Sonntag, 4. August 2013

Einsam

Auf und ab bewegt sich Roses Hand.
"Da habe ich inzwischen viel Übung drin" grinst sie mich an.
Ich schaue zu, während die Wärme in IHM aufzusteigen beginnt.

Es fing an mit einem leichten Ziehen am Schaft. Langsam meldeten sich die Bälle dazu und inzwischen spüre ich, wie sich SEIN Köpfchen zu entflammen beginnt.
Mir wird heiß.

Roses Bewegungen kamen aus dem Arm, der sich langsam hob und wieder senkte.
"Braucht du noch lang" fragte ich sie.
"Noch ein paar Kanten wirst du warten müssen" bekam ich grinsend zurück.

Zwei Tage habe ich gebraucht für das Fundament und den Bau. Das Gartenhaus steht, dafür gab es das Geschenk.
"Aber nur, wenn du auch..." erbat ich mir.
Und Rose hat es uns gegönnt.

Während ich mich an meinem Geschenk erfreute, arbeitete Rose.
So nahm ich unsere zwei neuen Smartphones in Betrieb und übertrug alle Daten, so lange Rose strich. Die Wände Blau, die Kanten Weiß.

Doch so einfach war der Tag für mich nicht.
Zwischen Daten sichern und aufs neue Phone spielen baute ich die alte Hütte ab, siedelte dabei vier Wespennester um, die sich erst beim Stützen der Hütte zeigten und richtete für Rose ein kleines Mahl.
Bruschetta für sie und mich, dazu überbacken Pilze, Oliven und Knoblauch. Kurz bevor ich zu ihr ging fielen mir die Chilis auf.
'Die sind optimal.'

Für mein einsames Vergnügen, besonders an so einem Tag, besonders wenn sie richtig scharf sind.
Roses Blüte erwächst, der Tage war anstrengen für sie und das sie heute noch spielt ist unwahrscheinlich.
Ich schnitt zwei Chilis klein, achtete sorgsam auf den Saft nahm alles davon auf und verteilte es wo es ging. Erst danach ging ich zu Rose hinaus.
Bis ich bei ihr war setzte die Wirkung ein.
Die Hitze flammte überall auf, wo ich etwas vom Saft aufgetragen hatte. Und weil ich wusste, wie einsam diese Vergnügen bleibt ließ ich nichts aus.

Rose indess strich weiter das Haus. Als sie fertig war schwitze ich im eigenen Saft.
"Ist dir heiß?"
"Ja Lady."
"Du musst dich noch gedulden. Ich dusche erst bevor ich komme."
"Ich wünschte es wäre so einfach für mich."
"Oh, das denke ich schon. Du wirst noch ein paar Mal duschen bevor du kommst."

Nochmals gaben mir die Chilis einen kleinen Schub.
So bleibt dies das einzige einsame Vergnügen, dass mir Rose nicht verwehrt.

So lange ich die Chilis nur schneide, wenn ich sie auch brauche.
Und nicht nur zum Spaß.


Vom Rosenzüchtling

Freitag, 2. August 2013

Zwei Zentimeter

Es klingt nicht viel.
Zwei Zentimeter, Daumenbreit.
Aber die können ausschlaggebend sein.

"Ich meint erst, es sind zwölf Zentimeter" stöhnte Rose aus.
Woher sollen Frauen Längen einschätzen können, wenn jeder Kerl behauptet, bei ihm sind es 25 Zentimeter.
"Aber sicher nicht Lady" entgegnete ich etwas erregt.
Unbeteiligt saß ich auf meinem Platz und beobachte die Szenerie.
"Das sind mehr" fügte ich meine eigene Messung vor Augen hinzu.
"Aber maximal fünfzehn Zentimeter."

Ich durfte mich nicht Bewegen hatte meine Lady mir angeordnet.
"Du bleibst auf deinem Platz."
Schon schlimm, einfach ein paar Meter entfernt zu sitzen, keine Möglichkeit einzugreifen, während ein anderer Mann meine Arbeit macht.
Schnell ist ein Maßband geholt und wird angelegt.

"Siebzehn Zentimeter." Genau Zwei zu viel.
Stöhnend machte sie weiter.
Eigentlich sollte man meinen, es macht nichts aus. Aber Rose liebt es wenn es passt. Tief genug ist und außen genau anliegt.

Doch letztlich zählt nur der Grund, die Basis einer Beziehung. Das Fundament.
Rose füllte die zwei Zentimeter auf. Und ab jetzt durfte ich wieder dazu. Meine Pause war vorbei.

Was folgte war Auffüllen mit Kies, Ausgleichen mit Sand und Ausrichten der Platten für's Holz. Die zwei Zentimeter haben sich relativiert.

Dank der Hilfe meiner Kids, die sich als richtige Männer bewehrten, steht das Gartenhaus seit dem zweiten Tag.


Vom Rosenzüchtling