Sonntag, 26. Mai 2013

Hart

Ausgezogen.
Nackt liege ich im Bett.
Nicht in unserem, dort liegen die Gäste und finden dort sicherlich ihren Schlaf.
Ich liege neben meiner Lady, im Bett unseres Sohnes.

Ausgezogen. Der Sohn bei uns.
Ausgezogen. Wir haben unser Zimmer frei gemacht.
Ausgezogen. So liege ich bei ihr.

Es ist spät, jetzt beginnt der harte Teil der Nacht.
Das Bett reicht zur Not für uns beide aus. Doch gibt es keine Not, wir haben Platz und Decken genug. Auch mit Betten sind wir ausreichend bestückt. Aber ich bleibe lieber bei ihr. Zumindest bei meiner Lady im Raum.
Als Lager habe ich den Boden gewählt.
Eine harte Nacht.

Eine Decke auf den Boden gelegt und ich lege mich darauf.
Wie hart, wie gemein, doch selbst gewählt.
Meine Lady braucht das nicht zu interessieren.

Auf dem Rücken, geht nicht und auf dem Bauch ist es besonders hart, doch gibt ER so das erste Mal Ruhe.
ER braucht den Kontakt. Das Gefühl, dass IHN die Stunden im Käfig umgab.

Eine harte Nacht hatte ich.
Dabei war der Boden mein geringste Problem.
Stand ER frei, so schweiften SEINE Gefühle ab, quälten mich in der Nacht und brachten mich um den Schlaf.
Lag ich auf IHM ließ es nach. ER bekam etwas von dem, wonach ER sich so sehnt.

Doch auch diese Härte war nicht mein Problem.
Nahe bei meiner Lady und doch zu weit von meiner Lady entfernt.
Nicht zu spüren, nicht zu berühren. Nicht zu bemerken, wenn sie sich bewegt.
Nicht riechen, nicht sehen.
Ich konnte sie nicht einmal hören.

Hart für mich.
Aber erholsamen Schlaf ist das was meiner Lady gebührt.


Vom Rosenzüchtling


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