Sonntag, 12. Juli 2015

Zartes Pflänzchen

Einfache Berührungen, keinerlei Erregung.
Es fehlt die Hitze.
Und es ist zu heiß.

Fünfunddreizig, Achtunddreizig bis knapp Vierzig Grad heizen dermaßen ein, dass es nicht gelingt sich vom Tage zu trennen.
Die Gedanken kleben am Job, an Kollegen und an den Kids. Die Hitze verschmelzt. Ohne Chance sich alleine, auf die Eine, nur auf meine Lady zu konzentrieren.

Ein Kuss zur Nacht.
Wenn überhaupt muss reichen.
Die Hitze schlaucht.
Zu oft bin ich müde, muss schon ins Bett
ohne auf meine Lady zu warten.

Freitag Abend.
Ein leichtes Streicheln am Nacken.
Ein zartes Kraulen.
Sanfte Massage.

Mit nur zwei Fingern.
An den Schultern beginnen.
Nach oben streifend, den Nacken entlang.
Unter dem Kopf kreisend reiben. Mit leichtem Druck.
Die Haare fühlen, die unter den Fingern knirschen.
Letztlich, ein Kuss auf die Stirn.
"Schlaft gut meine Lady."
"Du auch mein Zögling. Das tat gut."

Stolz geschwellt lege ich mich ins Bett, nehme das Buch und beginne ihr vorzulesen.
Roses Hand tastet nach unten, streicht über meinen Schenkel, schiebt sich nach innen, berührt die Bälle mit der Oberseite ihrer Finger.
Mehr erst mal nicht.
"Nach so langer Zeit" flüstert sie mir zu "so sanft zu beginnen. Ohne zu drängen. Und genau im richtigen Moment aufzuhören.
Du bist so gut.
Ich liebe dich."

Erst ein Keim.
Und schon gesprossen.
Ein zartes Pflänzchen.
Es verträgt keine Hitze.

Nun liegt es an mir es zu hegen.


Vom Rosenzüchtling

Dienstag, 7. Juli 2015

Neue Welt

Schon lange ist es her, daß wir gemeinsam neue Wege beschritten.
... das sich eine neue Pforte öffnete
und sich mir eine neue Welt erschloss.

Samstag lag ich auf dem Rücken, während Rose zwischen meinen Beinen kniete. Um mich zu verwöhnen, mir Ihre Dienste zu geben.
ER war groß und fest, passte kaum hinein, stieß innen am nächsten Muskel an.
Mehrmals setzte sie ab, begann erneut.
Auf ihrer Stirn stand längst der Schweiß.

Es war spät. Und es war heiß. Und eigentlich war ich zu müde gewesen. Aber ihr Angebot mich so in die Höhe zu bringen schlage ich nicht aus.

Meine Füße waren nach oben Richtung Decke gestreckt. Dabei fühle ich Roses Tun und was in mir passiert. Die meiste Zeit sind meine Augen geschlossen.
Als Rose mal wieder keucht mache ich sie auf.

Ich sehe in das Gesicht meiner Lady, sehe ihr lüsternes Augen, den Schweiß im Gesicht. Sehe wie ihr Körper bebt und will. Rose ist erregt.
So viel wie ich.

Mein Blick geht nach Links.
Meine linker Fuß. Meine linke Ferse.
Da ist etwas rot.
'Eine Blase? Ein Kratzer. Blut sogar! Zwar schon getrocknet. Ob es sie stört?'
Die Frage ist eher ob sie es sieht. Immerhin sind meine Füße neben ihrem Kopf.
Rose greift um, sucht neuen Halt. Ihre Hände umklammern meine Fesseln, so dass ihr Daumen den Fleck unterstreicht.

'Wie kann ich nur...'
Warum habe ich das nicht viel früher entdeckt. Das gehört sich nicht, ihr so etwas vor die Augen zu halten.
"Bist du sauber" hatte sie mich vor dem Eindringen gefragt.
Wohl eher nicht, wie sich rausstellt.
Was ab jetzt auch passiert...
Ich sehe den Fleck.
Einzige Chance ihn zu ignorieren war die Augen zu schließen und in mich zu fühlen.

Gleich darauf spürte ich das Kribbeln in den Zehen, fühlte duzende Punkte auf mich regnen, öffnete die Augen - und sah den Fleck.
'Ja! Ich verstehe die Frauenwelt.'
Wenn da was ist das stört
dann stört es.
Stört es.
Stört.
Und stört.

Mann kann da einfach weitermachen.
In ihrer Welt gelingt das nicht. Der Kopf wird belegt von dem was nicht passt. Das breitet sich aus, lässt kaum Platz für die Lust.
Das Hirn der Männer bekommt so was nicht mit.
Es sieht es nicht, weil es tiefer hängt.

Schon lange ist es her, daß ... sich mir eine neue Welt erschloss.
Eine Welt nicht nur aus Lust. Sondern mit der Umgebung drum herum.
Es muss passen.
Von Anfang bis zum Ende.

Denn wenn hier etwas stört...
Aus.


Vom Rosenzüchtling