem Frühstück liege ich im Bett und Rose kommt aus dem Bad dazu. Die Füße übereinander geschlagen und IHN nach hinten geklemmt warte ich auf sie.
Über uns hängt der Klimt, der Blick von Unten hinauf offenbart eine ganz andere Sicht, eine neue Frau erscheint.
"Hier das schwarze Haar... und hier sieht man das Gesicht."
"Ja, ich seh's."
Rose schmiegt sich an und legt die Hand in meinen Schritt.
"Ob, das fühlt sich aber... krass an" meint sie, als ihre Finger über den straffen Hügel streichen, der sich ergibt wenn Klein rz nach hinten geklemmt den Platz über sich frei gibt.

Ihr Finger streifen hinab, zwängen sich zwischen meine Schenkel, drängen sie auf, packen mein linkes Bein, legen es hoch und Jumping-rz springt heraus.
"So ist's fein" meint die Herrin und zieht ihre Fingernägel von Knie zu IHM hinauf.
Was für ein Schmerz. Sofort spüre ich das Ziehen auf meiner Haut, ganz knapp hinter ihren Nägel taucht es auf, doch eilt es weiter als sich ihr Nagel löst, fährt weiter in den Schritt und sammelt sich in meinem Ball - AU!
Sie hatte den Ball nicht berührt. Ich bildete mir das nur ein. Kopfkino, weil ich mir die Berührung dort wünsch.
Mir bleibt keine Zeit zum Überlegen. Schon wieder sind die Nägel in meiner Haut, tanzen darauf, graben sich ein, ziepen kurz, sind hier weg, tauchen dort auf und der Schmerz der entsteht ist begrenzt und findet nur dort statt. Wobei auch in meinem Kopf, Funken stoben umher, setzen Lunten in Brand und zünden ein kleines Feuerwerk.
Die Funken lodern auf, als ihre Nägel sich in den anderen Schenkel bohren, schnell rote Linien darauf zeichnen, den Schmerz antreiben, hinter sich herziehen und weiter in die Bälle jagen. Dort trifft er auf.
Nein, das bildete ich mir nicht nur ein. Der Schmerz war da.

Rose zieht die Nägel hinab in Richtung Knie, der Schmerz läuft nach, trennt sich von ihr, eilt hoch in den Ball und trifft dort ein - Au AAAU!
Ein starkes Ziehen ist in dem Ball zu spüren, wird langsam abgelöst durch das Reizen ihrer Nägel auf meiner Haut, das eine neue Botschaften zu dem Ball sendet. Obwohl dort kaum noch Platz für den Neuankömmling ist quetscht er sich hinein und verursacht einen deutlich größeren Schmerz.
Uaah!

Ein Wechselbad beginnt.
Das Ziehen im Ball ist so groß, dass ich ihre Nägel erst dann spüre, wenn Rose sie absetzt von meiner Haut. Erst wenn der Schmerz die Verbindung mit ihren Nägeln löst, weiter eilt zu dem Sack, der noch viel Platz verspricht. Wo sich die Schmerzen zusammenballen in dem einen Punkt, der IHN qualvoll aufrecht hält, mehr Blut für seinen Freund will, damit ER steht und letztlich die Erlösung bringt nach der sich mein Körper gerade sehnt. Und wieder spüre ich, wie neuer Schmerz sich von ihren Nägeln löst.

Nein kein Traum. Das ist Real. Kein Wunsch sondern Wirklichkeit.
Wie kann es sein, das ER sich den Schmerz nimmt? Nicht weitergibt an mein Hirn? Das ER nun alles kontrolliert, sogar die Art der Schmerz versendet wird. Herausfiltert was ER braucht um mir großen und stärkeren Schmerz zu vermitteln. Deutlich mehr, als der Schmerz eigentlich ist.

"DER steht" reißt Rose mich aus den Gedanken heraus.
"Ich wünsche dir damit einen schönen Tag."

Ja, ER steht.
Und der schmerzend Ball gerät in Vergessenheit.



Vom Rosenzüchtling