Dienstag, 27. Mai 2014

Montags

Es war ein besch... eidener Tag.
Trotz, dass keines meiner Projekte einen entscheidenden Schritt weiter kam und zusätzlich neue Probleme entstanden war ich dennoch nicht unzufrieden. Bis zum Anruf von Dr. V.

Mit meinen Kollegen in der Bahn konnte ich darüber nicht sprechen, an deren Seite noch nicht schreiben.
"Gehen wir heute oder Morgen einkaufen" wurde ich von Rose daheim empfangen.
"Lieber heute", denn bevor ich den Post nicht geschrieben habe möchte ich meiner Lady davon gar nichts sagen.
Am Besten so spät wie möglich, am liebsten gar nicht, wohl wissend welch Recht sie auf Besitz der Informationen hat.
Beim Einkaufen denke ich wenigstens nicht daran.

Unterwegs...
Kaum biegt der eine Vorsichtigstfahrer ab, da biegt ganz schnell vor mir der nächste davon ein.
Nicht zu glauben warum sich Leute vor einen drängen, wenn sie gar keine Absicht haben schnell wegzukommen.
Vor der Einfahrt in den Kreisverkehr überlegen - was? Die Strasse ist frei.
Dann an jeder Ausfahrt stocken, somit die Einfahrenden irritieren und dann am Ende des Baumarktes zu parken. Fernab von anderen Fahrzeuge aus dem Pickup zu steigen und von dort mit Einkaufswagen in den Markt zu laufen, wo am Eingang noch mehr Wägen stehen.
So ähnlich geht es ebenfalls auf der Fahrt nach Haus.

Daheim angekommen strömte mir der versöhnliche Duft meines Kuchens entgegen, den das Middlekid kurz zuvor aus den Ofen geholt hatte:
Bilo de leite condensado - fluffig, wir sich am nächsten Morgen rausstellen sollte.

Dann ging es weiter.
Erst stürzte ich meinen Kuchen. Über die Platte, beinahe vom Tisch. Beim Aufwischen davon dann ein Glas. Und als ich danach noch den Hahn aus der Küchenspüle schwenkte war der Tag gelaufen.
Schlimmer kommt immer sagte ich mir und setzte mich still in ein Eck.

Das Middlekid servierte das Essen, dafür wusch und räumte ich ab. Keine weiteren Vorkommnisse.
Ich ließ mir Zeit.
Ich war fertig.
Ich schreib im Blog.
Um kurz vor Zehn soll es erscheinen.
Rechtzeitig, dass Rose noch liest.


Gegen Halb Zehn kümmerte ich mich erstmals um meine Lady. Gelangweilt, fast mürrisch saß sie da. Sie scheint enttäuscht von ihrem Sub.
"Kann ich dir etwas gutes tun? Was möchte meine Lady?"
Alles was ich erntete war ein Achselzucken. Den Abend hatte ich mir vergeigt.

"Heute ist Montag. Da wirst du es dir selber machen. Mittwochs kommst du durch mich."
Hatte ich wieder mal nicht aufgepasst? War das ausgemacht?
"Wie bitte" frage ich nach.
"Naja, zwei Mal pro Woche. Montags bist du dran, Mittwochs ich."
Ich ging nicht darauf ein. Die Vorstellung, die Sache selbst in die Hand zu nehmen missfällt mir immer mehr. Was wohl geschieht, wenn die Lady den Post entdeckt? Die weiteren Wochen On-The-Top.

"Wie stellt der sich das vor?"
Ein Blick zur Lady. Das Phone in der Hand beginnt sie mit finsterer Mine zu schimpfen.
"Wie oft denn noch? So zurückhaltend wie du bist werden sich immer rz-nachkommen verstecken. Jedes Mal wird er fünf- sechs Stück entdecken. Wie lange soll das denn gehen?"
Ich sage nichts. Sie ist in Rage. Und wenn ich nicht auf Dauerauslauf gestellt werden will bin ich besser still.
"Du setzt dich ab jetzt in deiner freien Zeit an den Rechner, schaust Filmchen und machst es dir selbst."
Ich hatte nicht mal mehr Spucke um darauf zu antworten. Meine Mund war trocken, mein Hirn leer. ER machte sich kleiner als klein.
Rose erkannte sehr gut, in welcher Verfassung ich mich befand. Ich war nicht bereit Jubelarien zu singen und ein Feuerwerk abzubrennen. Ich durfte mich an sie kuscheln und in ihren Armen einschlafen; mit all den Gedanken ans Kommen im Kopf.

Warum stresst mich der Gedanke daran?
Ist es denn nicht schön auch mal selbstbestimmend zu kommen? Lange mit mir selber zu spielen, ihr Eigentum zu teasen, zu erkunden, was sonst Roses alleinige Befugnis ist?
Den Magic zu nehmen, am Band zu spielen, mich so weit zu reizen um über die Kante ans Ziel zu gelangen?
Oder nur zu ruinieren?
All die Dinge, die ich früher nicht kannte und erst durch meine Lady zu genießen erlernte.

Ich weiß, es ist falsch ihr Eigentum zu quälen.
Aber wenn sie es will, warum nicht?

Doch der Egoist in mir meint:
Weil ich es nicht will!


Vom Rosenzüchtling

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen