Dienstag, 22. September 2015

Laut

Es brummt und lärmt. Seit einer Stunde bin ich wach. Kurz drauf begann mal wieder der Krach.
Ein Nachbarhaus wir aufgestockt.

Das Haus entkernen. Das Dach abdecken. Fenster raus, Loch in die Decke. Das Alles dauerte viele Wochen. Dann Wände ran und Mauern hoch, ein neues Dach zum Schluss. Kaum meint man er ist endlich fertig geht's innen lautstark weiter.
Schlimm nur wenn der Nachbar all das selber macht. Viele Kumpels, alle helfen. Jeder ein anderer Handgewerker
Doch nicht Montag oder Dienstags oder sonst wann im Verlauf der Wochen. Nur ein Mal in der Woche, nur Samstag gibt's den Lärm.
Jeden Samstag. Seit Mitte April.
Jeden Samstag Lärm.

Kurz nach Neun bin ich bei Rose. Sie sitzt bereits im Bett als ich das Tablett zu ihr stelle.
"Was ist das heute" fragt sie selber missgelaunt.
"Vorne wird Estrich hochgepumpt. Da hinten werden Fenster montiert."
Anfang September hat ein weiterer Nachbar begonnen sein Haus zu renovieren. Das aber professionell. Mit Handwerkern und unter der Woche ist der bald fertig. Gerade werden die Dachfenster eingezimmert. Wir können es sehen, weshalb uns der Schall ungebremst erreicht.
Samstag Morgen.
Früh um Neun.

"Komm mal her" lächelt mich Rose an.
Auch sie empfindet keine Lust.
Alles stört, überall ist Krach. Selbst durch die geschlossen Fenster.
Kein Kuscheln am Morgen. Auch keine Zeit für mich selbst.
Ich schlafe lange aus.
Nicht wie vor Jahren, als die Sehnsucht mich quälte, ER mich nicht schlafen ließ. Aus die Zeit, in der ich nach schmerzhafter Nacht mit prallem Kopf und in aller Frühe das Bett verließ.
Jetzt schlafe ich lang, habe nichts vom Morgen.
Bis auf den ganzen Krach.

Rose zieht mich heran.
Ein Streicheln durch's Haar, sie krault meine Ohren. Mein Kopf liegt auf ihrer Brust.
rrrrrrrr fein rutschen Ihre Nägel über meinen Rücken, elektrischen meine Sinne.
RRRRRR reißen sie auf meiner Haut entlang, zeichnen viele, rote Spuren.
Ich stöhne aus. Mir wird heiß. Zu lange ist es her.
RRRRRRRR Ein langer Zug. Von der Lende den Rücken hinauf und dann rrrr- rrrr - rrrr - rrrr vier schnelle Striemen auf den Schultern entlang.
Mein Mund reißt auf, meine Lungen sind voll, ich könnte schreien. Mein Kopf geht hoch, meine Brust hebt ab und bevor der erste Ton meine Lippen verlässt kneift Rose zu.
Zwei Finger, eine Warze. Nein - Drei! Gegen Eine.
Klar wer gewinnt. Klar, in welche Richtung der Schmerz zu strömen beginnt.
Ihr "Schhht" klingt fast wie Hohn. Bei all dem Lärm um uns herum, wen soll es stören?
Ich halte still und folge ihrem Griff.

Der Hand, die langsam nach vorne geht. Mit ihren Fingern, die die Warze kneifen, drehen, ziehen und mich nach oben bringen. Mein Kopf liegt an ihrem Hals. Leise wimmere ich vor mich hin. Der Rücken zieht, die Schultern brennt. So ist es gewollt.
Es tut so gut.

Patsch legt sich Roses Hand auf meinen Hintern.
Patsch ein zweites Patsch drittes Mal.
Kaum keuche ich, da legt sie los, patscht viele Male auf ihn drauf.
"Oh nein, du bleibst" hält sie mich fest.
In der ersten kurzen Pause versuche ich mich zu revengieren, versuche sie zu streicheln, ihre Schenkel zu liebkosen und weiter bis zum Schritt zu streichen.
"Was willst du da?"
Alleine mein lüsternes Grinsen verrät mein tun.
"Ich brauche nichts." Patsch "Und du braucht nicht zu wissen wie es mir geht."
Patsch - Patsch - Patsch
In schneller Folge erhalte ich viele Schläge.

Ich kann mich nur wundern - hat sie trainiert?
Oder hat sie so viel Lust, dass sie ihren eigenen Schmerz nicht spürt?
Was ist mit ihrer Hand?
Meine Backe ist Rot, glüht und spannt.
Genau so muss auch ihre Hand sich fühlen.

"So, das reicht." Patsch
"Jetzt Frühstücken wir" Patsch hält sie mich weiter.
Ich kann nicht hoch Patsch "was ist mit dir?" Patsch "Streng dich an."

Noch zwei Mal patscht es, dann lässt sie mich hoch.
Ein letzter Patsch.
"Frühstückszeit."

Nun tropft ER wieder.


Vom Rosenzüchtling

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