Samstag, 27. Dezember 2014

Termine

"DANKE!"

Was für ein Geschenk. Konzertkarten von meiner Lady.
Im Februar. Toller Sänger.
"Danke Lady, danke. Danke schön."
Ich kann mich gar nicht so sehr freuen wie ich eigentlich möchte.
Es ist Bescherung, alle Kids sind mit im Raum.
Ich schenke ihr ein Parfüme. Eines bereits am Mittag, damit sie es zur Geburtstagsfeier tragen konnte. Ein zweites am Abend. Voll daneben.
"Vielen Dank" freute sie sich, "das Gleiche, dass ich habe."
'Hatte' meinte sie. Sie trug es gerne. Doch ist es leer. Sie trägt es lange schon nicht mehr.
"Habe" antworte ich in fragendem Ton.
"Nein, nein. Das ist noch halb voll. Ich trage es kaum noch, weil du sagtest, du magst meinen Duft und möchtest mich, deine Rose riechen."
Das stimmt. Eigentor. Ich liebe Roses Duft. Aber ich mag ebenfalls das Parfüm. Es unterstützt ihre Note. Und ich liebe alles an ihr. Was sie ist, was sie trägt.
Hauptsache: Es kommt von ihr.
Sie macht es weil sie es will.

"Und die CD! WOW! Danke, danke schön."
Die Kids sind etwas irritiert, so wie ihr Vater gerade aufdreht. Im Viereck springt vor Freude.
Die aktuelle CD zu den Karten für die Tour.
Ich bin... ich bin...
"Danke schön."


Donnerstag Nacht, wir liegen im Bett.
Ich kuschele mich an - sie weist mich ab.
'Falsch gemacht?' Ich bin mir keiner Schuld bewusst.
"Weißt du, für wann die Karten sind?"
'Welche Karten? Wir haben uns heute über nichts dergleichen unterhalten.' Ich krame in meinen Erinnerungen. Das einzige was mir in den Sinn kommt sind die AC/DC Karten vom Wiener -die wird sie nicht meinen- und ihr Geschenk an mich.
"Wann ist das Konzert?"
"Sonntags" soviel weiß ich noch ganz genau.
"Am Wievielten" fragt sie leicht gereizt
"Am 15. Februar. Oh..."
Genau in dem Moment bemerke ich das Problem. An diesem Wochenende haben wir Besuch. Vor Monaten bereits ausgemacht und nun..?
"Bin ich..."
Es geziemt sich für mich nicht, die Worte meiner Lady an dieser Stelle zu wiederholen. Sie ärgerte sich.
"Wie konnte das passieren?"
"Wir verschenken die Karten" sage ich ohne es selber für eine gute Idee zu halten. Mir war klar, Rose möchte eher auf das Konzert verzichten als den Besuch zu vertrösten.
"Kommt gar nicht in Frage! Was meinst du wie glücklich ich war die Karten zu ergattern. Die schenkt man nicht her."
'Warum... Hast du doch bereits gemacht' grinste mir mein Schalk entgegen. Ich konnte ihn gerade noch unterdrücken. Zumal, ich war mir sicher, dass Rose die Karten in der Familie weitergeben kann und dafür ihr bezahltes Geld erhält.
"Nein! Nein! Nein! Wie kann..." Wie gesagt, ich schweige über die Worte meiner Lady.
Rose springt aus dem Bett. Sie ist auf 180. An ein Trösten brauche ich gar nicht zu denken. In solchen Situationen ist sie am Liebsten allein. Während sie aus dem Zimmer stürmt drehe ich mich um. Keine Ahnung wann sie kommt. Ich drehe mich zum Schlafen.

Doch nun arbeitet es auch bei mir. Wie konnte das passieren? Ich war mir sicher das Datum passt. Sowohl bei den Karten vom Wiener wie auch bei den Karten meiner Lady habe ich sofort meinen Gedächtniskalender gecheckt. Da gab es kein Problem. Alles hatte gepasst. Ich kann mich gut daran erinnern, dass es Sonntags ist. Bereits Samstags kommt der Besuch.
'Wie ging mir das nur durch? Wie ging ihr das nur durch?'
Was tun?
Hingehen, den Besuch bei uns mit sich selbst überlassen?
Auf keinen Fall. Seit einem halben Jahr reden wir darüber. Sie kommen von sehr weit her und wir schaffen es nicht uns die fünf Tage freizuhalten? Schwach!
Seine Mädchen? Würden sich sicher freuen da hinzugehen. Der Rest geht zum Onkel. Der wohnt gleich daneben. Was haben wir davon? Weder Konzert noch Besuch - Doppeltquatsch.
Ich entscheide mich erst einmal zu schlafen. Rose fällt sicher noch eine Lösung ein.
Der Besuch muss ja nicht erfahren, welche Probleme wir wälzten.
Noch haben wir sieben Wochen zum Lösen.

Gute Nacht.


Vom Rosenzüchtling





"Am Ersten.
Das Konzert ist am Ersten" kommt Rose freudig erleichtert ins Schlafzimmer.
'Ja stimmt.' Sie hat nachgeschaut. Ich kann mich auch wieder daran erinnern.
Sonntag 01.02.2015.
Hat doch gepasst.
"Danke Lady. Gute Nacht."

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