Donnerstag, 22. März 2012

Zweite Halbzeit


Meine Pause war vorbei. Die 45 Minuten hatten kaum gereicht. Viele kleine Dinge raubten mir Minute um Minute.
Begonnen beim Hochfahren des Rechners und aktualisieren des Browsers bis hin zu Roses kleiner Bemerkung, wie schön doch die kleine Birne aussieht. Schnell zerteilt und auf dem Teller angerichtet sah sie so verloren aus, dass ich doch lieber noch Stücke einer Blutorange dazu anrichtete.

Was blieb war weniger wie meine zugedachten Minuten.
Schnell den Text geschrieben und dann noch einen Freund im Chat abgewürgt. Die Zeit war knapp, eh kaum ausführlich zu bewältigen.

Sei's drum, ich hatte es geschafft.
Nun lag ich im Bett und Rose zwischen meinen Beinen.
Ein schönes Bild von unser beidem Leben.
Ich nackt und aufrecht, stellte meine Rose ihr Spielzeug entgegen und dann Rose. Zwischen meinen Beinen, vollständig bekleidet in ihrer tollen Sahnejeans, schwarzer Blues und dem neuen Geschmeide.
Wie schon zuvor gelang es mir nicht, meine Augen von ihr zu nehmen.

So schön, so gut. Und ich dachte mehr den je daran, warum gerade ich diese Göttin verdient hatte.

Sie legte los, nahm kaltes Öl in ihre Hand, verrieb es kurz und streifte mit den Händen den Schaft entlang, bewegte meine Vorhaut auf un ab.
"Du bist wirklich ein Prinz", sagte Rose in Anlehnung an ihr Dornröschen, jetzt da ER doch immer gewillt war, seiner Königin zu gefallen. Und dort, in dem Buch waren alles Prinzen eben darauf trainiert.

Nicht lange und es war so weit. Ich spürte das Kribbeln und Unsicherheit stieg in mir auf.
'Was kommt jetzt?' Ruiniert sie IHN gleich, wird erst noch gespielt? Das Glas war da, hatte ich noch vor der Birne gebracht.
Gerade wollte ich sagen, dass ich komme, begann, meinen Körper auch schon zu beugen, da stoppte Rose auch schon.

Ein Blick in ihren Augen sagten mir, hier wird noch länger gespielt.
Sie strahlte mich mit ihren funkelperlen Augen an und es ging weiter.





Wollte sie gerade anfangen, das Bändchen zu umspielen, so wechselte sie doch schnell zum einfachen Wichsen. Die Spannkraft ließ nach.
Bin ich schon wieder überreizt? War es für IHN schon wieder zu viel was ER erleben durfte. Ich hatte mich vorhin darauf gefreut, 45 Minuten mit hartem Schwanz am Rechner zu sitzen und zu schreiben, war aber schon nach kaum fünf Minuten auf dem Boden meiner Hose angekommen.
Und nun machte ER ganz schlapp? Was braucht's, damit ich so richtig lange geteased werden kann? Weit vorne an der Kante sein und Angst vor dem nächsten Lufthauch zu haben? Gequält von der kleinsten Berührung.

Ja, diese Überlegungen brachten IHN zurück, an ihnen richtete ER sich wieder auf. Roses grüner Daumen erledigte den Rest und trieben mich erneut hoch und vor zur Kante.
Wieder stoppte sie und ich musste mich konzentrieren, IHN nicht noch anzuspannen und zum Zucken zu bringen. Doch noch durch solche Handlungen zu entzünden.

Unbeirrt von meinen Gedanken und Wirrungen nahm Rose etwas Öl und packte die Eier. Schon beim ersten Griff sah ich kleine Sternchen. Der Griff ging direkt ins Hirn, wo immer das auch gerade saß.
Noch mehrere Male drückte Rose sich mir so ins Gedächtnis bevor sie erneut mit dem Wichsen begann.
Im Wechsel drückte sie die Eier, hielt IHN so bei der Stange und wichste dabei monoton weiter um mir so ein Wechselbad von Wolllust und Schmerz zu gönnen.
'Das Ding wird ernst', dachte ich bei mir, als ich merkte, wie ich ständig von der Kante wegtrieb um gleich darauf mit großer Wucht darauf zugeschleudert zu werden.
'Nicht gleich aufgeben. Aushalten!' raste es mir durch den Kopf.
Gefährlich Nahe kam ich dem Abgrund, brach noch nicht ab und versuchte noch eine Sekunde und noch eine. Dann riss ich mein Knie nach oben, drückte so Roses Arm von mir weg und keuchte "Stopp".

Anstatt sauer auf meine Eigenmächtigkeit zu sein war sie nur amüsiert.
"So, das war Nummer drei."
'Sie zählt mit, dann können ja nicht so viele kommen.'
"Beim Fünften darfst du kommen."
Noch nie hätte mich Rose irgendwie verhungern lassen. Wenn sie sagt kommen, dann meint sie das auch so. Ich werde kommen dürfen. Nicht ruiniert, auch nicht stehen gelassen, sondern kommen.
Ich freute mich darauf.

Als sie erneut begann wusste ich, das Ende ist nahe und diese eine Mal noch Versuche ich auf die Spitze zu treiben.
Ich schaute an mir herab, blickte auf Rose, ihre Hand, ihr Tun und ihren Schwanz.
'Was mache ich hier eigentlich? Wie konnte ich in diese Situation kommen?'
Ich lag mit gespreizten Beinen vor meiner Frau. Sie wichst mir den Schwanz und knetet meine Eier in einer Art und Weise, die ich mir nie hätte vorstellen können. Sie macht es mit so einer Freude und auch noch Regelmässigkeit, ich erkenne uns nicht wieder.
Schon spüre ich das Kribbeln in meinen Füßen. Ich will es aber noch hinaus ziehen.
Meine Gedanken drehen sich um mich, ob ich das will, es mir gefällt, ich so weiter machen möchte. Nicht das jetzt, das gefällt mir. Ich denke an das Dienen, ihr Spielzeug zu sein und nichts zu bestimmen.
Ihre Hand geht weiter auf und ab, spielt an mir und zeigt mir so Welten, die mir zuvor verschlossen waren. Auf einmal springt mein Gedanke. Gleich ist es vorbei, dann kann ich sie massieren. Dann darf ich sie verwöhnen.
Ich bin kurz davor, sage "stopp" und weiß genau, dass ich das will.
Nicht das Stoppen, nicht das Teasen sondern diese Leben so zu leben und zu genießen wie ich es im Moment habe.
Es ist nicht dieser eine Moment der für mich zählt, es ist das Ganze, das Große, dass wir zur Zeit zusammen haben.
Wie sonst kann ich springen, vom nicht wirklich Zweifeln, sondern vom einfachen darüber nachdenken hin zu ihrem Verwöhnen. In dem Moment, in dem ich dran bin zu Empfangen daran zu Denken wann ich geben darf.

"So, nun darfst du kommen."
'Ja Lady, ich werde mich nun richtig verwöhnen lassen.'
Bei allem was nun kommt merkt man, es ist das Finale. Rose holt das Glas hervor, ölt noch einmal alles gut ein, wichst scheinbar gründlicher, mit festerem Griff. Knetet dabei nochmals die Eier schön durch und strahlt mich an.

Ich lasse mich fallen, liege gemütlich in den Kissen und warte was passiert. Ich fühle mich dahintreiben auf einem See, das Wasser darunter angefüllt mit Punkten und ich brauche nur zuzugreifen um wirklich schönes zu erleben. Ich spüre das sanfte Kribbeln in den Füßen, Roses Finger an meinem Körper und warte, was geschieht.
Und es passiert nichts. Das letzte Mal, meine Erlösung, mein Kommen auf das ich warte aber nichts.
Dann erinnere ich mich an mein Gefühl, stelle mir vor, wie ich meine Hand ausstrecke, sie ins Wasser tauchen und nach einem Punkt angle.
Es kostete mich zwei Sekunden, den Blick nach innen, ein kurzes Suchen und schon hatte ich einen.
So sanft und einfach kam er hoch, fühlte sich gut an in Armen und Beinen, lief zusammen, traf sich in der Lende und brach aus mir heraus.
Ich kam.

Nur kurz bemerkte ich, wie Rose das Glas bereit hielt und kurz darauf war es vorbei. Das Glas war voll ich leer.
Grinsend hielt Sie das Glas vor Augen, schaute darauf und schwenkte es in der Hand. Dachte ich noch zu Beginn, das Glas gut gefüllt zu haben, so zeigten sich nun doch nur wenige Millimeter darin.
Ihr Blick schwankte zwischen ihr und mir und war für mich nicht zu deuten.
"So mein Lieber...
Das machen wir nun öfters. Ich werde dich dann auch mal über mehrere Tage reizen. Und dann werde ich sehen, ob dass mehr wird."




Sie stellte das Glas zur Seite und wichste wieder leicht an meinem Stück.
Mit langsamen Bewegungen richtete sie IHN sich langsam wieder auf, machte weiter um IHN zu härten.
Verlängerung? Die hätte ich wohl gerade nötig um das Ding ein Prachtstück nennen zu können.
Eher schon eine Verkürzung, die er gerade darstellte. Und weil ER sich so anstellte kam es dann konsequent zum Spielabbruch.

"Bring das Glas weg", sagte Rose und als ich kurz danach wieder im Schlafzimmer erschien lag Sie bereit für die Massage auf ihrem Bett.
Eine schöne Massage sollte es werden, entspannend für ihre Rechte, der Ausgleich für die ungewohnte Tätigkeit, die von dort geleistet wurde.

Als ich fertig war, ihre komplette Rückseite bis hinunter zu den Zehen massierte war, küsste ich sie und weckte sie auf.
"Heute hast du es fast geschafft. Drei Mal bin ich weggeschlummert."
Ja, mein Traum, sie so schön und sanft zu massieren, sie in den Schlaf zu bringen und dort zu lassen.
"Im Sommer, Herrin. Dann ist es warm genug."






Mittwoch, 21. März 2012

Ein Tag, wie ich ihn nicht mag

Eigentlich hätte ich es schon auf der Arbeit merken müssen.
Das ist kein guter Tag.
An keinem einzigen Projekt habe ich arbeiten können, nur notwendige Infos zu neuen Anfragen gegeben und den Rest des Tages auf schnell einberufenen Besprechungen gesessen.
Hier verdiene ich mein Geld, hier entscheidet sich mein Leben. Das ist mir klar. Aber so muss es nicht sein.

Es gibt immer wieder Zeichen, an denen ich erkenne, wie der Tag läuft.
Komme ich aus einer Besprechung zurück und mein Kaffeebecher ist noch voll war das Timing vom Kaffee einschenken schlecht.
Kurz vor der Mittagspause entdecke ich mein Vesper auf dem Tisch und erinnere mich daran, die Pause mit Gesprächen verbracht zu haben und das jeder weitere Ansatz vom Telefon oder Mitarbeitern vereitelt wurde.
Und wenn ich abends meine leere Getränkeflasche einpacke, bemerke ich, sie ist noch halb voll.
Zu gar nichts gekommen, ich will einfach nur Heim.
Im Zug versuche ich mich an meinem Blog. Die zweite Halbzeit fehlt, mir fehlten zwei Pause und fertig werde ich nicht.
Heute Abend, wenn die anderen Fernsehen vielleicht.

Zu Hause rätzt der Wiener seine Brüder.
"Ist doch normal, lass sie. Du bist keine Kinder mehr gewohnt."
Wie wahr wie wahr.
Stimmung ist bei mir keine vorhanden. Ich nehme alles so hin, wie es kommt.
"Tut mir leid, das zu sagen, aber das ist der erste Kuchen, den du nicht nochmal machen brauchst."
Ein schön saftiger Spanischer Apfelkuchen, jedoch mit deutlich zu viel Alkohol.
Eigentlich in Ordnung. Es freut mich, dass sie es sagt, habe nun aber keinen Kuchen für morgen. Also noch einen Backen. Ich weiß auch schon was. Dauert zwar etwas aber es reicht bis um Zehn.

Wir fahren Einkaufen, Geburtstagsgeschenk für Tiger. Es geht in ein Gartencenter.
Blumen, Bäume, Gewächse. Ich habe keine Ahnung, was es ist, kann mir nicht vorstellen wo es hin soll und wie es dort aussehen kann.
Ich laufe an den Rosen vorbei, schaue nach den Knospen, den Blüten und nach den Dornen. Kräftige Farben, stabile Dornen.

Ich schieben den Wagen, während Rose mich fragt ob dies oder das.
Keine Ahnung, ich weiß es nicht und heute ist alles komisch.
Auch Rose ist nicht wie sonst.
Auf der Hinfahrt hatten wir wenig geredet, nun gar nicht.

"Was ist los?"
"Du bist mir heute zu mufflig. Da hab ich keine Lust mehr drauf. Ich mag das nicht mehr an dir."
Nicht mehr ist gut. Sie hatte es früher schon nicht gekonnt, aber ertragen. Nun hatte es sich lange schon nicht mehr gezeigt und Rose akzeptiert es auch nicht mehr.
Gefällt mir wie sie reagiert.

Gut, es liegt an mir, kann ich jetzt im Auto kaum noch ändern.
Daheim auspacken und dann Kuchen backen. Ihren wird es nicht mehr reichen. Es ist schon Acht vorbei.
Ich mache ein paar Brote für sie und mich, das Vesper für morgen und fange dann mit den Keksen für Tiger an.
Als ob ich noch nie etwas gemacht hätte, vergessen ich dies, versemmle ich das.

Gegen Zehn bin ich fertig, die Küche sauber und ich müde.
Einfach ins Bett gehen will ich nicht, kuschle mich an Rose.
"Ne du..."
'Klasse! Alls drauf. Heute ist's egal.'
"Ich mach jetzt Schluss und geh ins Bett."

Genau was ich will.
Als ich wenige Minuten ins Schlafzimmer komme, liegt Rose mit ihrem Buch da und liest. Einfach nur Ankuscheln lege ich meine Kopf an ihre Schulter und schlaf schnell ein.

Für mich noch ein versöhnliches Ende, für einen Tag, den ich nicht brauche.


Vom Rosenzüchtling