Montag, 23. März 2015

Sanfter Duft

Sonntag Morgen.
Waschen,
, Frühstück zaubern.
Dazu laufen Filmchen.

Ich habe keine Zeit zum Schauen.
Mal kurz ein Blick, mal eine Sequenz.
Aber kein Film im Ganzen.
Es ist mehr als Hintergrund gedacht.
Mein Alibi: mein freier Tag.

Mein Zeitplan ist straff. Keine Zeit mich mit mir zu beschäftigen. Keine Zeit für Humbler und Schnürchen. Als das Kaffeewasser kocht ist Schluss mit den Hintergrundfilmchen.
Selbst dafür fehlt mir die Zeit.

Brötchen, Brezeln und sonstiges Gebäck. Es duftet in der Küche. Dazu gesellt sich der Duft frischen Kaffees. Handgebrüht.
So mag es die Lady.
Die Zeit wird knapp und mir wird bewusst:
So viel verschiedenes, so viel Mühe hatte ich mir schon lange nicht mehr gegeben.
Es schmerzt.
Mehr als die Schnürchen, stärker als dem Humbler zieht es an den Bällen. Kräftiger als der Käfig legt sich ein Druck um IHN.
ER ist frei, ungebunden. Ohne irgendwelchen Kontakt. Kaum stimuliert durch Filmchen oder Stories. ER tut einfach nur weh.
Wie einfach es gehen kann sich selber zu reizen wenn man bereit ist zu dienen.

Punkt Neun Uhr.
Das Nachrichtenjingle im Radio erklingt als ich mit dem Tablett die Küche verlasse. Wenige Schritte später stelle ich das Tablett in mein Bett. Ich gehe drumrum öffne die Rollläden und will gerade Rose wecken...
"Halt" sagt sie scharf.
Sie schaut mich nicht an. Sie blickt zur Seite. Nein, schaut überhaupt nicht. Ihre Augen bleiben geschlossen.

'Was ist falsch? Was stimmt nicht? Was ist los, was war gestern?'
Erleichtert stelle ich fest, das Fenster ist noch offen. So wie gestern als sie mich ermahnte.
"Das Fenster" sagt Rose ohne die Augen zu öffnen und "brav" als ich es dann schließe.

Dann öffnet sie die Augen.
Ihr Blick geht auf's Tablett, auf das Körbchen und erfreut sagt sie:
"Oh, du warst beim Bäcker."

Und nun?
Soll ich mich freuen, das sie meine Backwaren mit dem eines Bäckers verwechselt oder mich auf die Enttäuschung gefasst machen wenn sie bemerkt, die sind von mir?

Die Lady stutzt. Sie beugt sich vor. Direkt über dem Körbchen verweilt sie kurz, saugt den Duft ein und gleitet verzückt auf ihr Lager zurück.
"Franz-Brötchen. Lecker. Komm her."

Sie hebt die Decke, ich schlüpfe darunter.
Rose zieht mich auf sich. Ihre Schenkel sind gespreizt und so kommt mein Schenkel auf der Muschel zu liegen.
Ich streiche durch ihr Haar und küsse ihre Stirn.
Ihre Hüfte beginnt sich zu wiegen.
'Jetzt nur nicht drücken. So bleiben. Nicht bewegen.'
Ich stelle meinen Körper zur Verfügung, damit die Lady sich reibt. Sie soll, will und darf sich Vergnügen holen wann immer sie mag.
Gern bin ich dabei.

Gedanken steigen auf. Szenen der Filmchen. Erlebtes vom Freitag. Erzähltes. Wünsche?

Sie kommt.
Ein leichtes Keuchen. Ihr Kopf geht nach hinten, ein Heben der Brauen, ein Zucken der Lippen.
Ja. Die Lady kam.

"Was" fragt sie mich als ihre Augen sich öffnen.
"Nichts" traue ich mich nicht die Wahrheit zu sagen.
Die Wahrheit, die mir selbst erst in diesem Moment bewusst wird.
Die Wahrheit ist, dass...
"Lady, heute ist Sonntag. Und ich habe nicht mehr daran gedacht..."
"Ja..?"
"Ihr habt mir verboten ohne eure Erlaubnis Filmchen zu schauen."
"Und?"
"Sie sind die ganze Zeit gelaufen. Ab und zu habe ich geschaut. Ich hatte es vergessen. Entschuldigt bitte."
"Sag mal" lenkt sie nun ab, "was ist eigentlich mit der Gardienestange die dahinten steht?"
"Warum?" Warum fragt sie das jetzt?
"Haben wir die schon mal benutzt?"
Oh! "Nein." OH!
"Dann bekommst du die nachher zu spüren!
Nicht zur Belohnung.
Und jetzt Frühstück" lächelt sie


Grund zur Freude?
Belohnung wird es nicht.
Dennoch ist es erregend zu wissen,
dass es geschieht.


Vom Rosenzüchtling

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