Donnerstag, 27. Juni 2013

Aufreibend

Wieder ein Abend an dem nichts geht. Bei mir wohl bemerkt.

Als ich heim komme ist das Essen bereits vorbereitet. Ich brauche es Rose nur noch zu servieren. Auch sonst ist alles gemacht. Kommt mir recht, an einem Tag wie heute.

"Du bist müde. Geh ins Bett" bemerkt Rose einige Zeit später.
Ich sitze neben ihr auf dem Sofa, starre durch den Fernseher hindurch und bemerke ihre Hand an SEINEM Kopf. ER bemerkt sie nicht.

Minuten später schmiege ich mich an sie während Rose mich umarmt. Ihre Nägel gleiten über meinen Rücken und ihre Finger reiben auf der Haut.
ER steht auf.

Reibung erzeugt Hitze, die Energie, die mir gerade fehlt. Hart stemmt ER sich gegen meine Schenkel will heraus, nach vorne zu SEINER Herrin.
'Die war dir vorhin egal. Die will nun nichts mehr von dir.'
Aber mir tat es gut.

Die Herrin auf dem Rücken zu spüren. In ihren Armen zu liegen. Meinen Kopf an ihren Busen zu schmiegen.
"Ich hoffe, dein Projekt ist bald durch."
"Ja. Ich auch."

Immer wieder vergesse ich, wie viel Kraft in Roses Berührung steckt. Wie viel Energie ich allein über die Finger erhalte.
Ihre Finger an mir oder meine Finger auf ihr.
Rose zu massieren wirkt lange bei mir nach.

Selbst das Kuscheln am Morgen.
Auch die geringe Reibung stellt IHN auf.


Vom Rosenzüchtling


Mittwoch, 26. Juni 2013

Diebe

Es ist egal wer von wem beklaut wird, am Ende trifft es immer Rose:

In der Nacht war es mir warm, die Decke zu viel und ich wollte mit einem Bein darunter hervor. Wenn ich auf meiner rechten Seite liege, ziehe ich die Decke von links und lege mein linkes Bein darauf.
Links.
Wie link von mir, wenn dort meine Lady liegt.
Kaum hatte ich das Ende der gemeinsamen Decke erhascht riss sie es zurück.

Noch nie hatte ich mich erdreistet, die komplette Decke von ihr zu ziehen. Vor allem nicht mitten in der Nacht.
Peinlich berührt drehte ich mich um, blieb still liegen und war froh, dass sie mir meinen Deckenteil beließ.
"Was sollte das mit der Decke" stellte sie mich am nächsten Tag zur Rede.
Ich erklärte es ihr.
"Gib es zu, du wolltest mir damit deine Macht demonstrieren."
"Die steht mir gar nicht zu."
Erst dachte ich, mich nicht korrekt ausgedrückt zu haben. Aber Roses Lächeln und ihr "wie Recht du hast" zeigten das Gegenteil.
So hatte ich es gemeint.


Auf der Arbeit habe ich Stress. Von der Sorte, mit der ich umzugehen weiß. Den bekomme ich dort ständig zu spüren.
Doch langsam wird es eng. Termine laufen weg, Zugesagtes wird nicht gehalten und ein junger Kollege stresst.
Erklären hilft nicht, Projekte abstimmen geht nur dann, wenn er eigene Probleme sieht. Er schaut nicht links, nicht rechts, sieht nur sein aktuelles Problem. Irgendwann kommt er an, fragt und diskutiert Themen, die längst entschieden sind.
Das bremst ein und kostet sehr viel Schwung. Energie, die er von anderen verschlingt.

Energiediebe nenne ich solche Leute, die den Schwung andere abziehen ohne ihn selber zu nutzen oder zurückzugeben.
Und die Energie fehlt.

Komme ich abends Heim bedarf es Rose, damit ich überhaupt einen Grundlevel erreiche. Der erlaubt es mir aber nicht ihr zu geben was meiner Lady zusteht.
So bekommt sie den Energiedieb ebenfalls zu spüren.

Ein zweiter Diebstahl bei ihr.


Vom Rosenzüchtling