Sonntag, 30. August 2015

Absage

Die Türe schließt sich, die Gäste sind weg.
Keine Zehn Sekunden später liegen meine Sachen im Keller.
Nur mit Rose gezeichnet stehe ich vor meiner Herrin.
"Schön" lächelt Rose und streichelt über das Tattoo, "mein kleiner Narzisst."
"Soll ich IHN vorbereiten" frage ich.
Immerhin wird es einige Minuten dauern bis ER in Schlaf versinkt.

"Oh" fällt es Rose wieder ein, "besser wir verschieben das auf morgen früh.
Wir gehen jetzt ins Bett und du kannst dich noch an mir reiben,
Aber ich brauche nichts mehr."
"Ja Lady" und hoffe doch nicht.

Was soll ich am Morgen mit der Creme.
Die Morgens sind fürs Schnelle.
Aber was die Lady sich wünscht, IHN fest und dauerhaft zu spüren kann da nicht gelingen.
Die Kinder sind da, der Hund wird quängeln.
Und wenn Rose so überschwänglich ihren Tag beginnt ist sie matt und für den Tag nicht zu gebrauchen.
Das will sie nicht.

Deshalb wird es das auch nicht geben.
Ich kuschel mich an.
... zum Schlafen.


Vom Rosenzüchtling

Berührung

Ich bin etwas verwirrt.
Warum spricht ER gerade an?
Ja, die letzten Tage waren stressig für IHN.
Seit fast zwei Wochen heult ER jeden Tag mindestens ein Mal. Und seit zwei Tagen tränt ER ununterbrochen.
Die Sehnsucht nach dem Dienen.

Heute Abend wir ER der Herrin dienen dürfen.
Als ihr Stück. Unabhängig von mir.
Ohne Gefühl.
Ich darf IHN Cremen, IHN nicht mehr spüren. Aber werde fühlen wie es ist einen anderen Schwanz in Händen zu halten.
Keinen, bei dem ich spüre, ER wird berührt.

Wir sind fertig mit Essen.
Der Kaffee serviert. Beim Vorbeigehen massiere ich Rose den Rücken.
Sehnsüchtig steht ER auf. ER möchte dabei sein, in der Nähe SEINER Herrin.
Will zeigen, wie ER zu ihr steht.

Dann löse ich mich, gehe weiter zu Rolf, massiere den Nacken auch bei ihm.
Ungewohnt verhaspelt er sich, stottert, stockt mitten im Satz.
"Hui, das gefällt aber jemandem" belustigt sich Rose.
Meine Augen lösen sich von Rolfs Hinterkopf.
Etwas zu spät?
Ich sehe zu Rose. Ihre Augen folgen den Händen von Rolf.
Die versuchen in aller Eile seinen Schritt zu verdecken.
Mein Massieren drängt sein Blut nach unten.

Was hatte Rose gemeint?
Hatte sie Rolf gemeint oder hatte sie schon auf seine Hose geschaut?
Hatte sie die Reaktion im Voraus geahnt?

Für mich war es Zeit mich von Rolf zu lösen.
So lange alle Blicke auf seine Beine gerichtet waren konnte ich mich hinter den Tisch verziehen.
Geschickt verbarg ich dabei das Offensichtliche.
Da war wohl nach Roses Massage noch etwas stehengeblieben.


Vom Rosenzüchtling