Donnerstag, 13. Februar 2014

Beständig

Als könnte ich die Uhr nach ihm stellen.

Letzte Nacht maunzte es in unserem Schlafzimmer. Der Kater will raus.
Vor einer Woche hat er das Spielchen mit uns angefangen, seit fünf Tagen spielt Rose es nicht mehr mit.
"Paul. PAUL. PAAUULLL."
Dazu erhalte ich noch höfliche Rüttler an Rücken oder Schulter.
"Ja. Geh ja" antworte ich schlaftrunken und schaue wie immer zuerst auf die Uhr.
02:22.
Am Tag dafür 02:27, dafür 02:19, 02:22, 02:23. Es spricht alles dafür, unser Kater hat nächtlich um halb Drei ein Date.
Um dem Ganzen zu entgehen geleiten wir den vierbeinigen Freund des Abends vor dir Türe. Das Wissen, wenigstens heute in Ruhe schlafen zu können lässt mich friedlich einschlummern.
Doch nicht mit dem ersten Kid.

Der ist bis nach 03:00 Uhr wach, raucht und geht dafür hinters Haus. Der Kater, nicht dumm wartet bis er kommt um gegen Zwölf schnell hineinzuschlüpfen und sich aufzuwärmen. Dem Sohn macht das nichts. Wenn nachts die Katze miaut hört er das nicht. Er zockt.
Derweil stehen WIR auf.
ER ist hellwach. Mitten in der Nacht, von der Lady geweckt erwacht auch die Sehnsucht in IHM.
Nacht für Nacht wird ER praller, eindrucksvoller, straffer als die Nacht zuvor.
Und wenn ich so durchs Haus laufe, die Katze laut über die Fließen trappelt und dabei lautstark miaut warte ich auf die eine Nacht in der mein Großer vor mir steht.
"Was ist... ahhhrg...!"

Morgens im Bad wird mir bewusst, wie schwer es für mich wird.
ER wird fester, jede Nacht wird härter und dazu zieht an IHM immer mehr Gewicht.
Es wird Zeit etwas zu tun.
Rose zu bespielen, massieren, zu verwöhnen.
Es kann doch nicht sein, dass ich nur in der Nacht etwas von seinen Wünschen zu spüren bekomme.
Ich muss daran Arbeiten.

Sonst warte ich noch länger,
auf den nächsten harten Tag.


Vom Rosenzüchtling


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