Sonntag, 19. Juli 2015

Full House

Ein Pärchen mit Drilling.
Wir, mit unseren drei Buben - Das Haus ist voll.

Am Freitag kam der Große aus Wien zu uns Heim
Zur Feier seines Bruders. Und bleibt noch 'ne Woche.
Das Haus bleibt gefüllt.

Unterschiedliche Rhythmen, jeder macht was er will.
All unsere Kids sind Individuen und brauchen Räume für sich.

Am Freitag Abend sitzt alles draußen.
Gemeinsam unter freiem Himmel, unter den Sternen. Aber nicht meine.
Meine Hose ist safe. Keine mit Loch. Ich bin ganz züchtig.
... und entfernt von der Rose.
Während alle miteinander reden verstumme ich.
Meine Augen sind schwer. Ich döse weg.
"Männe, ich erlaube es dir. Du darfst ins Bett."
Die Kids schmunzeln. Für sie ist es gönnerhaft.
Ein Hinweis für mich dann geh doch ins Bett.
Nur Rose und ich wissen wie sie es meint.
Du hast meine Erlaubnis. Entferne dich jetzt.


Samstag Morgen.
Ich kann nicht wie ich will.
Ich spüre den Druck, ich spüre das Ziehen der Bälle. Sie hängen sehr tief.
Ich würde gern spielen
... meine Bälle verschnüren.

Das Middle-Kid schläft auf dem Sofa. Wieder keine Nacht in seinem Zimmer verbracht.
Mir fehlt das Wochenende. Mir fehlt die Zeit für mich alleine.
Mein Samstag Morgen, sowie der am Sonntag.
Die Zeit in der ich frei bin zu tun was ich mag.

Keine Schnüre. Kein Humbler. Erst recht keine Quetsche.
Das ist wohl besser, sonst laufen sie aus.
Die Bälle sind voll.
Wenn ER mal kurz steht und sich dann entspannt kann ich darauf gehen, die Sehnsucht rinnt aus.
Ein kleiner Tease von meiner Lady. Schon steht ER bereits.
Eine Anspielung von ihr, inmitten der Kids. Ein einfacher Kommentar den die Drei lustig finden. Schon stemmt ER sich fest in den Stoff und ich bleib erst mal sitzen. Eine kleine Berührung am Nacken oder wenn sie mir mit beiden Händen in die Schultern packt. Sofort kommt von IHM die Meldung "Ich werde gleich platzen. Berühr mich, mach was".
Sekunden später wird meine Hose nass. Ein deutliches Zeichen die Sehnsucht läuft aus.
Sie spielt mit mir. Über meine Gedanken.
Was fehlt mechanisch.
Mit Drücken und Klopfen.

Es ist alles voll.
Sowohl ihre Bälle wie unser Haus.

########

Ich traue mich nicht meine Bälle zu berühren,
traue mich nicht, die Schnur rumzubinden.
Will nicht den Humbler tragen, bloß keinen Zug am Beutel erzeugen.
Vor allem werde ich die nicht Bälle erpressen, sie zwischen zwei Scheiben zusammenquetschen.
Ich trau mich nicht mal sie leicht zu massieren, sie wie sonst am Wochenende mit Öl zu bestreichen.
So voll wie sie sind laufen sie aus.
Es dauert höchstens noch ein / zwei Tage, dann ist es vorbei.
Dann laufen sie leer.
Es ist so eine Art Selbstschutzventil.

Wenn zu Lange bei den beiden gar nichts geschieht, reseten sie selbst, sind nicht mehr so voll.
Gerade ist Full House, unkontrolliert.
Die Kids kommen und gehen oder bleiben bei uns.

Damit entscheidet sich was geht oder nicht.
Mir ist so nach spielen, doch ich kann es nicht selbst.
Wann Rose es macht...

"Irgendwann mein Zögling, darfst du wieder DEINEN Sternenhimmel sehen.
Im Oktober macht unser Middle-Kid weiter.
Bis dahin blüht mir das öfters.
Das volle Haus.


Vom Rosenzüchtling

Freitag

Eigentlich begann der Freitag unkompliziert.
Sonne, warm, kein Stress im Büro.
Ich sollte früher gehen, der Herd ist defekt.
"Der Service kommt am Freitag. Zwischen 12 und 16 Uhr."
Genau Falsch für Rose. Auch die Kids sind nicht da.
So plante ich es ein, zu Hause zu sein.
Und es kommt wie es kommt, pünktlich um Elf "Teil fehlt. ... wir brauchen ...Maschine steht."
Telefonieren, noch Mailen und dann ab auf den Bus.
Während der Fahrt wird weiter gemacht.
Das ist das Gute, wenn man nicht selber fährt. Man kann auch arbeiten, auf dem Wege nach Haus.

Es ist kurz vor Zwölf. Ich bin zu Hause, damit Rose Punkt Zwölf gehen kann.
Gut Dreißig Minuten später ist das Teil in der Firma organisiert.
Wenn jetzt der Service kommt habe ich Wochenende. Bis dahin mache ich Wäsche.
Das Bad putzen ergibt keinen Sinn. Kaum fange ich an wird es klingeln. Ich lasse es lieber. Noch habe ich Zeit. Und warte...
Die Kids kommen heim.

Es ist bereits Eins.
"Kid#2, sag mal, was ist mit deinem Brot?"
"Geht denn der Ofen?"
"Dein Teig braucht zwei Stunden. Bis da ist er fertig" lehne ich mich schon mal ganz weit aus dem Fenster mit meiner Prognose.
Der Teig ist fertig um 13:45, da entscheide ich mich das Bad zu putzen.
Kaum begonnen kommt Rose.
"Kaffee? Kuchen" frage ich.
"Gerne."
Nach Zwei Uhr Dreißig fange ich endlich an das Bad zu machen.
Gerade fertig ich höre ich draußen einen Diesel, ein Transporter mit patschender Türe und es klingelt.
"Kundendienst."
15:20, der Service ist fertig.
... so denkt er sich. Aber der Fehler bleibt.
"Der Fehlercode steht für zwei verschiedene Sachen. Noch nie hatte ich das Eine. Hier scheint es das erste Mal so rum zu sein."
Dieses Mal dauert es viel länger.
Austausch von Mechanik und Elektronik. Das Prüfen dazu.
Es ist gleich Vier als er sagt, er ist fertig und die Rechnung zu drucken beginnt.
Und genau dabei spürt er ein leichtes Bizeln.
Sofort fasst er nach, prüft die Spannung, schaltet herum und baut das Gerät wieder aus.
Er sucht und checkt und stellt letztlich fest, einer meiner Dose ist mit Fehlstrom belegt!
"Ich muss ihnen das System sperren" sagt er fast schon in Panik.
"Warum" frage ich.
"Wenn ich es feststelle darf ich es nicht einfach so belassen. Immerhin habe ich die Verantwortung das meine Reparatur nicht die Ursache dafür ist."
Sicherung aus, dann ein und er bemerkt, der Strom am Herd floss nur über in ab, kam aber nicht aus ihm heraus.
"Das muss gerichtet werden."
Anstelle ihm zu antworten telefoniere ich bereits mit dem Neffe.
"Brauche Hilfe. Ja. Bitte gleich."
Zum Glück hat der Frei, zum Glück auch daheim.

"Und das Brot" fragt das Kid, "ich muss jetzt gehen, könnt ihr dann...?"
Ohne Ofen? Wie soll ich backen?
"Ich mach" meint Rose. Ein kurzes Telefonat, dann ist sie weg. Backen in der Nachbarschaft.
Auch der Service ist inzwischen weg, doch dafür der Neffe da.
"Woher kommt der Strom" deutet er auf die nachträglich installierte Leiste.
"Von hinter dem Gerät."
Wir bauen es aus.
"Das Kabel stimmt. Doch bei der Dose daneben hat sich eine Verbindung gelöst."
Er montiert alles neu, prüft, "In Ordnung. Funktioniert."
"Kaffee? Kuchen?"
"Och, deine Kuchen gehen immer" sagt seine Freundin.
Es ist 17:30 als sie gehen.

Kurz vor Sechs kommt Rose vom Backen zurück.
Das Brot ist noch heiß und es duftet als wir es zum Middle-Kid auf die Party bringen.

18:30 "Jetzt noch trainieren" meint Rose.
19:00 Uhr bin ich duschen.
19:30 essen wir beide und müssen
19:50 zum Bahnhof fahren.

Viertel nach Acht kommt der Zug mit unserem Großen.
Gegen Neun sind wir wieder daheim.
"Ja", auch er will was essen und ich richte ihm alles zusammen, mache Cocktails für Rose, für mich und den Großen, setzte mich zu den beiden und als gegen Zehn Uhr das jüngste Kid zu uns stößt merke ich:
der Tag war unnütz, Zeit verschwendet, ich bin müde,
ich döse ein.

Gegen Elf bitte ich Rose ins Bett gehen zu dürfen.
"Nein, du bleibst noch bei uns."
Aber nach einen kurzen Blick auf mich meint sie auch "besser du gehst."

Ich komme nicht mal zu Schäfchen zählen.
Kaum liege ich bin ich weg.
So ein Tag, ohne was zu tun, einfach nur sitzen, einfach nur warten.
Fremdbestimmt Zeit zu verbraten
schlaucht mich.

Ungemein.


Vom Rosenzüchtling