Donnerstag, 24. Juli 2014

Geburtstagstanz

"Üben!"
So heißt es doch, wenn man Erlerntes vertieften und sich verbessern will.

Tanzen.
In neun Tagen ist Hochzeit. Der Kurs seit Monaten vorbei. Rose drückt auf Start. Aus den Lautsprechern erklingt die Stimme ihres Lieblings-Interpreten. Rauchig, erfahren, verlebt. Cohen, ein Genussmensch, der sein Leben lebt, die Frauen verehrt und liebt.

Wiener Walzer.
Ich trete zu Rose und nehme sie in den Arm. Mein Blick geht hinauf. Sie überragt mich, wenn auch nur wenig. Aber das Gefälle der Macht ist sofort da.
Wir wiegen uns hin und wieder zurück, einfache Bewegungen, der Wiegeschritt.
"Hallo..." fragt Rose.
Zunehmend kommt sie aus dem Takt.
"Im Tanzkurs war das aber anders."
"Entschuldige Lady" antworte ich und stelle um in den Pendelschritt.
Aus EINS und EINS wird Einszweidrei Einszweidrei. Einen zur Seite und zwei hoch auf die Ballen. Langsam beginnen wir uns im Takt zu drehen. Für mehr und schneller fehlt uns der Platz.

Den braucht es auch nicht.
Immer enger komme ich an Rose. Automatisch bewegen sich meine Beine. Meine Lippen suchen ihren Mund. Die Sehnsucht überkommt mich. Der gebe ich nach.
Meine Arme halten die Lady. Meine Hände streicheln ihr Haar. Sanft gleiten meine Finger über ihre Wanken und ich küsse ihren Hals.
Die Lady strahlt.

Mit beiden Händen umfasst sie meinen Kopf. Dabei richtet sie sich auf und drückt mich ein wenig hinab. Direkt über mich gebeugt fordert sie meine Zunge heraus, die sie dann nimmt, mit ihrer Zunge umkreist, mit ihren Lippen umschließt und daran saugt.

Ihre Hände gleiten hinab, kitzelnd an der Seite entlang. Ein Schütteln erfasst meinen Körper, so dass ich zu stöhnen muss.
Die Herrin strahlt. Von hinten auf dem Po streicht ihre Hand nach vorne, legt sich aufs Stück und schließt sich langsam darum.
Jeder Nerv hatte genügend Zeit seine Botschaft nach oben zu senden. Zunehmend stieg die Erregung in mir auf. Längst war ich nicht mehr Herr meiner Sinne. Und beim geschlossenen Griff schienen ER und ich gemeinsam zu explodieren.
"Genieße es mein Zögling. Viel mehr wirst DU heute nicht bekommen."
"ja-rhg" piepste ich stöhnend hervor.
Ich wusste gleich zu Beginn, das Leonhard Cohen heute nicht der Richtige zum Tanzüben war.

"Was ist" fragt Rose zuckersüß mit Blick auf das Zelt, dass ER eben stützt.
"Ich sollte den grauen Anzug noch anprobieren."
"In diesem Zustand? Lass es. Das gibt nur Flecken. ER wird gleich anfangen seine Tränen zu vergießen."
Am nächsten Wochenende ist Hochzeit. Und Rose will wissen ob der graue Anzug noch passt. Mit ihr im silbernen Kleid geben wir dann ein bezauberndes Paar.

"Ach was. Zieh ihn an. Ich möchte es jetzt wissen. Und wenn ER die Hose versaut musst du sie eben waschen."
Wo sie recht hat...

Wenige Minuten später zwänge ich IHN in eine ausreichende große Hose.
"Hmm, Klasse dein Arsch. Ich freue mich schon darauf, dich so auf der Hochzeit zu sehen."
'So?' Ihre Finger streifen über die Spitze des Zelts, reiben so über SEIN Köpfchen, zwingen IHN, das Zelt zu straffen und den Stoff der Hose weiter zu spannen. Wenn sie so weiter macht werden bald die ersten dunklen Flecken zu erkennen sein.
"Es ist gut so mein Lieber. Zieh sie wieder aus. Für heute Abend lasse ich mir noch was einfallen."
"Danke Herrin" antworte ich, "mich würde interessieren, wie du gerade schmeckst."
"Lass dich überraschen."
Ich bin nicht enttäuscht als ihre Hand tröstend über meine Wange fährt. Es bereitet ihr stehts mehr Vergnügen mich warten zu lassen als ihren eigenen Gelüsten nachzugehen.

"Ich produziere gerade Gelee Royal!"


Vom Rosenzüchtling

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