Donnerstag, 19. Februar 2015

Ich komme

Der Hund springt auf und wufft.
Sofort rennt er zur Tür.

"Auf deinen Platz" schickt Rose ihn zurück.
"Ich komm gleich ruft sie ein zweites Mal durch die Türe.
Erst kümmert sie sich um den Hund.
"Auf deinen Platz" überwacht bis er sitzt, "Leg dich!" letztlich liegt.

Es ist die Post.
Wenige Minuten später sitzt Rose entspannt auf der Couch, der Hund an ihrer Seite.
"So langsam klappt es mit Hund" freut sich Rose über die ersten Ergebnisse ihrer konsequenten Erziehung.
"Der ist auch erst los, als du [i]'ich komme'[/i] gerufen hast" erzählt das Middlekid.
"Nein?"
"Doch" bestätige ich, "bis dahin lag er ruhig auf dem Sofa."

"Ich komme gleich" ruft Rose mit Blick auf den Hund.
Der stringt los und stürmt zur Tür. "Wruff!"
"Hund, Aus!"

Sein Kopf fährt rum. Ein Blick zu uns, ein Blick zur Tür. Er weiß nicht wohin er soll.
"Nee, ne!" Rose lacht laut aus,
"ich komme", der Hund blickt nun zur Tür.

Woran kann das liegen?
Ist er zu oft bei uns?
Hört er zu oft, wenn ich Rose anflehe die Pfote nicht zu öffnen.

"Ich komme" ruft sie.
"Wruff"
Das Middlekid grinst.
Auch ich beginne zu lachen.

Was wohl geschieht wenn mich Rose das nächste Mal an die Kante bringt und ich warne was gleich passiert.


Vom Rosenzüchtling

Mittwoch, 18. Februar 2015

Nein

... und das heißt?

"Was ist mit dir? Du siehst kaputt aus" fragt mich Rose.
Fertig gefrühstückt kuschele ich mich gerade an sie.
"Lady" offenbare ich ihr an was ich gerade denke, "ich möchte dich schmecken."
"Nein."
Gut. Das muss reichen.

Tut es nicht.
Warum will sie nicht? Es ist so schön an sich gespielt zu bekommen. Verwöhnt zu werden und letztlich, immer höher hinauf, Erlösung zu finden.
Oder vorher abzubrechen. Wie immer sie will.
'Sie kann ja dann selber entscheidet'
Warum erst dann?

'PAUL!' Wach auf!'
Es ist erst eine Stunde her, da habe ich über genau dieses Thema geschrieben.
Ich projiziere meinen Gefühle auf Rose ohne genau zu wissen wie sie es fühlt.
Generell - Speziell.
Ich will, dass sie entscheidet.
Und ich gestehe ihr zu, diese Entscheidung 'ja dann' zu treffen.
Aber hat sie nicht bereits entschieden?


Ich schäme mich.
Ein Nein ist ein Nein.
Ihr Nein ist Nein.
Darüber brauche ich weder zu diskutieren noch darüber nachzudenken, warum sie so entscheidet.
Es gilt. Gleich beim ersten und einzigen Mal.

Sanft streichele ich ihre Haut.
'Zur Wiedergutmachung verwöhnen.' Ihren Körper umschmeicheln, das Dekolletee küssen, den Hals, die Wange und Stirn.
Meine Finger gleiten über ihre Schulter zum Nachthemd, unter dessen Träger hinab, am Bund zur Seite, darauf nach unten, berühren die Hüfte, die Haut, ihr Höschen, streifen nach innen zum Schritt.
"Du probiert es immer wieder."


Ja, ich schaffe es nicht meine Finger von ihr zu lassen.
Nein, es gelingt mir nicht, mich nach fünf Minuten an ein Nein zu erinnern.
Ein Nein, dass nicht nur fürs Essen gilt sondern für das was daraus erwachsen sollte.


Vom Rosenzüchtling