Freitag, 21. April 2017

Höhepunkt erreichen

Irgendwann erreicht Mensch einen Punkt an dem Mensch denkt mehr geht nicht mehr. Mensch fühlt sich angekommen und ist zu Frieden was Mensch hat.
Und dann kommt das Leben, öffnet eine Tür und lenkt in neue Bahnen was Mensch für beendet hielt.
Das was Mensch bisher für seinen Höhepunkt hielt verschiebt sich nach oben, es öffnen sich Welten. Dorthin wo Mensch nie hinkommen wollte ist Mensch auf einmal und lebt sich nun ein.



"Paul, wir könnten uns vorstellen, das du..." so begann damals das Gespräch.
Und seit 21 Tagen mache ich nun noch diesen Job dazu.
Ich war satt, hatte genug, war zu Frieden mit meinem Leben, hatte Zeit für Rose, Zeit für uns. Und auch wenn man nie genug davon bekommen kann, auch das Geld reichte mir aus.
"Mehr...?"
"Nicht viel" war meine Antwort. Viel wichtiger für mich ist die Zeit die es verschlingt.
"Ach, nicht viel. Hält sich in Grenzen" meinte mein Chef.
Hätte ich damals bloß mehr gefordert...

Was er verschwieg, selbst nicht wusste war der Krankenstand. Fußball, Skifahren, Radeln forderten Tribute. Zusammen mit einer Maschine fällt alles Wochenlang aus. Somit ist mein Job bisher Ausfälle zu kompensieren. Recherchieren, Produktionen verschieben, mit der Dispo Termine verlegen. Ich reise herum, putze Klingeln frage herum wer kann uns helfen.
Teils Morgens um Drei stehe ich auf, zeige Präsenz in jeder Schicht. Spreche mit den Leuten, werbe für Verständnis: in der jetzigen Situationen müssen alle helfen.

Gegen Sechs komme ich heim, nicht später als sonst.
Dafür aber müde, ohne Gedanken an meine andere Welt.
Ich reagiere auf Rose, helfe meiner Lady. Mache brav was sie zu mir sagt.
Aber ich reagiere auf ihre Wünsche. Nur selten fällt mir was alleine auf.
Das macht mich unzufrieden, aber kann es kaum ändern.

21, eine große Zahl, eine lange Zeit.
Ich bin bereit noch weiter zu machen.
Mir fehlt nicht viel, nur das Verwöhnen.
Ihr zu dienen, dabei das Teasen.
Heute auf den Tag sind es genau 21 Wochen.
Lässt sie mich, das es Dreißig werden?

Vom Rosenzüchtling

Mittwoch, 19. April 2017

Zuckerbrot

Es ist schwierig jemanden zu etwas zu bringen wenn er nicht will.
Vor allem wenn man kein Zuckerbrot möchte und die Möhre vor der Nase nicht zieht.

Was ich will? Das es so bleibt. Im Moment.
Bei mir. Ich fühle mich wohl.
Aufgehoben, aufgeräumt.
Genau jetzt, nach so langer Zeit
Was ich nicht will?
Das mit dem man subbies lockt.
Das man ihnen verspricht und in Aussicht stellt
Am...
Wenn...
Nach...

Ich will doch gar nicht wissen wann sich was ändern soll.
Kein Wunsch, kein Begehr.
Ich sehe hier kein Leckerli wofür es sich lohnt mehr zu tun als ihr so zu dienen wie sie es verdient.
Leider nur im Rahmen meiner Möglichkeiten.

Wie dem auch ist, für Rose ist es schwer.
Mit was locken?
Welches Zaubermittel har sie anzubieten?

Oder denke ich falsch, ist es vielleicht das Gegenteil?
Sie muss nichts planen, braucht nicht zählen, sich nicht ärgern wenn es nicht klappt. Ich kenne ihr Leben und sie kennt meines. Wir leben zusammen, durchleben Gezeiten. Das Auf und Ab von Möglichkeiten, das Könnte-klappen und Chance-verpassen. Das Vorbereiten auf Heute!!! docg dann das plötzliche Läuten: "Habt ihr kurz Zeit? Klasse, kommen vorbei."
Sollte es da nicht entspannend für sie sein, wenn subbi nicht drückt, ja nichts von ihr wünscht, es ebenso sieht, das auch Heute!!! nichts geht.

Es braucht keine Möhre um ihr zu dienen, keine Aussicht auf Zuckerbrot um für sie zu tun was geht.
Es braucht nur Zeit, die Zweisamkeit.
Damit sie bekommt,

was ihr eh schon gehört.

Vom Rosenzüchtling