Samstag, 26. Oktober 2013

Ein Glas

Freitag Abend. Ich habe Ausgang, die Erlaubnis alleine wegzugehen.

Das stimmt so nicht.
Von der Lady aus darf ich das, nur ich bin es, der dass nicht will.
Doch Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps.
Da ist ein Unterschied zwischen ich will und ich muss.

Und heute, am Freitag ist eben müssen angesagt. Müssen, wenn der Dienst mich ruft.
Ein Arbeitsessen steht an. Mit Chinesen. Und innovativ wie wir eben sind gehen wir ins China Inn. Wie Lustig, wenn die Gäste für uns bestellen dürfen. Mein Gott, wie originell.
Noch ein Grund weniger über die Strenge zu schlagen.
Was gab mir Rose mit auf den Weg?
"Nur ein Glas!"
"Ja Lady" hatte ich doch vor, nicht ein einziges zu trinken.

Und nun saß ich im Restaurant, studierte Speise, suchte nach einem Getränk aber ein Wein passte nicht wirklich dazu. Ein Bier? Eher nicht, wenn dann ohne den Alkohol. Ich entschied mich für eine Cola. Das war's mit dem Nur ein Glas. An so einem Abend trinke ich den Alkohol zu Beginn und die restlichen Stunden nichts mehr.
Minuten später kommt die Bedienung zurück. Ich pruste ein "Ha" heraus.
"Was ist los" fragt mein Chef.
"Meine Frau hat mir nur ein Glas Alkohol erlaubt."
Jetzt lacht auch er.
"Hat sie den Schnaps mitgezählt?"

Zusätzlich zum Getränk bekommt jeder von uns einen Aperitif hingestellt.
Ein Glas, mein Pensum ist erfüllt.
Mein Glas Cola war richtig gewählt.



Vom Rosenzüchtling


Ein geräumt

Der Spüler ist voll. Doch noch ein paar Geschirrstücke und Gläser sollten hinein. Vielleicht wenn ich sie umräume?
Die Teller aufgeteilt schafft Platz für die Schüssel, muss der Topf wirklich mit rein? Oh ja, der muss, dazu auch die Tortenplatte und die Glasglocke.
Ich probiere es hier, dann da, gehe dazu in die Knie und bemerke auf einmal meine Lady, die neben mir steht.
In ihrer Hand ein Teller in der anderen Besteck.
'Sie wartet bis ich fertig bin. Wie nett', tönt es von Rechts. 'Quatschkopf' schimpft mein Engelchen. 'Hör nicht auf ihn. Nimm ihr gefälligst den Teller ab!'

Mit breitem Grinsen reicht sie mir den Teller, ich richte mich auf, nehme das Besteck und sortiere es ein. Dann schaue ich erneut zur Lady empor.
"Brav mein Zögling."
Rose streichelt durch mein Haar.

"Am Anfang dachte ich, ich mache mir einen Spaß. Aber ich habe gemerkt, wie viel Freude mir das bereitet. Ich genieße es, dich vor mir kniend zu sehen."
Die Hitze steigt in mir auf. Mir wird warm, ich sehne mich nach ihr. Sehnsüchtig umschließen meine Arme ihren Unterleib und presse meinen Kopf an ihren Hügel. Ganz zärtlich gleitet ihre Hand durch mein Haar, fahren ihre Finger auf meinen Ohren entlang, auf die Läppchen, klemmen sie ein und drücken zu. Rose zieht nach unten, quetscht sie zusammen und ich spüre wie der Schmerz in mir steigt.

Es sind nicht die Ohren, es ist der Schaft, der sich in Erinnerung ruft.
'Schau! Lady!! Hier!!! Mach da bitte mit mir.'


Sanft reibe ich meinen Kopf an ihrer Jeans und spüre ihre Lippen auf meiner Stirn. Noch immer presst sie ihre Finger auf die Läppchen als ich die Augen öffne und in das sanfte Gesicht meiner Lady schaue.
"Ja, das tut gut."

Damit waren nicht meine Freuden gemeint.

Vom Rosenzüchtling