Samstag, 15. März 2014

Anders Herum

"Dreh dich um. Ich möchte löffeln."
Und Rose macht was ich zu ihr sage.
Eng an sie geschmiegt lege ich meinen Arm über ihre Brust und die Hand auf ihre Schulter. Meine andere Hand krault langsam durch ihr Haar.
"Wow, tut das gut."
"Ja" haucht Rose, "mir auch."

Ich bin erregt. ER drückt gegen meine Schenkel. Nach hinten geklemmt will ER nach vorn. Doch ich lasse IHN nicht.
"Es tut so gut, dich so im Arm halten zu können."
Als "großer Löffel" liege ich hinter ihr, höher als sie. Rose ist es dieses Mal, die sich in mich schmiegt.
"Brauchst du das?"
"Was?" stutze ich.
"Sehnst du dich danach?"
"Oh nein!"
Warum ich es dann überhaupt tu?



Eigentlich war es ein entspannender Abend. Wir saßen mit den Kids zusammen und sahen fern.
Es wurde spät. Wir gingen zu Bett. Rose ging ins Bad, ich richtete das Bett. Als sie nackt aus dem Badezimmer kam ging ich hinein. Und zurück im Schlafzimmer lag sie bereits. Zugedeckt bis unters Kinn.
Wie gesagt, total entspannt.
"Ich hoffe, ich kann heute schlafen."
"WAS?"
Davon hatte ich überhaupt nichts mitbekommen. Kein Wunder. Mir fehlte der Schlaf von Mittwoch Nacht.
"Du hast nicht geschlafen?"
"Ungefähr bis um Zwei. Dann hat mich ein Alptraum geweckt und ab da konnte ich nicht mehr."

Wir redeten kurz. Dabei erzählte ich ihr das erste Mal von meinen Horroralptraum überhaupt.
"Ich bin mir sicher, dass kann so nicht mehr passieren. Damals bin ich Mitten in der Nacht aufgefahren. Mir war heiß. Und kalt. Und ich habe mir das Datum notiert. Jedes Jahr wollte ich mich an diesen Traum erinnern. Dass es nie geschieht. Das war vor circa" - ich rechnete das Alter der Kids - "vierzehn Jahren."

"Du hattest damals zu mir gesagt, frag mich nach dem Urlaub."
Sie erinnert sich noch?
"Genau."
Sie hatte nie danach gefragt.
Es hatte mit dem Urlaub vier Monate später zu tun. Hätte ich ihr davon erzählt hätte sich keiner von uns dabei erholt.
"Dreh dich um..."



"Nein Lady, danach sehne ich mich nicht. Aber ich will genau in den Momenten für dich da sein wenn du mich brauchst. Das will ich. Ich will nicht wechseln. Ich bin dein sub. Du bestimmst. Ich mache was du willst. Doch genau in dem Augenblick wo du nicht kannst bin ich da. Das ist kein Wechseln.
Lady, das gehört für mich dazu."

Roses antwort ist klein.
Kein Streicheln, kein Wort, kein zufriedenes Summen. Sie rollt sich weiter ein um mich noch größer wirken zu lassen. Mir noch mehr die Bestätigung zu geben, sie braucht mich jetzt.
ER will zu ihr. Mit all SEINER Kraft spannt ER sich gegen meinen Schenkel. Schön für IHN.

In meinem Arm schläft sie ein.
Sie schläft.


Vom Rosenzüchtling


Freitag, 14. März 2014

Allein

Es ist schlimm für mich, wenn ich etwas sehe das andere nicht bemerken.
Mit Rose kann ich darüber reden aber Dritte darauf aufmerksam machen?
Das ist für mich Brandstifterei. Nur weil mir persönlich am Gegenüber etwas nicht gefällt die Gemeinschaft aufzubringen, damit sie sich zwischen mir oder dem Anderen entscheiden liegt mir nicht.
Ich checke es ab.

Wie sehr ist der Andere der, der er scheint?
Ist sein Schatten nur Groß, weil die Sonne flach hinter ihm steht? (Danke Lady S.für den Vergleich.)

Ich stelle dann Fragen, mit viel Ironie. Geht er darauf nicht ein, dann entdeckt der die nicht. Der Tiefgang fehlt. Ein Grund mehr, warum ich mich mit solch einem Menschen nicht verstehe.
Es bot sich kein Hebel, keine Öffnung, wo ich ansetzen kann. Nichts das zeigt, wie dieser Mensch wirklich ist.
Ein "Nett", ein "Gut" und noch weiteres Lob von anderen Stellen führte immer dazu das er nicht mal ausweichen muss.

Und dann kommt das Thema, in dem es mich selbst überrascht, wie sehr er sich nun darstellt und angreifbar macht.
Endlich, ja endlich reagieren andere darauf. Jetzt haken die nach.
Endlich wird es gesehen.
Wobei lag es an mir, hab ich den Brand selbst gelegt?
Oder nur drauf gezeigt: 'schaut mal, hier brennt's'.

Ab jetzt erfahre ich, auch die Gemeinschaft stört sich. Auch die sind nicht glücklich, das zeigt sich mir jetzt.
Hinter Mauern wird privat diskutiert. Das Thema bauscht auf und wird eskaliert. Jetzt ist es öffentlich, doch anstatt den Schwanz einzukneifen zeigt er, wie er wirklich ist.
Was er will, was er macht, dass andere sich auf ihn und nicht er sich einzustellen hat.


Ich atme durch. Das kostet mich Kraft.
Was können so Menschen für Energiefresser sein.
Ständig muss man korrigieren, was wurde gesagt.
Es wird falsch zitiert und anders herum ausgelegt.
Es kostet Energie, wenn man solchen Menschen nicht aus dem Weg gehen kann. Wenn man ständig auf sie trifft und ignorieren nicht hilft.

In meinem Fall kann es nützlich sein, sich auf Kinderkram einzulassen um ihn vorzuführen.
Meine Art Dampf abzulassen und mich an ihnen zu entspannen.
Im Moment scheint das Thema Geschichte mit der Hoffnung, dass es dabei bleibt.

Was nehme ich mit?
Ich habe für mich gelernt, ich bin nicht der einziges der es sieht.
Es war wohl eher, das ich nicht bemerke, die anderen sehen es auch.
Ich bin nie allein.


Es wird weiterhin Energiefresser geben.
Im Job und im Privaten
Dabei hoffe ich immer, ich komm dran vorbei.


Vom Rosenzüchtling