Sonntag, 27. Januar 2013

Das Leben

Die Woche hat mich geschlaucht.
Ich selbst bemerkte es erst, als ich noch vor neun Uhr an meinem Rechner kaum konzentrieren konnte. Ich schrak auf, mein Kopf fuhr hoch und ich wusste, es ist Zeit fürs Bett.
"Lady, ich bin müde. Ich gehe schlafen, wenn du erlaubst."
"Ja mein Zögling. Du darfst. Nimm das mit. Das ist für dich."
Mit diesen Worten überreicht sie mir Teile, die sie aus einer Strumpfhose geschnitten hat.
Was das ist besser, wofür sie es benutzt habe ich weder geschaut noch habe ich darüber nachgedacht.
Sie hat einen Plan und den erfahre ich noch früh genug.

Irgendwann in der Nacht streichelt es durch mein Haar und meine Lady weckt mich auf.
Untypisch für mich weiß ich sofort was sie will.
Ich liege auf ihrem Platz, wärme ihr Bett und sie will hinein.
Ohne mich zu orientieren wo ich bin rolle ich herum, liege so bei mir und döse sofort wieder ein.

Gegen Drei bin ich wach. Nochmals um Vier, und um Fünf.
Kurz vor halb Sechs stehe ich auf. Es ist zwar Samstag, aber das unter der Woche meine normale Zeit.
Trotz Film und Blog und Texten die ich lese bekomme ich IHN nur wenig bewegt.
Auch IHM fehlt die Kraft, der Anreiz. Die letzte Berührung war zu lange her und nur mit meinem Kopf gelingt es eben nicht. Zu unaufgeräumt ist es dort, gerade kein Platz für SEIN Spiel.

Frühstück ans Bett. Ich gebe der Lady einen Kuss auf die Stirn, sie erwacht sucht IHN, hält IHN fest, streichelt SEIN Haupt und drückt SEINEN Schaft.
Ein Tropfen erscheint. "Frühstück!"
Beim Kuscheln danach liege ich in ihrem Arm, sehe die Decke und denke an Geld. An Monate voraus, an die Vasektomie. An Geschenke, Dessous. Reisen nach Wien. Familienfeste, an Essen und eine Fahrt auf die Alb. Heute Kommen Gäste. Miranda und Bert. Backen, Kochen und Einkaufen dafür.
Rose greift zu, knetet ihn doch nichts geschieht.
Zu Unaufgeräumt ist mein Kopf. Zu viel Leben darin.
Zu wenig Platz für SEIN Spiel.
Wir stehen auf.

Am Abend, die Gäste sind weg.
Sie sind nicht aus unserem Spiel. Uns ihnen Vanilla zu zeigen, dazu meint Rose: "Der Besuch laugt mich aus."
Es ist anstengend nicht zu sein, was man will. Dafür legen wir unseren Lebensstil zu gern.
Rose setzt sich an einen Chat, schreibt mit Tiger und erschrickt.

Dort ist etwas passiert.
Das war zwar abzusehen doch überrascht es im ersten Moment.
Was tun, wie trösten? Sie ist so weit weg. Hat keinen zum Trösten an der Hand. Genau der, der Trösten könnte ist nicht da. Sie weiß nicht ob es mit ihm überhaupt etwas wird und jetzt so... und jetzt das...
Rose hilft.

"RZ, wenn du willst, dann gehe ins Bett."
"Gern. Wenn es dich nicht stört."
"Das hier dauert noch lange.
Ich hatte mir den Tag,
vor allem den Abend anders vorgestellt."
"Schreib ihr." Ich verzichte auf einen Gruß.
Der passt nicht. Ich schreibe lieber selbst am nächsten Tag.

Irgendwann kommt Rose ins Bett. Ein Stups an die Schulter weckt mich auf. Ich räume ihr Bett und rolle auf meine Seite, bin wieder sofort weg. Doch nach kurzer Zeit wache ich auf, es zieht an meinem Kreuz. Ein Lufthauch streicht dort entlang. Rose schleicht sich hinaus. Im Dunkeln, damit sie mich nicht weckt.
Mit 'falsch gedacht meine Lady' rolle ich mich auf ihren Platz zurück. Sonst wird der kalt.
Ganz dunkel erinnere ich mich noch, wie ihre Hand durch meine Haare streicht. Ich schaue sie an, lächele und räume ihren Platz.
Ihre Hand tastet mich ab, rutsch nach unten zu IHM, doch ER ist nach hinten geklemmt.
"Ich will IHN."
Als ich die Schenkel öffne richtet ER sich auf. Langsam stellt ER sich der Lady in die Hand, die sich sanft um IHN schließt.
ER ist groß, jedoch nicht prall. Hart genug, damit sich die Lady daran hält.
Nie im Leben hätte ich gedacht, dass sie IHN nimmt, wenn sie eine Stütze sucht. Doch genau so macht sie mich stolz. Sie nimmt IHN, den früheren Schrecken der Nacht. Heute fürchtet sie IHN nicht mehr, im Gegenteil.
Aus IHM zieht sie Kraft. Sie fühlt meine Verbundenheit und die Ergebenheit nur zu Tun was die Lady will.
Ich spürte in diesem Moment keine Lust, kein sexuelles Verlangen nach ihr. ER war hart, sie hielt IHN in ihrer Hand. Das reicht aus.
Glücklich schlief ich ein.

Sonntag um Sechs Uhr stand ich auf.
Um uns herum, das Leben wie es spielt.

Vom Rosenzüchtling


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